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19:00 Uhr, 10.04.2024

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

US-Inflation im März höher als erwartet - Kerninflation konstant

Der Inflationsdruck in den USA ist im März höher als erwartet gewesen, was auch für die Kerninflation galt. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und lagen um 3,5 (Vormonat: 3,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Preisanstieg von nur 0,3 Prozent und einer Jahresteuerung von 3,4 Prozent gerechnet. Die Kernverbraucherpreise stiegen gleichfalls um 0,4 Prozent auf Monats- und um 3,8 (3,8) Prozent auf Jahressicht. Die befragten Ökonomen hatten eine monatliche Rate von 0,3 Prozent und eine Jahresrate von 3,7 Prozent erwartet.

US-Realeinkommen steigen im März um 0,3 Prozent

Die Realeinkommen in den USA sind im März gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, war im Februar eine Stagnation zu verzeichnen gewesen. Das durchschnittliche Wocheneinkommen betrug den Angaben zufolge im März saison- und inflationsbereinigt 382,20 US-Dollar nach 381,20 Dollar im Vormonat.

US-Rohöllagerbestände steigen stärker als erwartet

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 5. April ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 5,841 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um lediglich 0,8 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 3,21 Millionen Barrel erhöht.

WTO sieht Anzeichen für Belebung des Welthandels

Die Welthandelsorganisation WTO rechnet mit einer Erholung des Welthandels in diesem und im nächsten Jahr, da die abkühlende Inflation den Druck auf die Haushaltsbudgets mildert. Die Erholung könnte aber durch wachsendes Misstrauen und neue Schranken zwischen einigen großen Volkswirtschaften gebremst werden.

IGBCE fordert in Chemie-Tarifrunde 7% mehr Entgelt

Die IGBCE fordert in der Chemie-Tarifrunde 2024 eine Erhöhung der Entgelte um 7 Prozent. Wie die IGBCE zum Abschluss von zehnwöchigen Beratungen der Bundestarifkommission mitteilte, werden für die 585.000 Beschäftigten außerdem tarifliche Regelungen für Wertschätzung und Besserstellung von IGBCE-Mitgliedern sowie eine Modernisierung des Bundesentgelttarifvertrags gefordert. Die Entgeltforderung liegt am oberen Ende der Empfehlung des IGBCE-Hauptvorstands von 6 bis 7 Prozent Erhöhung. "Wir müssen bei den Reallöhnen zurück zum Status Quo - nicht mehr und nicht weniger", sagte IGBCE-Tarifvorstand und Chemie-Verhandlungsführer Oliver Heinrich.

Wissing: Länder-Blockade bei Schienenausbau führt nicht zu Verzögerung

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat sich überzeugt gezeigt, dass es trotz einer momentanen Blockade von Gesetzesplänen zum Schienenausbau nicht zu einer Verzögerung bei der geplanten Sanierung der Bahnkorridore kommt. "Unser Ziel ist jetzt natürlich, die Korridorsanierung so schnell wie möglich voranzubringen. Dass die Länder den Vermittlungsausschuss angerufen haben zum Bundesschienenwegeausbaugesetz, bedauere ich sehr", sagte Wissing bei einer Regierungsbefragung im Bundestag. "Aber das muss jetzt eben geklärt werden. Nur, es wird nicht zu einer zeitlichen Verzögerung kommen, weil die Sanierung für das Jahr 2024 von der Bahn schon beauftragt ist."

DIW: Erneuerbaren-Energien-Pool könnte Strompreise stabilisieren

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat die Einrichtung eines Erneuerbare-Energien-Pool vorgeschlagen, um so zu stabileren und günstigeren Strompreisen für private Haushalte und Unternehmen zu kommen. Solch ein Instrument würde auch die Finanzierung neuer Windkraft- und Solarprojekte erleichtern, wie es in einem Bericht des Instituts heißt.

Habeck erwartet nach Beihilfe-Genehmigung Schub für Dekarbonisierung

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht in Brüssels Genehmigung der milliardenschweren staatlichen Subventionen für die Dekarbonisierung der deutschen Industrie einen weiteren Schritt, um die energieintensiven Produzenten in Deutschland bei der Dekarbonisierung gezielt unterstützen zu können und Investitionen anzureizen. Zuvor hatte die Europäische Kommission die von Deutschland geplanten Beihilfen in Höhe von 2,2 Milliarden Euro genehmigt. Diese sollen kleinen und mittleren Unternehmen helfen, beispielsweise bei Investitionen in eine stärkere Elektrifizierung ihrer Produktion.

Kabinett beschließt Entlastungspaket für Garantieinstrumente

Die Bundesregierung hat ein Entlastungspaket für die Garantieinstrumente der Außenwirtschaftsförderung beschlossen, wie Finanzministerium und Wirtschaftsministerium in einer gemeinsamen Mitteilung bekanntgaben. Ziel des Entlastungspaketes seien einfachere und schnellere Antrags- und Entscheidungsverfahren bei den Exportkredit- und den Investitionsgarantien des Bundes. "Für die Bundesregierung ist der Bürokratieabbau ein Kernanliegen", so die Ministerien. "Mit insgesamt 20 Maßnahmen vereinfachen und beschleunigen wir nun den Zugang zur Außenwirtschaftsförderung", erklärte der parlamentarische Finanzstaatssekretär Florian Toncar (FDP). "Davon profitieren gerade Exporte und Projekte mittelständischer Unternehmen."

Chinas Staatspräsident Xi sendet USA Signal über Ex-Präsidenten Taiwans

Chinas Staatspräsident Xi Jinping hat am Mittwoch den ehemaligen taiwanesischen Präsidenten Ma Ying-jeou in Peking empfangen und damit sein Interesse an Taiwan bekräftigt. Zeitgleich findet in Washington ein Gipfeltreffen mit den beiden asiatischen Verbündeten statt, die am ehesten in einen Konflikt um die Insel hineingezogen werden könnten. Berichte und Bilder des Treffens in Peking wurden vom staatlichen Fernsehsender China Central Television und von taiwanesischen Medien ausgestrahlt. Sie zeigten, wie Xi und Ma sich die Hände schüttelten und Bemerkungen austauschten, in denen sie die Aussichten auf verbesserte Beziehungen über die 100 Meilen breite Taiwanstraße hinweg anpriesen, die Taiwan vom chinesischen Festland trennt.

BRASILIEN

Verbraucherpreise März +0,16% (Feb: +0,83%)

Verbraucherpreise 12-Monats-Rate März +3,93% (Feb: +4,50%)

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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