ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
ADP: US-Privatsektor schafft im Mai weniger Stellen als erwartet
Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im Mai schwächer gestiegen als erwartet. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat nur 37.000 Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 110.000 Jobs vorausgesagt. Im April waren unter dem Strich 60.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 2.000 weniger als ursprünglich gemeldet.
Trump fordert Powell nach schwachem ADP-Bericht zu Zinssenkung auf
US-Präsident Donald Trump hat den Chairman der US-Notenbank, Jerome Powell, erneut eindringlich zu Zinssenkungen aufgefordert, und ihn angesichts des schwachen ADP-Berichts dafür kritisiert, dies nicht schon früher getan zu haben. "Der ADP-Bericht ist draußen", schrieb Trump auf Truth Social. "'Too Late' Powell muss jetzt die Zinsen senken. Er ist unglaublich! Europa hat schon neun Mal gesenkt!"
S&P Global: US-Dienstleister mit anziehendem Geschäft im Mai
Die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im Mai lebhafter als im Vormonat gezeigt. Der von S&P Global für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex erhöhte sich auf 53,7 von 50,8 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 52,3 vorhergesagt. Vorläufig war für Mai ein Wert von 52,3 ermittelt worden. Insgesamt hat sich die Entwicklung in der US-Wirtschaft im Mai beschleunigt. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 53,0 von 50,6 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.
ISM-Index für US-Dienstleister fällt im Mai
Die Aktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich im Mai verlangsamt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des nicht-verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 49,9 (Vormonat: 51,6). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen einen Anstieg auf 52,1 prognostiziert. Das Stimmungsbarometer liegt damit unter der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Schrumpfen der US-Dienstleistungsbranche signalisiert.
US-Rohöllagerbestände stärker gesunken als erwartet
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 30. Mai 2025 stärker verringert als erwartet. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 4,304 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten lediglich einen Rückgang um 1,3 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 2,795 Millionen Barrel reduziert. Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 5,219 Millionen Barrel zu. Analysten hatten dagegen ein Minus von 0,4 Millionen Barrel erwartet.
Volkswirte hinterfragen Qualität der US-Inflationsdaten
Einige Volkswirte haben begonnen, die Genauigkeit der jüngsten US-Inflationsdaten in Frage zu stellen, nachdem die US-Regierung erklärt hat, dass ihre Fähigkeit zur Durchführung einer umfangreichen monatlichen Erhebung durch Personalmangel beeinträchtigt wird. Das für die Veröffentlichung der Inflationsrate zuständige Bureau of Labor Statistics (BLS) hatte Volkswirte diese Woche darüber informiert, dass die Zahl der Unternehmen, bei denen die Preise ermittelt werden, aufgrund eines Einstellungsstopps reduziert werden muss.
Bank of Canada lässt Leitzins unverändert
Die Bank of Canada (BoC) hat ihre Geldpolitik wie erwartet unverändert gelassen. Damit verharrt der Leitzins bei 2,75 Prozent. Die kanadische Notenbank erklärte, die Wirtschaft habe sich zwar abgeschwächt, aber nicht verschlechtert, und die Inflation habe sich beschleunigt. BoC-Gouverneur Tiff Macklem sagte, die Notenbanker stimmten darin überein, dass eine weitere Zinssenkung notwendig sein könnte, sollte die Wirtschaft aufgrund der durch die US-Handelspolitik geschürten Unsicherheit ins Stocken geraten. Etwa ein Fünftel der kanadischen Produktion ist an den Handel mit den USA gebunden.
Schweizer Deflation untermauert SNB-Zinssenkung im Juni
Die Schweizer Deflation im Mai dürfte nach Einschätzung von Nick Bennenbroek und Anna Stein von Wells Fargo ausreichen, damit die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Zinsen bei ihrer Sitzung am 19. Juni senkt. Die Verbraucherpreise sanken im Jahresvergleich um 0,1 Prozent. Die Rate lag damit erstmals seit Anfang 2021 unter Null. Die weit verbreiteten Markterwartungen weiterer Lockerungen durch die SNB und die zunehmende Wahrscheinlichkeit weiterer Lockerungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) bestätigen ebenfalls eine wahrscheinliche Zinssenkung im Juni.
Europas Industrie mit Blick auf Seltene Erden vor "alarmierender Situation"
Die europäische Industrie sieht sich nach den Worten von EU-Handelskommissar Maros Sefcovic einer "alarmierenden Situation" gegenüber, was den Zugang zu Seltenen Erden anbelangt. Sefcovic sagte, er habe das Thema bei seinem Treffen mit dem chinesischen Handelsminister Wang Wentao diese Woche angesprochen. Chinas Daten über Exportlizenzen für Seltene Erden unterscheiden sich laut Sefcovic von den Informationen, die der EU vorliegen. Beide Seiten hätten vereinbart, dass Teams beider Seiten diese Zahlen auswerten sollen. "Wir haben vereinbart, das so schnell wie möglich zu klären", fügte Sefcovic hinzu.
Irans Oberster Führer lehnt Angebot der USA für Atomdeal ab
Irans oberster Führer hat einen US-Vorschlag, der eine vorübergehende Urananreicherung erlaubt, bevor sie ganz beendet wird, effektiv abgelehnt. Das zwingt das Weiße Haus, seinen Ansatz angesichts der zunehmenden Spannungen über das iranische Atomprogramm zu überdenken. Ajatollah Ali Chamenei sagte, das jüngste Angebot der USA an den Iran zur Beilegung des Streits um das iranische Atomprogramm verstoße gegen die Grundsätze der Unabhängigkeit Teherans.
DJG/DJN/apo/brb
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