ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutscher Dienstleistungsumsatz startet stark ins dritte Quartal
Der Umsatz im deutschen Dienstleistungssektor ist im Juli kräftig gestiegen, was einen starken Start ins dritte Quartal bedeutet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, wuchsen die Umsätze (ohne Finanz- und Versicherungsdienstleistungen) kalender- und saisonbereinigt real um 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat und lagen um 0,8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Juli-Zahlen deuten darauf hin, dass der Dienstleistungssektor weiterhin eine Wachstumsstütze ist. Gegenüber dem Durchschnitt des zweiten Quartals stiegen die Umsätze im Juli um 0,6 Prozent, nachdem sie sich im zweiten Quartal um 0,4 Prozent erhöht hatten, aber im ersten Jahresviertel um 0,3 Prozent gesunken waren.
EZB diskutiert über Notwendigkeit akkomodierender Zinsen - Agentur
In der Europäischen Zentralbank (EZB) haben laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters Diskussionen darüber begonnen, ob die EZB ihre Zinsen so weit senken muss, dass sie das Wachstum stimulieren. Wie Reuters unter Berufung auf namentlich nicht genannte Informanten schreibt, ist eine "kleine, aber wachsende Gruppe" von EZB-Offiziellen der Meinung, dass die EZB "hinter die Kurve gefallen" ist und dass stärkere Zinssenkungen als früher gedacht nötig seien, um die Inflation daran zu hindern, zu stark zu sinken. Sie forderten außerdem eine Abkehr von dem Prinzip, von Sitzung zu Sitzung über die Zinsen zu entscheiden und wollen, dass die EZB in ihrem geldpolitischen Statement nicht mehr die Notwendigkeit restriktiver Zinsen erwähnt.
Kerninflation in der Eurozone dürfte sinken
Nachlassende Dienstleistungspreise dürften die Kerninflation in der Eurozone verringern, selbst wenn steigende Energiepreise die Gesamtinflationsrate in die Höhe treiben, schreiben Balduin Bippus und Mark Cus Babic von Barclays in einer Notiz. Die Verbraucherpreise dürften im Oktober weiterhin weniger als die von den Zentralbankern angestrebten 2 Prozent steigen, bevor sie um die Jahreswende wieder über dieses Niveau ansteigen, schätzt Barclays.
Lindner: Hürde für eine Listung an den Börsen muss reduziert werden
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat während eines Besuchs an der New Yorker Börse die Schwächen des deutschen Finanzmarktes thematisiert und für eine stärkere Kapitalmarktkultur in Deutschland geworben. Im Gespräch mit RTL/ntv betonte er die Notwendigkeit von Veränderungen, um den Finanzplatz Deutschland attraktiver zu gestalten. "Unser Finanzmarkt ist nicht tief und leistungsfähig genug. Wir müssen auch deshalb eine andere Kapitalmarktkultur in Deutschland entwickeln, damit Wachstumsunternehmen und auch Startups finanziert werden können, auch im Inland und auch durch die Ersparnisse, die Deutsche anlegen wollen", erklärte Lindner.
SPD begrüßt Habecks Vorstoß für staatlichen Investitionsfonds
Die SPD begrüßt den Vorstoß von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zur Errichtung eines neuen Staatsfonds für mehr private und öffentliche Investitionen. "Der Vorschlag von Robert Habeck für einen Investitionsfonds kann ein Element sein", sagte SPD-Generalsekretär Matthias Miersch der Rheinischen Post. "Ich habe selbst schon länger einen solchen Fonds gefordert, um Investitionen in Deutschland anzukurbeln und Unternehmen gezielt zu unterstützen", sagte Miersch. "Entscheidend ist, dass jetzt alle konstruktiv an guten Lösungen arbeiten, um die Wirtschaft in ihrer Breite zu stärken. Dafür ist der anstehende Gipfel im Kanzleramt der richtige Ort."
CDU wirft Habeck "unglaubliche Staatsgläubigkeit" vor
Die CDU hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nach seinem Vorstoß für einen schuldenfinanzierten Investitionsfonds eine "unglaubliche Staatsgläubigkeit" vorgeworfen. "Statt seine Arbeit zu machen, zu regieren und die Standortbedingungen zu verbessern, schlägt Habeck immer neue Ausgaben des Staates vor", sagte Unions-Parlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei der Rheinischen Post. "Das zeigt vor allem, wes Geistes Kind Habeck ist: Er will den Weg in die Staatswirtschaft weitergehen. Mit einer geradezu unglaublichen Staatsgläubigkeit und der Bereitschaft zum Interventionismus, wird er aber eben gerade nicht wirtschaftliche Erholung und Wachstum erreichen, sondern vor allem mehr Bürokratie", sagte Frei.
Kubicki kritisiert Habeck-Vorstoß deutlich
FDP-Vize Wolfgang Kubicki hat den Vorstoß von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für einen schuldenfinanzierten staatlichen Investitionsfonds scharf kritisiert. "Wer so große Worte schwingt und gleichzeitig als Vizekanzler Verantwortung für das Land trägt, der sollte auch benennen können, was diese Maßnahme die aktuellen und künftigen Steuerzahler kosten würde. Hierzu habe ich bisher noch nichts gehört", sagte Kubicki der Rheinischen Post. "Robert Habeck kann sich weiter larmoyant über die Geltung der Schuldenbremse beklagen, es wird ihm aber nichts helfen."
Linnemann warnt vor unumkehrbarer Wirtschaftsschwäche
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann warnt angesichts der jüngsten Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) vor einer unumkehrbaren Abwärtsspirale der deutschen Wirtschaft. "Die IWF-Prognose zeigt, dass Deutschland wirklich droht in eine Abwärtsspirale zu geraten, aus der wir irgendwann nicht mehr rauskommen", sagte Linnemann dem Magazin Stern. Der CDU-Politiker forderte: "Wir müssen dringend den Hebel umlegen." Linnemann forderte deshalb mehr Anstrengungen von der Bundesregierung, damit die Wirtschaft wieder in Gang kommt: "Das A und O ist Planungssicherheit für die Wirtschaft", sagte der CDU-Generalsekretär.
HDE fordert Stärkung des Bargeldkreislaufs
Der Großteil der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland spricht sich für den Erhalt von Bargeld als eine der zentralen Zahlungsoptionen aus. Das zeigt eine Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) und des Marktforschungsinstituts Appinio, wie der HDE mitteilte. Angesichts bundesweit zunehmender Filialschließungen von Banken bekräftigte der HDE seine Forderung nach einer Stärkung des Bargeldkreislaufs, um Angebote wie die Bargeldauszahlung im Einzelhandel nicht zu gefährden. "Obwohl der Trend zum unbaren Bezahlen geht, bleibt Bargeld ein wichtiges und beliebtes Zahlungsmittel. Wenn allerdings weiterhin immer mehr Bankfilialen schließen, droht der Bargeldkreislauf zusammenzubrechen", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
+++ Konjunkturdaten +++
US/MBA Market Index Woche per 18. Okt -6,7% auf 214,8 (Vorwoche: 230,2)
US/MBA Purchase Index Woche per 18. Okt -5,1% auf 131,3 (Vorwoche: 138,4)
US/MBA Refinance Index Woche per 18. Okt -8,4% auf 672,6 (Vorwoche: 734,6)
DJG/DJN/apo
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