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13:30 Uhr, 10.10.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutscher Einzelhandel im dritten Quartal spürbar erholt

Der Einzelhandelsumsatz in Deutschland hat sich im dritten Quartal nach den für die ersten beiden Monate vorliegenden vorläufigen Zahlen spürbar erholt. Wie aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) hervorgeht, zeigt sich auch für das gesamte bisherige Jahr eine stetige Erholungstendenz. Im Mittel der Monate Juli und August stiegen die realen und saisonbereinigten Umsätze gegenüber dem Vorquartal um 1,1 Prozent. Im zweiten Quartal hatten die Umsätze um nur 0,3 Prozent zugenommen, nachdem sie im ersten sogar um 0,7 Prozent zurückgegangen waren.

Societe Generale: Weiterer EZB-Zinskurs ist unsicher

Societe-Generale-Volkswirt Anatoli Annenkov rechnet damit, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) in der nächsten Woche eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte beschließen wird, ist aber hinsichtlich des weiteren Kurses unsicher. "Da wir noch keinen vollständigen Überblick über die wirtschaftlichen Trends, insbesondere den Arbeitsmarkt und das Lohnwachstum haben, halten wir es noch für verfrüht, Zinssenkungen bei jeder Sitzung oder in einem bestimmten Umfang zu erwarten", schreibt er in seinem Ausblick auf die anstehende EZB-Ratssitzung.

Morgan Stanley: EZB senkt um 25 Basispunkte - keine Guidance

Analysten von Morgan Stanley erwarten, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) in der nächsten Woche eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte beschließen, aber keine Hinweise auf die Ratssitzung im Dezember geben wird. "Wenn man die kurzfristige Inflation auf der einen Seite und die Ölpreise und Wechselkursentwicklungen auf der anderen Seite gegeneinander abwägt, erwarten wir, dass der Rat genauso zuversichtlich ist, dass die Inflation (dauerhaft) auf 2,0 Prozent sinken wird, wie im September - wenn nicht sogar mehr", schreiben sie in einem Ausblick.

Barclays: EZB legt sich für Dezember nicht fest

Barclays-Volkswirt Mariano Cena rechnet damit, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) seine Leitzinsen in der nächsten Woche um 25 Basispunkte senken wird, erwartet darüber hinaus aber keine Guidance. "Es ist unwahrscheinlich, dass der Rat bei der nächsten Sitzung eine weitere Zinssenkung ankündigen wird, weil er an seinem datenabhängigen Ansatz festhalten dürfte", schreibt Cena in seinem Ausblick. Die Entscheidung im Dezember wird nach seiner Einschätzung von den eingehenden Daten und den erweiterten makroökonomischen Projektionen beeinflusst werden.

Vize-Gouverneur: Bank of Japan nicht auf vorgegebenem Kurs

Die Bank of Japan (BoJ) befindet sich nicht auf einem vorab festgelegten geldpolitischen Kurs. Das sagte ihr stellvertretender Gouverneur und betonte, dass die Zentralbank ihre Entscheidungen von Sitzung zu Sitzung treffe. "Wir haben kein festgelegten Kurs", sagte Ryozo Himino in einer Rede bei einer Bloomberg-Veranstaltung. Die Zentralbank bewerte die Wirtschaftsdaten bei ihren Sitzungen sorgfältig, und die Schwerpunkte der Vorstandsmitglieder änderten sich, wenn neue Zahlen einträfen.

Monopolkommission fordert Aufspaltung des Bahn-Konzerns

Der neue Vorsitzende der Monopolkommission, der Ökonom Tomaso Duso, fordert einen Kurswechsel für die Deutsche Bahn. "Die Bezahlung der Bahn-Manager sollte an pünktliche Züge geknüpft werden", sagte Duso der Süddeutschen Zeitung. Die kurzfristigen Boni, die die Bahn-Manager erhalten, sollten an Pünktlichkeitsziele gekoppelt werden, die langfristigen Boni sollten davon abhängen, dass die Infrastruktur sowohl ausgebaut als auch erhalten wird, so Duso. "Gerade letzteres ist zuletzt nicht geschehen."

Miersch: Rentenpaket "Sollbruchstelle" für die Ampel-Koalition

SPD-Generalsekretär Matthias Miersch glaubt trotz des Widerstands aus der FDP nicht an ein Scheitern des Rentenpakets der Bundesregierung. Man wolle in der Ampel-Koalition das Rentenniveau stabilisieren. "Der Beschluss wird in diesem Jahr erfolgen", so Miersch im "Frühstart" von RTL/ntv. Er betonte die Bedeutung der Reform für die Zukunft der Koalition: "Das Rentenpaket ist wirklich, neben dem Haushalt, eine entscheidende Sollbruchstelle."

Söder fordert Rücktritt von Baerbock und Habeck

Angesichts der schweren Wirtschaftskrise fordert der CSU-Vorsitzende Markus Söder Neuwahlen und den sofortigen Rücktritt der grünen Bundesminister Robert Habeck und Annalena Baerbock. Der Bild-Zeitung sagte Söder, die Ampel-Regierung sei "im politischen Koma. Deswegen wären Neuwahlen so schnell wie möglich der richtige Weg (...) Medizinisch würde man sagen, diese Koalition ist klinisch tot, da passiert nichts mehr." Als "Gesichter der Krise" bezeichnete der CSU-Vorsitzende die grünen Bundesminister Robert Habeck und Annalena Baerbock.

DJG/DJN/apo

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