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19:00 Uhr, 04.07.2024

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

EZB zuversichtlicher bezüglich Inflation trotz höherer Prognosen

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat seine Zinsen im Juni vor allem wegen anhaltender Fortschritte bei der Inflationsentwicklung gesenkt. Wie aus dem jetzt veröffentlichten Protokoll der Beratungen vom 6. Juni hervorgeht, äußerte sich der Rat auch zuversichtlich bezüglich der weiteren Inflationsaussichten, obwohl die Inflationsraten im Mai entgegen den Erwartungen gestiegen waren und der volkswirtschaftliche Stab, auch basierend auf der Inflationsentwicklung der Vormonate, seine Inflationsprognosen für 2024 und 2025 angehoben hatte.

HQ Trust: EZB senkt Zinsen 2024 nur einmal

Michael Heise, der Chefvolkswirt von HQ Trust, rechnet damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsen in diesem Jahr nur einmal, nämlich im September, senken wird. Eine weitere Senkung im Dezember dürfte Heise zufolge an einer zu hohen Inflation scheitern. "Wir haben Berechnungen, nach denen der Harmonisierte Verbraucherpreisindex für den Euroraum am Jahresende auf 2,8 oder 2,9 Prozent steigen wird", sagte Heise in einem Pressegespräch.

Cipollone: EZB muss Risiken bei KI-Nutzung beachten

Die Europäische Zentralbank (EZB) nutzt nach Aussage von EZB-Direktor Piero Cipollone Künstliche Intelligenz auf unterschiedliche Weise, muss sich aber der Risiken bewusst bleiben, die das mit sich bringt. Eines dieser Risiken besteht nach seiner Aussage darin, dass die EZB in eine zu große Abhängigkeit von KI gerät. "Zum Beispiel kann eine größere Abhängigkeit von KI unbeabsichtigt das Risiko erhöhen, in eine 'Echokammer'-Falle zu geraten", sagte er in einer Statistik-Konferenz im Rom laut veröffentlichtem Redetext.

EU bestätigt Zölle auf in China hergestellte Elektrofahrzeuge

Die EU-Kommission hat ihre Pläne bestätigt, zusätzliche Zölle auf in China hergestellte Elektroautos zu erheben. Damit hat sie die Hoffnungen mehrerer Autohersteller zunichte gemacht, deren Führungskräfte Repressalien durch einen eskalierenden Handelskrieg befürchten. Die neuen Einfuhrzölle werden am Freitag eingeführt und sollen mindestens vier Monate lang gelten, teilte die EU-Kommission mit. Die Bestätigung erfolgte, nachdem die Verhandlungen mit der chinesischen Regierung und die Lobbyarbeit der deutschen Autoindustrie und anderer gescheitert waren, die Zölle aufzuhalten.

Wissing: Strafzölle auf E-Autos sind der falsche Weg

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat die vorläufigen EU-Strafzölle auf Elektroautos auf China kritisiert. "Strafzölle der EU-Kommission auf E-Autos sind der falsche Weg für den Wirtschaftsstandort", erklärte er über den Kurznachrichtendienst X. "Ein Handelskrieg schwächt Europa und unsere Unternehmen." Entscheidend bleibe der Dialog mit China. "Klar ist: Wir brauchen faire Wettbewerbsbedingungen für beste Angebote und Preise", sagte Wissing. Die EU-Kommission hatte am Donnerstag die Anwendung von vorläufigen Ausgleichszöllen auf Importe von Elektrofahrzeugen aus China angekündigt.

BDI: Ausgleichszölle sind kein Widerspruch zu Verhandlungen

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat sich hinter die Verhängung vorläufiger Strafzölle auf E-Autos aus China gestellt. "Vorläufige Ausgleichszölle sind kein Widerspruch zu Verhandlungen", sagte BDI-Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner. Es sei "gängige und konstruktive Praxis", die Anwendung von handelspolitischen Instrumenten mit Verhandlungen zu begleiten. "Wichtig ist jetzt, das Zeitfenster bis zur Einführung permanenter Zölle im Herbst für intensive Gespräche mit Peking zu nutzen", betonte sie. Eine Verhandlungslösung, in der China verbindliche Zusagen für den Abbau staatlicher Subventionen mache, wäre der beste Weg.

Lindner: 17. Juli wäre geeignetes Datum für Budgetentwurf 2025

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat einen Beschluss des Bundeskabinetts zum Haushaltsentwurf für 2025 bei der Sitzung am 17. Juli in Aussicht gestellt und betont, noch sei in den Gesprächen "einiges an Arbeit" zu leisten. "Der Bundeskanzler sprach gestern im Bundestag von 'im Juli' und der 17.7. wäre zum Beispiel ein geeignetes Datum, das ja regelmäßig auch vom Regierungssprecher genannt wird", sagte Lindner beim "Economic Dialogue" in seinem Ministerium auf die Frage, ob es beim Zeitplan bis Ende des Monats als Haltelinie bleibe und die Haushaltseinigung "nicht unbedingt morgen" stattfinden müsse.

DJG/DJN/apo/jhe

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