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19:00 Uhr, 24.10.2024

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Steuerschätzer sehen bis 2028 Mindereinnahmen von 58,1 Milliarden Euro

Der deutsche Fiskus kann in den nächsten Jahren nur mit deutlich geringeren Steuereinnahmen rechnen als bisher angenommen. Insgesamt dürften bis einschließlich 2028 rund 58,1 Milliarden Euro weniger in der Staatskasse landen als noch im Mai erwartet. "Es gibt keine Spielräume für Verteilungspolitik. Im Gegenteil wächst die Dringlichkeit für eine wirtschaftspolitische Wende und die klare Prioritätensetzung im Haushalt", sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). "Da Zukunftsbereiche wie Bildung und Investitionen geschützt werden müssen, wächst jetzt der Handlungsdruck bei ineffizienten Subventionen und der mangelnden Treffsicherheit unseres Sozialstaates."

Scholz will auf Industriegipfel "vertrauliche Meinungsbildung"

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will auf dem geplanten Industriegipfel mit Unternehmensvertretern, Gewerkschaften und Wirtschaftsverbänden vertraulich über Wege aus der Wirtschaftsflaute diskutieren. "Ich möchte, dass es eine vertrauliche Diskussion gibt, in der nicht jeder vorher sagt, was er fordert, wie es während der Sitzung war und hinterher darüber berichtet, was jetzt als nächstes kommt", sagte Scholz laut ZDF in der Sendung "Maybrit Illner", die am Donnerstagabend ausgestrahlt werden soll. Die Stimmung in der Wirtschaft sei schlecht. Es sei richtig, jetzt zu schauen, was noch getan werden könne, "damit wir gemeinsam nach vorne marschieren".

Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sinken deutlich

Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 19. Oktober spürbar abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 15.000 auf 227.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 245.000 vorhergesagt.

Wirtschaftsindex der Chicago-Fed fällt im September

Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im September abgeschwächt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) fiel auf einen Stand von minus 0,28, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den August wurde der Indexstand auf minus 0,01 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von plus 0,12 genannt worden war.

S&P Global: Aktivität in US-Wirtschaft legt im Oktober zu

Die Aktivität in der US-Wirtschaft hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im Oktober belebt. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 54,3 von 54,0 Punkten im Vormonat. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich auf 47,8 von 47,3 Punkten im Vormonat. Volkswirte hatten einen Stand von 47,5 erwartet. Der Index für den Servicesektor legte zu auf 55,3 von 55,2 Punkten. Hier hatte die Prognose auf 55,3 gelautet.

ING: EZB vollzieht bemerkenswerte Wende

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat mit der jüngsten Leitzinssenkung um 25 Basispunkte nach Einschätzung von ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski den Beginn einer "bemerkenswerte Wende" vollzogen. "Die Kommentare in dieser Woche suggerieren, dass die EZB ihre Zinsen schnell auf neutrales Niveau senken will", schreibt Brzeski in einem Kommentar. Dass einige EZB-Offizielle nun offen über eine Leitzinssenkung um 50 Basispunkte im Dezember redeten, zeige, dass die geldpolitische Lockerung beschleunigt werden könnte.

Unicredit: EZB dürfte Zinsen im Dezember um 25 Bp senken

Unicredit-Volkswirtin Tullia Bucco ist der Ansicht, dass die anhaltende wirtschaftliche Schwäche, die sich in den aktuellen Einkaufsmanagerumfragen zeigt, die Europäischen Zentralbank (EZB) dazu veranlasst, ihre Zinsen bei den nächsten Ratssitzungen um 25 Basispunkte zu senken, bis ein neutralerer Zinssatz erreicht ist. "Die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB Zinssenkungen von 50 Basispunkten ankündigt, ist unserer Meinung nach relativ gering, es sei denn, der Arbeitsmarkt verschlechtert sich", schreibt sie in einer Analyse.

DSGV fordert verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen

Anlässlich der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank hat der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Ulrich Reuter, dringende Maßnahmen gefordert, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas zu verbessern. "Wir dürfen uns mit einem schleichenden Abwärtstrend nicht zufriedengeben. Deutschland und Europa müssen wieder an die Spitze", erklärte Reuter in Washington. Reuter wies laut einer Mitteilung des Verbandes auf ernüchternde Ergebnisse aktueller Wettbewerbsrankings hin, in denen Deutschland deutlich zurückfalle. So liege Deutschland im World Competitiveness Ranking nur noch auf Platz 24.

+++ Konjunkturdaten +++

US/Neubauverkäufe Sep Bestand 7,6 Monate

US/Neubauverkäufe Aug revidiert auf 709.000 (vorl: 716.000)

US/Neubauverkäufe Sep +4,1% auf 738.000 (PROG: 720.000)

DJG/DJN/apo/brb

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