ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Stournaras: EZB muss Zinsen vor der Sommerpause zwei Mal senken
EZB-Ratsmitglied Yannis Stournaras hat zwei Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) vor der Sommerpause gefordert. "Es ist angemessen, vor der Sommerpause zwei Zinssenkungen vorzunehmen, und vier Senkungen im Laufe des Jahres erscheinen vernünftig", sagte der Gouverneur der griechischen Zentralbank der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die EZB müsse ihre Zinsen schnell senken, damit die Geldpolitik nicht zu restriktiv werde. Vor der Sommerpause im August finden EZB-Ratssitzungen mit geldpolitischer Beschlussfassung im April, Juni und Juli statt.
Lane: EZB weiß im 2. Quartal mehr über Löhne und Inflation
Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte nach Aussage von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane im nächsten Quartal genug Informationen haben, um über eine Zinssenkung zu entscheiden. Lane sagte in einem CNBC-Interview: "Ich denke, das zweite Quartal ist eine Zeit, wo wir uns weit genug im laufenden Jahr befinden, um Lohn- und Inflationsdynamik besser beurteilen zu können." Er in seiner Position könne dem Markt aber keine Orientierung hinsichtlich des Zeitpunkts einer Zinssenkung geben. Die EZB müsse sich genügend Zeit für diese Entscheidung nehmen und werde sie erst dann treffen wenn sie ausreichend zuversichtlich sei, dass 2 Prozent Inflation zeitnah und nachhaltig erreicht werden könnten.
Knot: Rechne mit drei EZB-Zinssenkungen 2024
EZB-Ratsmitglied Klaas Knot rechnet damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsen im laufenden Jahr drei Mal senken wird - zum ersten Mal im Juni. Die EZB könne ihre Zinsen auch häufiger reduzieren, aber naturgemäß stünden Meetings mit neuen Stabsprojektionen im Fokus, sagte er nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir sind datenabhängig, daher würde ich mich auf die Sitzungen konzentrieren, in denen wir die meisten Daten zur Verfügung haben, das heißt die Sitzungen, in denen wir neue Projektionen haben, also September und Dezember", sagte er. Knot gilt als geldpolitischer Falke.
Schnabel: EZB könnte Leitzins-Spread bei Bedarf ändern
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nach den Worten von EZB-Direktorin Isabel Schnabel bereit, den gerade beschlossenen operativen Handlungsrahmen zur Steuerung des kurzfristigen Marktzinses ESTR falls notwendig wieder zu verändern. Das gilt auch für den Abstand (Spread) zwischen Einlagen- und Hauptrefinanzierungssatz.
Creditreform: Insolvenzwelle in Gastronomie beginnt erst
Nach Ansicht der Auskunftei Creditreform sind für das laufende Jahr weiter ansteigende Insolvenzzahlen in der Gastronomie zu erwarten. "Die Welle hat gerade erst begonnen", erklärte Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung am Donnerstag in Neuss. Verglichen mit dem Vorjahr stiegen die Insolvenzen 2023 nach vorläufigen Zahlen um 27 Prozent und damit stärker als in der Gesamtwirtschaft an.
EuGH: Vorfälligkeitsentschädigung bei vorzeitiger Kreditrückzahlung ist rechtens
Banken dürfen eine Entschädigung fordern, wenn Verbraucher einen Kredit früher als geplant zurückzahlen und der Bank dadurch Gewinn entgeht. Das gelte insbesondere für entgangene Zinsen, entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH) am Donnerstag in Luxemburg. Eine Vorfälligkeitsentschädigung, wie sie in Deutschland üblich ist, ist somit mit EU-Recht vereinbar. (Az. C-536/22)
NRW-Finanzminister Optendrenk bessert Grundsteuer nach
Der Finanzminister von Nordrhein-Westfalen (NRW), Marcus Optendrenk (CDU), hat Änderungen bei der Grundsteuerreform angekündigt. "Wir haben festgestellt, dass es durch die Anwendung des Bundesmodells der Grundsteuer in der jetzigen Form in manchen Kommunen zu einer Belastungsverschiebung gekommen wäre - also zugunsten der Gewerbeimmobilien und zulasten von Einfamilienhäusern", sagte er der Rheinischen Post. Man habe in den vergangenen Wochen im Kreis der Finanzminister deshalb noch einmal intensiv darüber beraten, wie man mit dieser Situation umgehen wolle.
Niederlande steuern auf Regierung aus Politikern und Technokraten zu
Nach dem Verzicht des Rechtspopulisten Geert Wilders auf das Amt des Ministerpräsidenten zeichnet sich in den Niederlanden die Bildung einer Regierung aus Politikern und Experten ab. Laut einem mit Spannung erwarteten Bericht zum Stand der Koalitionsverhandlungen vereinbarten die vier beteiligten Parteien, nun über ein "gerecht gemischtes" Kabinett aus Politikern und Fachleuten zu verhandeln.
EuGH: Klage zu früheren britischen Verstößen gegen EU-Recht für Übergangsfrist möglich
Bis zu vier Jahre nach dem Ende des Brexit-Übergangszeitraums Ende 2020 sind noch Vertragsverletzungsverfahren gegen das Vereinigte Königreich möglich, wenn es um früher begangene Verstöße gegen das EU-Recht geht. Das betonte der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg am Donnerstag und berief sich dabei auf das Austrittsabkommen. Gleichzeitig entschied er, dass Großbritannien mit einem Urteil seines Obersten Gerichtshofs gegen EU-Recht verstoßen habe. (Az. C-516/22)
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gesunken
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 9. März abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 1.000 auf 209.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 218.000 vorhergesagt.
US-Erzeugerpreise steigen im Februar stärker als erwartet
Die US-Erzeugerpreise sind im Februar stärker gestiegen als erwartet. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, erhöhten sich die Preise auf der Produzentenebene um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat und lagen um 1,6 (Vormonat: 0,9) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten nur einen monatlichen Preisanstieg von 0,3 Prozent prognostiziert.
Umsätze der US-Einzelhändler steigen im Februar um 0,6 Prozent
Die US-Einzelhändler haben ihre Umsätze im Februar moderat gesteigert. Die gesamten Umsätze wuchsen um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg um 0,8 Prozent gerechnet. Wie das US-Handelsministerium weiter berichtete, stiegen die Umsätze ohne Kfz um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten in dieser Kategorie einen Zuwachs um 0,4 Prozent erwartet.
Biden wendet sich gegen Übernahme von US Steel durch Nippon Steel
US-Präsident Joe Biden hat sich gegen die Übernahme des Stahlproduzenten US Steel durch den japanischen Konzern Nippon Steel ausgesprochen. US Steel sei seit mehr als einem Jahrhundert ein "amerikanisches Stahlunternehmen mit Symbolcharakter" und müsse in US-Besitz und unter US-Kontrolle bleiben, erklärte Biden.
DJG/DJN/AFP/apo/jhe
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