ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
EZB: Zeitpunkt von Zinssenkung rückt deutlicher ins Blickfeld
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat bei seinen Beratungen am 6./7. März zwar nicht konkret über Zinssenkungen diskutiert - er sah aber durchaus Argumente dafür, dass diese Diskussion demnächst beginnen sollte. "Es sei zwar ratsam, die eingehenden Daten und Anhaltspunkte abzuwarten, aber die Argumente dafür, über Zinssenkungen nachzudenken, würden immer stärker", fasst das jetzt veröffentlichte Sitzungsprotokoll die Stimmungslage im Rat Anfang März zusammen. Als Gründe hierfür werden die jüngsten EZB-Stabsprojektionen, die Fortschritte bei den drei vom EZB-Rat festgelegten Kriterien, die Eindämmung von Projektionsfehlern und eine ausgewogenere Risikobewertung genannt. "Der Zeitpunkt einer ersten Zinssenkung rückt immer deutlicher ins Blickfeld", heißt es weiter.
Bundesfinanzminister Lindner tritt Spekulationen über Ampel-Aus entgegen
Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner ist Spekulationen entgegengetreten, die Liberalen könnten aus der Ampelkoalition aussteigen. "In Berlin ist die Nervosität immer groß. Ich empfehle, sich auf die Sache zu konzentrieren", sagte Lindner im Interview mit dem Handelsblatt. Die Bundesregierung müsse sich auf einen Haushalt für das kommende Jahr und ein Konzept zur Überwindung der Wachstumsschwäche verständigen. Gedankenspielen zu einer schwarz-gelben Koalition trat Lindner entgegen. "Viele der Probleme, die wir zu lösen haben, hängen mit der CDU-geführten Vorgängerregierung zusammen", sagte er.
Lindner schlägt Kompromiss bei Steuerentlastungen vor
Im Streit um mögliche Entlastungen für Steuerzahler hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) den Koalitionspartner SPD und Grünen einen Kompromissvorschlag unterbreitet. Laut einem Bericht des Handelsblatt ist der FDP-Chef bereit, Spitzeneinkommen beim Abbau der sogenannten kalten Progression auszunehmen. "Ich halte mich exakt an die Vereinbarung von 2022", sagte Lindner dem Handelsblatt. "Das erhoffe ich mir auch von den Koalitionspartnern."
BDEW-Präsidentin sieht Deutschland bei Strompreisen im Mittelfeld
Marie-Luise Wolff, Präsidentin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), ist der Darstellung entgegengetreten, dass hohe Stromkosten die Industriekonjunktur in Deutschland entscheidend bremsen. "Die Preise sind doch schon längst wieder auf dem Niveau von vor der Krise", sagte Wolff dem Nachrichtenmagazin Spiegel. "Die Wirtschaftsverbände tun sich keinen Gefallen, die ganze Zeit über die angeblich hohen Energiepreise zu schimpfen." Sie redeten damit nur den Standort schlecht. "Deutschland liegt sowohl im europäischen als auch im weltweiten Vergleich bei den Strompreisen im Mittelfeld", so Wolff. Die Bundesrepublik sei zwar kein Billigenergieland, liege dafür allerdings bei Patenten an zweiter Stelle hinter den USA.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe höher als erwartet
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 30. März 2024 etwas deutlicher als erwartet gestiegen. Im Vergleich zur Vorwoche erhöhte sich die Zahl der Anträge saisonbereinigt um 9.000 auf 221.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 213.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert auf 212.000 revidiert. Der gleitende Vierwochendurchschnitt erhöhte sich gegenüber der Vorwoche um 2.750 auf 214.250. In der Woche zum 23. März erhielten 1,791 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung, 19.000 weniger als in der Vorwoche.
Defizit in US-Handelsbilanz im Februar höher als erwartet
Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im Februar deutlicher als erwartet gestiegen. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 68,90 Milliarden Dollar, nach revidiert 67,60 (vorläufig: 67,43) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 67,70 Milliarden Dollar gerechnet. Die Exporte stiegen zum Vormonat um 2,3 Prozent auf 263,01 Milliarden Dollar, während die Einfuhren 331,914 Milliarden Dollar erreichten, ein Plus zum Vormonat von 2,2 Prozent.
BRASILIEN
Leistungsbilanz Feb Defizit 4,4 Mrd USD (Jan: Defizit 5,1 Mrd USD)
Ausländische Direktinvestitionen Feb 5,0 Mrd USD
Ausländische Direktinvestitionen 12 Monate 62,0 Mrd USD
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/hab/brb
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