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13:30 Uhr, 02.10.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

VDMA: Talsohle trotz August-Auftragsplus noch nicht erreicht

Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau ist im August gestiegen. Ähnlich wie im April, als ebenfalls ein Auftragsplus verbucht wurde, spielten auch im August Sonderfaktoren die entscheidende Rolle, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte. Die Talsohle sei noch nicht erreicht.

IW: Pro Jahr müssten 372.600 Wohnungen neu gebaut werden

Um den Wohnungsbedarf deutschlandweit zu decken, braucht es laut einer Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) jährlich 372.600 neue Wohnungen. Das berichtet die Funke-Mediengruppe unter Verweis auf eine Studie des arbeitgebernahen Instituts. Auf lange Sicht gesehen gehe der Bedarf aufgrund der voraussichtlich vielerorts rückläufigen Bevölkerungszahlen allerdings zurück, schreiben die IW-Forscher demnach. So würde sich der jährliche Bedarf an neuen Wohnungen im Zeitraum von 2026 bis 2040 auf jährlich 257.400 Wohnungen verringern. Diese Effekte würden vor allem in den 2030er Jahren einsetzen.

DIW: Geringere Lohnlücke in Unternehmen im Besitz von Frauen

Der Verdienstunterschied zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten ist in Unternehmen im Eigentum von Frauen geringer als in Betrieben, die im Besitz von Männern oder männerdominiert sind. Das zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). In Unternehmen in vielen Bereichen der Dienstleistungsbranche ist demnach dieser Verdienstunterschied sogar nahe Null. Im Durchschnitt ist die Lohnlücke laut DIW in Unternehmen im Besitz von Frauen mehr als zwei Prozentpunkte niedriger als in Unternehmen von Männern. Dabei gebe es erhebliche Branchenunterschiede.

RWI: Umweltfreundliche Tätigkeiten nehmen zu

Die ökologische Transformation der Wirtschaft verändert laut dem RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung den deutschen Arbeitsmarkt. Zum einen seien Tätigkeitsprofile umweltfreundlicher geworden, zum anderen hätten sich die Beschäftigungsanteile von Berufen mit vielen umweltfreundlichen Tätigkeiten zwischen 2012 und 2022 erhöht. Zu diesem Ergebnis komme eine Studie des RWI und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Insbesondere Berufe mit einem hohen Anteil an umweltschädlichen Tätigkeiten haben demnach im Untersuchungszeitraum manche dieser Tätigkeiten reduziert und zum Teil auch umweltfreundliche Tätigkeiten hinzugewonnen - zum Beispiel im Automobilsektor.

Kabinett beschließt schärfere Regeln beim Bürgergeld

Das Bundeskabinett hat eine Formulierungshilfe beschlossen, mit der die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen der Wachstumsinitiative umgesetzt werden. Konkret sollen die Mitwirkungspflichten beim Bezug von Bürgergeld erhöht und Sanktionen bei Schwarzarbeit verschärft werden, wie das Bundesarbeitsministerium erklärte. Die Karenzzeit für Vermögen wird für Bezieher von Bürgergeld künftig auf sechs Monate - statt wie bisher zwölf - begrenzt. Derjenige, der eine zumutbare Arbeit, Ausbildung oder Eingliederungsmaßnahme ohne triftigen Grund ablehnt, muss laut Kabinett künftig sofort mit einer deutlicheren Leistungsminderung beim Bürgergeld von 30 Prozent des Regelbedarfs für drei Monate rechnen.

EZB/De Guindos: Wirtschaftserholung sollte sich verstärken

Die Wirtschaftserholung in der Eurozone dürfte sich nach Einschätzung von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos demnächst verbessern. Der Aufschwung sollte sich im Laufe der Zeit verstärken, da steigende Realeinkommen und die allmählich nachlassenden Auswirkungen der restriktiven Geldpolitik Konsum und Investitionen stützen sollten, so de Guindos in seiner Rede bei einer Veranstaltung in Riga. Auch die Exporte dürften zur Erholung beitragen, da die weltweite Nachfrage anziehe.

Eurozone-Arbeitslosenquote im August unverändert

Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im August wie erwartet unverändert geblieben. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, lag die Arbeitslosenquote bei 6,4 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine Quote von 6,4 Prozent prognostiziert.

EZB teilt bei siebentägigem Dollar-Tender 154 Millionen zu

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 154 Millionen US-Dollar an vier Banken zugeteilt. Beim vorherigen Geschäft hatten vier Banken eine Summe von 157 Millionen nachgefragt und erhalten. Der Tender hat einen Festzinssatz von 5,07 (zuvor: 5,08) Prozent. Im März 2020 hatte die US-Notenbank mit fünf weiteren Zentralbanken, darunter die EZB, im Zuge der Pandemie-Krise vereinbart, die weltweite Versorgung mit Dollar-Liquidität zu verbessern.

Saudischer Ölminister warnt Ölstaaten vor Überproduktion - Delegierte

Der saudische Ölminister hat angesichts der "Schummler" in der Opec+ vor einem Preisrückgang gewarnt. Der Ölpreis könne auf bis zu 50 US-Dollar das Barrel fallen, wenn sich die Mitglieder der Opec-Verbündeten nicht an die vereinbarten Förderlimits halten, sagte er laut Delegierten bei dem Erdölkartell.

+++ Konjunkturdaten

US/MBA Market Index Woche per 27. Sep -1,3% auf 292,3 (Vorwoche: 296,1)

US/MBA Purchase Index Woche per 27. Sep +0,7% auf 149,3 (Vorwoche: 148,2)

US/MBA Refinance Index Woche per 27. Sep -2,9% auf 1.099,5 (Vorwoche: 1.132,9)

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