ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Eurostat revidiert September-Inflation nach unten auf 1,7%
Eurostat hat seine Angaben zur Inflationsentwicklung im Euroraum im September nach unten revidiert. Wie die Statistikbehörde in zweiter Veröffentlichung mitteilte, sanken die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und lagen um 1,7 (vorläufig: 1,8) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten erwartet, dass Eurostat die Ergebnisse der ersten Veröffentlichung - minus 0,1 Prozent Monats- und plus 1,8 Prozent Jahresrate - bestätigen würde. Im August hatte die Inflationsrate bei 2,2 Prozent gelegen. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak) stiegen, wie in erster Veröffentlichung angegeben, um 0,1 und 2,7 (August: 2,8) Prozent.
Euroraum-Handelsbilanzüberschuss im August leicht unter Vorjahr
Der Handelsbilanzüberschuss des Euroraums hat im August leicht unter dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen. Wie Eurostat mitteilte, betrug er saisonbereinigt 4,6 (August 2023: 4,8) Milliarden Euro. Die Warenausfuhren beliefen sich auf 216,7 Milliarden Euro, ein Rückgang von 2,4 Prozent gegenüber August 2023. Die Einfuhren sanken um 2,3 Prozent auf 212,1 Milliarden Euro.
Ministerium: China erwägt höhere Zölle auf EU-Autos
Nach Aussage informierter Personen hat China erneut angedeutet, dass es die Zölle auf importierte Autos mit Verbrennungsmotor und großem Hubraum erhöhen könnte. Das Handelsministerium prüfe Maßnahmen zur Anhebung der Zölle auf Importe von benzinbetriebenen Fahrzeugen mit großem Hubraum und werde nach Abwägung aller relevanten Faktoren eine Entscheidung treffen, sagte der Sprecher des Ministeriums, He Yadong, am Donnerstag.
IMK: Trumps Zollpläne würden deutsche Wirtschaft empfindlich treffen
Sollte Donald Trump ein zweites Mal zum US-Präsidenten gewählt werden und zusätzliche Zölle in dem Umfang verhängen wie angekündigt, drohen laut einer Studie massive Auswirkungen nicht nur für die US- und die Weltwirtschaft. Auch die deutsche Wirtschaft würde empfindlich getroffen werden, erklärte das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK). Das deutsche Bruttoinlandsprodukt könnte in den ersten beiden Jahren nach Einführung der Zölle dadurch gut 1 Prozent niedriger ausfallen als ohne eine solche Zolleskalation, ergäben neue Simulationsrechnungen des gewerkschaftsnahen Instituts.
Chinas Konjunkturspritzen für den Immobilien inspirieren Märkte nicht
Chinas Regierung hat neue Maßnahmen zur Belebung des Immobiliensektors angekündigt. Hoffnungen auf spezifischere Liquiditätshilfen erfüllten sie allerdings nicht. Die Behörden planen, die Kreditvergabe an angeschlagene Bauträger zu beschleunigen, und will 1 Million Wohnungen in sogenannten städtischen Slums renovieren, wie das Wohnungsministerium und andere politische Entscheidungsträger am Donnerstag in einer mit Spannung erwarteten Pressekonferenz mitteilten. Diese Strategie, war während des vorherigen Immobilienabschwungs angewendet worden.
Scholz moniert Nachholbedarf bei Europas Wachstumsperspektiven
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Europa einen Nachholbedarf bei seinen Perspektiven für Wachstum und Produktivität attestiert und Vorschläge der EU-Kommission dazu gefordert. Die Wettbewerbsfähigkeit Europas spiele eine zentrale Rolle beim EU-Gipfel, sagte Scholz bei seinem Eintreffen zu den Beratungen der Staats- und Regierungschefs in Brüssel. "Aus meiner Sicht geht es darum, dass wir das in den Mittelpunkt der Tätigkeit der künftigen Kommission stellen", hob der Kanzler hervor.
Ministerium und Branche vereinbaren Maßnahmen für Windindustrie
Der Bund und die Windenergiebranche haben laut Bundeswirtschaftsministerium "ein Maßnahmenpapier für Wachstum und Wertschöpfung der heimischen Windindustrie" vereinbart. Am Mittwochnachmittag habe sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mit Vertreterinnen und Vertretern europäischer Windturbinenhersteller und Zulieferer im Ministerium ausgetauscht. Im Mittelpunkt hätten die Themen (Cyber-)Sicherheit, faire Wettbewerbsbedingungen, Verringerung von Abhängigkeiten und Finanzierung in der Windindustrie gestanden.
NRW verlangt Gesetzentwurf zur kommunalen Altschuldenlösung
Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen (NRW) hat die Bundesregierung dazu aufgefordert, zügig einen Gesetzentwurf zur Entschuldung der Kommunen vorzulegen. "Wir haben dem Bundesfinanzminister unser Konzept für eine Altschuldenregelung vorgelegt, das wir mit den kommunalen Spitzenverbänden abgestimmt haben und das alle Forderung seines Eckpunktepapiers erfüllt", sagte NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) der Rheinischen Post. "Insofern ist er jetzt klar am Zug." Lindner müsse zügig einen Gesetzentwurf vorlegen. "Jetzt mit dem Finger auf die Unions-Bundestagsfraktion und die Länder zu zeigen, ist unredlich und nicht mehr als ein Ablenkungsmanöver. Auch Herr Lindner weiß, dass niemand ihm einen Blankocheck ausstellen wird."
GDV: Reform privater Altersvorsorge ermöglicht höhere Renten
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die geplante Reform der geförderten privaten Altersvorsorge insgesamt positiv gewertet, aber Kritik an Einzelpunkten geübt. "Damit werden Renten möglich, die durchschnittlich 40 Prozent höher sind als bei Riester. Das macht die Entscheidung für eine sichere und solide Rente noch attraktiver", sagte der stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführer Moritz Schumann. Besonders positiv sei, dass Versicherte in der Rentenphase künftig 20 Prozent der angesparten Summe in chancenreichere Anlagen wie Aktien anlegen könnten.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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