Kommentar
08:25 Uhr, 03.11.2008

Trotz billigen Öls derzeit im Sinkflug: Lufthansa und Air Berlin

Erwähnte Instrumente

  • Diskont Zertifikat auf AIR B
    Aktueller Kursstand:  
  • Wave XXL auf Lufthansa DE000
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Lang, lang ist’s her. Am 4. Juli 2008 erreichte der Ölpreis mit 144,95 US-Dollar sein All-Zeit-Hoch, von wo aus der Absturz auf 59,00 US-Dollar am Dienstag erfolgte. Dabei gibt es zahllose Branchen, die von der Entwicklung profitieren können. Das sollte besonders für Fluggesellschaften gelten, bei denen bis zu 50% der Kosten auf Kerosin entfallen.

Demnach müssten Lufthansa oder Air Berlin nach dem Platzen der Rohöl-Blase Gewinne einfliegen, zumal viele Fluggesellschaften ihre Treibstoffzuschläge weitgehend beibehalten oder nur marginal gesenkt haben. Die Lufthansa verminderte diese Zusatzabgabe beispielsweise lediglich von 27 auf 24 Euro auf der Kurz- und Mittelstrecke sowie von 97 auf 92 Euro für Langstrecken. Auch die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin zögert noch mit dem Herabsetzen ihrer Zuschläge.

Branchenweit drohen Verluste

Trotz dieser beachtlichen Kostenminderung scheint es den Airlines schwer zu fallen, Gewinne zu erzielen. So sank bei der Lufthansa der operative Gewinn in den ersten neun Monaten um 101 Mio. auf 984 Mio. Euro, wie aus den am Mittwoch vorgelegten Quartalszahlen hervorgeht. Damit steht die Fluggesellschaft mit dem Kranich im Branchenvergleich noch glänzend da. Denn der Airline-Weltverband IATA rechnet damit, dass sich die Netto-Verluste der Fluggesellschaften rund um den Globus im laufenden Jahr auf 5,2 Mrd. Euro summieren werden. Als Grund für diese Entwicklung werden die sinkenden Passagierzahlen wegen der düsteren Konjunkturaussichten genannt.

In dem Kurs der Airlines scheinen die Schwierigkeiten mittlerweile eingepreist zu sein. Denn die Lufthansa stürzte zwischen Jahresbeginn bis zum 28. Oktober um 48,2% auf 9,43 Euro ab. Dabei hatte die Fluggesellschaft noch vor einem Jahr bei 20,07 und vor fünf Jahren bei 11,90 Euro notiert. Noch dramatischer sieht es bei Air Berlin aus, deren Aktie seit Jahresbeginn bis zum 28. Oktober sogar um 78,6% auf 2,62 Euro eingebrochen ist. Vor einem Jahr stand Air Berlin noch bei 12,22 und beim Börsengang im Mai 2006 bei 11,27 Euro. Gelingt nach diesem Absturz den Fluggesellschaften zumindest beim Aktienkurs der Turnaround?.

Anlagemöglichkeiten mit Hebelprodukten und Zertifikaten

Für risikobereitere Anleger, die steigende Kurse erwarten, könnte der Wave XXL DB592G vom X-markets Team der Deutschen Bank interessant sein. Der Wave XXL ist mit einem Hebel von ca. zwei ausgestattet, weshalb der Wert des Derivates rund zweimal schneller steigt oder fällt als der Lufthansa-Kurs. Falls der Aktienkurs jedoch die Marke von 5,55 Euro berührt oder unterschreitet (Stopp-Loss), wird der Wave XXL ausgestoppt und zum Restwert ausbezahlt.

Dagegen könnte der Wave XXL-Put DB84QQ mit einem Hebel von gut zwei für Anleger attraktiv sein, die auf weiter fallende Kurse setzen möchten. Denn der Wave XXL legt im Wert zu, wenn die Lufthansa-Aktie nachgibt. Sofern die Airline jedoch die Marke von 14,25 Euro berührt oder überschreitet (Stopp-Loss), wird der Schein ausgestoppt und der Restwert dem Anleger ausgezahlt.

Eine interessante Wahl für risikoaversere Anleger könnte das Diskont Zertifikat DB6BAX mit einer Laufzeit bis zum 17. Dezember 2010 sein. Das Wertpapier wird mit einem Rabatt auf den aktuellen Lufthansa-Kurs von etwa 27% ausgeliefert, woraus sich eine Seitwärtsrendite von etwa 18% p.a. errechnet. Der Auszahlungsbetrag ist auf einen Höchstbetrag begrenzt.

Eine Alternative hierzu könnte das Diskont Zertifikat DB3EWJ auf Air Berlin sein. Das Derivat verfügt über einen Diskont von aktuell rund 27% und eine Laufzeit bis zum 20. Juni 2011, woraus sich eine Seitwärtsrendite von gut 14% jährlich ergibt. Der Auszahlungsbetrag ist auf einen Höchstbetrag begrenzt.

Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Der maßgebliche Prospekt für die genannten Wertpapiere kann unter www.xmarkets.de heruntergeladen oder bei der Deutsche Bank AG, CIB, GME X-markets, Große Gallusstraße 10-14, 60311 Frankfurt, kostenfrei angefordert werden.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Armin Geier zu den erwähnten Instrumenten

Keine Artikel gefunden

Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

Mehr Experten