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19:56 Uhr, 07.01.2025

Trump spitzt Ansprüche auf Grönland und Panama-Kanal zu

Von Alex Leary, Tarini Parti und Vivian Salama

DOW JONES--Der designierte US-Präsident Donald Trump untermauert seine Ansprüche auf Grönland und den Panama-Kanal. Er lehnte es ab, den Einsatz militärischer oder wirtschaftlicher Zwangsmaßnahmen auszuschließen, um die Kontrolle über Grönland und den Panamakanal zu erlangen. Er verschärfte damit seine Kampagne zur Ausweitung des globalen US-Einflusses. "Ich werde mich jetzt nicht dazu verpflichten. Es könnte sein, dass man etwas tun muss", sagte Trump während einer Pressekonferenz. Er antwortete auf die Frage, ob er zusichern könne, dass er nicht die militärische und wirtschaftliche Macht der USA nutzen würde, um seinen Willen durchzusetzen.

Seit seinem Wahlsieg hat Trump wiederholt die Idee geäußert, den Panamakanal von Panama zu übernehmen und die Kontrolle über Grönland von Dänemark zu erlangen. Kanada könnte der 51. US-Bundesstaat werden, offenbar um Justin Trudeau, den scheidenden Premierminister des Landes, zu provozieren. Während der Pressekonferenz drohte Trump, Dänemark mit "sehr hohen" Zöllen zu belegen, wenn die dänischen Offiziellen nicht mit seinem Vorhaben, Grönland zu übernehmen, kooperierten.

Er stellte auch in Frage, ob Dänemark überhaupt ein rechtliches Anrecht auf das Territorium besitze. "Die Leute wissen wirklich nicht, ob Dänemark ein rechtliches Anrecht darauf hat, aber wenn sie es haben, sollten sie es aufgeben, weil wir es für die nationale Sicherheit brauchen", sagte Trump.

Er hat bislang keine Details zu den offensichtlichen Plänen für eine territoriale Expansion geliefert. Vertreter Dänemarks, Grönlands, Kanadas und Panamas haben seine Vorstöße abgelehnt. Der designierte Präsident sagte, er würde in Betracht ziehen, wirtschaftlichen Zwang einzusetzen, um Kanada davon zu überzeugen, Teil der USA zu werden, schloss jedoch den Einsatz militärischer Gewalt aus. Trump hat Panama beschuldigt, amerikanischen Schiffs- und Marinefahrzeugen hohe Gebühren für die Durchfahrt durch den Kanal zu berechnen. Der Kanal, durch den etwa 4 Prozent des weltweiten Handels fließen, ist entscheidend für die globale Wirtschaft und die US-Verbraucher. Die Kontrolle über den Kanal wurde Panama schrittweise aufgrund eines 1977 von Präsident Jimmy Carter unterzeichneten Vertrags zurückgegeben. Trump nannte den Kanal als Grund für Carters Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 1980. Trump sagte auch, seine Regierung würde den Namen des Golfs von Mexiko in den Golf von Amerika ändern.

Vor Trumps Pressekonferenz kam Trumps Sohn Donald Trump Jr. in Grönland an - in einem Flugzeug mit Trump-Logo. Sein Vater schrieb in einem Social-Media-Beitrag: "Das ist ein Deal, der passieren muss. MAGA. MAKE GREENLAND GREAT AGAIN!"

"Grönland gehört uns", sagte der grönländische Premierminister Múte Egede Ende Dezember. "Wir sind nicht zu verkaufen und werden niemals zu verkaufen sein. Wir dürfen unseren langen Kampf um Freiheit nicht verlieren."

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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