Trump legt los
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Erwähnte Instrumente
DAX schließt erstmals über 21.000
Nicht kleckernd, sondern klotzend startete Donald Trump in seine zweite Präsidentschaft. Eine Flut von Dekreten soll seinen Wählern zeigen, dass den Worten auch Taten folgen. Begnadigung der Kapitolstürmer, Razzien gegen Ausländer ohne Aufenthaltsrecht, Austritt aus Klimaabkommen und WHO, Errichtung der Behörde für Regierungseffizienz, Schluss mit Diversität in Bundeseinrichtungen, Überprüfung des Gebarens aller Handelspartner mit der Drohung von Strafzöllen und eine 180-Grad-Wende in der Energie- und Umweltpolitik. Der Rest der Welt kann sich auf einiges einstellen. Dennoch legten die Börsen in Europa gestern weiter zu, der DAX schloss nahe am Tageshoch erstmals oberhalb von 21.000 Punkten. Gesucht waren besonders Bankaktien, denen die Hoffnung auf weltweit weniger Regulierung Auftrieb verlieh. Die Aussicht auf unfriedliche Zeiten schob die Rheinmetall-Aktie über die 700-Euro-Marke.
Wall Street verarbeitet Trumps Dekrete
Nach dem Feiertag konnte die Wall Street gestern die Auswirkungen der ersten Dekrete Trumps evaluieren. Unterm Strich legte der S&P 500 nach trägem Beginn 0,9 % zu und schloss mit 6.049 Punkten fast so hoch, wie der höchste Berg der USA in Metern misst. Donald Trump will dem Denali seinen vorherigen Namen Mount McKinley zurückgeben. Nicht nur für Alaska relevanter als diese Symbolpolitik ist die geplante Ausweitung der Ölförderung auch in Schutzgebieten. Die Ausrufung des nationaler Energienotstands durch den neuen Präsidenten (was selbst während der Ölkrise 1973 nicht erfolgt) ist wiederum primär ein Signal an seine Wähler, die ganz überwiegend in der Fläche des Landes leben und Benzin tanken. Der US-Ölpreis fiel gestern spürbar um 2 USD zurück. Unter Druck waren verständlicherweise Aktien von Erneuerbaren-Energie-Werten wie First Solar (-4,9 %). Weniger plausibel erscheinen die deutlichen Kursgewinne der US-Autoaktien wie General Motors (+5,7 %). Die US-Hersteller könnten nämlich unter den angedrohten pauschalen Zöllen auf Importe aus Kanada und Mexiko leiden, da sie viele Teile aus diesen Staaten beziehen. Top-Verlierer waren Walgreens, die vom Opioid-Skandal eingeholt wurden. Positive Zahlen berichtete der Mischkonzern 3M, was mit 4,2 % Plus honoriert wurde.
Netflix mit Rekordgewinn
Durchwachsen zeigten sich die Technologiewerte. Umsatzspitzenreiter Nvidia legte 2,3 % zu, während Apple aufgrund eines Umsatzeinbruchs in China 3,2 % abgab. An der Nasdaq-Spitze stand allerdings Oracle mit 7,2 % Gewinn, getrieben durch KI-Phantasie. Donald Trump hatte im Beisein des Oracle-Chefs ein 500-Milliarden USD schweres Projekt für KI-Infrastruktur angekündigt. Das Beste kam dann zum Schluss: Trotz oder wegen des Dauerspektakels zwischen Washington und Mar-a-Lago gewann der Streamingdienst Netflix im Schlussquartal mit seinen Serien weltweit 19 Millionen Abonnenten hinzu. Zusammen mit Preiserhöhungen bescherten sie dem Unternehmen 2024 erstmals einen operativen Jahresgewinn oberhalb von 10 Mrd. USD. Die Aktie sprang nachbörslich um 14 % in die Höhe. Die KI-Phantasie beflügelte heute früh auch Japans Börse, während Chinas Aktienmärkte nach den in der Nacht von Trump angedrohten 10 % US-Strafzöllen auf alles wegen der illegalen Lieferung synthetischer Opiode ins Minus rutschten.
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