ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Iranischer Angriff auf Israel soll unmittelbar bevorstehen
Nach Aussage eines hochrangigen Mitarbeiters des Weißen Hauses bereitet sich der Iran darauf vor, in Kürze einen ballistischen Raketenangriff auf Israel zu starten. Dies wäre eine schwer wiegende Eskalation, die einen weit reichenden Krieg im Nahen Osten nach sich ziehen könnte, was die US-Regierung zu vermeiden versucht hatte. Die USA werden Israel nach Aussage des Regierungsvertreters bei der Verteidigung gegen den erwarteten Angriff unterstützen. Unklar ist, ob der Iran seinen Angriff auf Israel noch am Dienstag oder erst in wenigen Tagen starten wird.
S&P Global: US-Industrie zeigt im September nachlassende Tendenz
Die Aktivität in der US-Industrie hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im September im Vergleich zum Vormonat verlangsamt. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 47,3 von 47,9 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 47,0 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 47,0 ermittelt worden. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.
ISM-Index für US-Industrie unverändert im September
Die Aktivität in der US-Industrie hat sich nach ISM-Angaben im September konstant gezeigt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes verharrte bei 47,2. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg auf 47,5 prognostiziert. Das Stimmungsbarometer liegt damit unter der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Schrumpfen signalisiert. Unter den stark beachteten Unterindizes stieg der für Neuaufträge auf 46,1 (Vormonat: 44,6), jener für die Beschäftigung ging zurück auf 43,9 (Vormonat: 46,0).
Zahl offener US-Stellen im August höher als erwartet
Die Zahl der offenen Stellen in den USA ist im August höher als erwartet gewesen. Wie das US-Arbeitsministerium im Rahmen seiner Job Openings and Labor Turnover Summary (Jolts) mitteilte, gab es 8,0 (Juli: 7,7) Millionen offene Stellen. Analysten hatten einen stabilen Wert von 7,7 Millionen prognostiziert. Die Zahl der freiwilligen Kündigungen lag bei 3,1 (3,3) Millionen. Die Zahl der Entlassungen betrug 1,6 (1,8) Millionen.
Verbände: EU-Kommission überfordert Europa mit Klimaziel 2040
Die Europäische Union (EU) kann das von der EU-Kommission vorgeschlagene Klimaziel 2040 nicht erreichen. Das ergibt eine Studie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), die sich mit dem vorgeschlagenen Ziel einer einer 90-prozentigen Reduzierung der Netto-Treibhausgasemissionen bis 2040 beschäftigt hat. Die EU-Kommission sollte bei den Klimazielen auf mehr Realitätssinn setzen, denn das Ziel von 90 Prozent weniger Treibhausgasen im Vergleich zu 1990 sei "voreilig und riskant", so der VKU. Der Kommissionsvorschlag für ein Klimaziel 2040 würde nach Vorstellung beider Verbände Deutschland und Europa überfordern.
Bundeskartellamt beklagt mangelnden Wettbewerb bei den E-Ladesäulen
Das Bundeskartellamt hat mangelnden Wettbewerb bei E-Ladesäulen beklagt. Zahlreiche Städte und Kommunen hätten geeignete öffentliche Flächen für Ladesäulen überwiegend oder sogar ausschließlich an das eigene kommunale Stadtwerk oder einzelne Anbieter vergeben, wie es in einem Bericht der Behörde zur Bereitstellung und Vermarktung öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge heißt. Dadurch steige die Gefahr überteuerter Preise an den Ladesäulen. Allerdings sieht die Behörde noch keinen Grund zum Eingreifen, da aus heutiger Sicht einzelne Preisüberhöhungen allein noch nicht den Schluss zuließen, dass die Ladestrompreise in Deutschland systematisch und flächendeckend überhöht seien.
Lindner: Subventionierung von E-Autos wäre lächerlich
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat eine staatliche Subventionierung von Käufen von Elektroautos in Deutschland abgelehnt. "Das ist lächerlich, denn das Problem unserer Autohersteller ist im Moment das Risiko eines Zollkonflikts mit der Volksrepublik China", sagte Lindner auf Englisch beim ESMT Berlin Global Dialogue in Berlin. Man müsse nicht über Subventionen nachdenken, sondern die geoökonomischen Spannungen zu China reduzieren. "Auf europäischer Ebene werden am Freitag Entscheidungen getroffen, die hoffentlich in die richtige Richtung gehen, um dieses Risiko eines möglichen Handelskonflikts mit China im Automobilbereich zu deeskalieren", sagte Lindner mit Blick auf die Diskussion um Strafzölle auf in China gefertigte E-Autos.
Kreditwirtschaft lobt Reformpaket zur privaten Altersvorsorge
Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) hat den vom Finanzministerium vorgelegten Referentenentwurf zur Reform der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge positiv bewertet. Die Maßnahmen seien ein wichtiger und dringlicher Schritt, um die private Altersvorsorge wesentlich attraktiver zu gestalten. Diese Stärkung der privaten Altersvorsorge sei essenziell, damit die Bürgerinnen und Bürger ihren Lebensstandard im Alter langfristig sichern könnten. "Ein zentraler Punkt der Reform ist die Einführung eines Altersvorsorgedepots ohne Garantien. Es ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern, kostengünstig in verschiedene Anlageformen zu investieren", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Ulrich Reuter.
IW: Aufbau Ost ist alles andere als gescheitert
Der Osten Deutschlands ist 34 Jahre nach der Wiedervereinigung als Wirtschaftsstandort etabliert und übertrumpft den Westen in manchen Bereichen. Laut einer Analyse des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ist in den Landtagswahlen zwar deutlich geworden, dass die Menschen im Osten unzufrieden mit der Lage sind und sich um die Zukunft sorgen. Dabei gebe es auch Grund zum Optimismus. "Der Aufbau Ost ist alles andere als gescheitert", sagte IW-Ostexperte Klaus-Heiner Röhl. "Ostdeutschland etabliert sich vielmehr als vielversprechender Wirtschaftsstandort. Dennoch bleibt die Demografie eine Herausforderung."
MERICS-Studie: Erhebliche Abhängigkeiten der EU, USA von China-Importen
Die Abhängigkeit der EU und der USA von bestimmten Waren aus China hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten laut einer Studie des Mercator Institute for China Studies (MERICS) deutlich zugenommen. China hingegen habe seine Abhängigkeit von Industriegütern von US- und EU-Lieferanten verringern können. Für die Studie hat das Institut Informationen über die weltweiten bilateralen Importabhängigkeiten ab dem Jahr 2000 auswertet. Danach sind Europäische Union (EU) und die USA in den vergangenen Jahrzehnten von bestimmten chinesischen Waren abhängig geworden, insbesondere in den Bereichen Maschinen und elektronische Geräte. Auch sind die EU und USA bei Textilien und Möbeln nach wie vor in hohem Maße von chinesischen Einfuhren abhängig.
Ishiba: Japan soll Deflation durch Beibehaltung lockerer Geldpolitik überwinden
Nach der Vorstellung des neuen japanischen Premierministers Shigeru Ishiba soll Japan die Deflation vollständig hinter sich lassen. Dazu solle die japanische Notenbank ihre lockere Geldpolitik beibehalten, forderte er auf einer Pressekonferenz. Zu konkreten geldpolitischen Maßnahmen wolle er sich nicht äußern, da dies der Zentralbank obliege, fügte Ishiba hinzu. Ishiba kündigte zudem an, in Kürze ein neues Konjunkturpaket aufzulegen, um die Belastung durch steigende Preise zu verringern. Das Konjunkturpaket soll unter anderem Zahlungen an Haushalte mit niedrigem Einkommen beinhalten.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 4 Wochen Sep +5,2% gg Vorjahr
DJG/DJN/brb
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