Kommentar
11:46 Uhr, 05.10.2018

Top-Trader: Der Bullenmarkt geht weiter!

Die Angst vor steigenden Zinsen hat den US-Aktienmarkt gehörig unter Druck gesetzt. Doch ein erfahrener Top-Trader gibt Entwarnung und ist sich sicher: Der Bullenmarkt geht weiter!

Die Angst vor steigenden Zinsen belastet seit Mittwoch die Wall Street. Während die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen auf über 3,2 Prozent kletterte, gaben die Kurse am US-Aktienmarkt deutlich nach. Manch ein Beobachter befürchtet inzwischen, dass der jüngste Kurseinbruch das Ende des mehrjährigen Bullenmarktes einläuten könnte, der je nach Definition einer der längsten oder sogar der längste Bullenmarkt der Geschichte ist.

Doch der erfahrene Top-Trader Mark Minervini glaubt nicht an ein Ende des Bullenmarktes. Am Donnerstag twitterte Minervini, dass der Bullenmarkt noch nicht zu Ende sei, wie man anhand eines wichtigen Indikators erkennen könne.

"Aktien steigen typischerweise während Fed-Verschärfungen [der Geldpolitik] und erreichen ihr Hoch nahe bei der Umkehrung der Zinsstrukturkurve. Basierend auf dem Fed-Leitzins und der zehnjährigen [Anleiherendite] haben wir noch etwas Platz. Nach unserer langfristig bullischen Einschätzung ist der säkulare Bullenmarkt immer noch am Leben, was jedoch eine zyklische Korrektur nicht ausschließt", schrieb Minervini auf Twitter.

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Anders als vielfach üblich macht Minervini die Inversion der Zinsstrukturkurve nicht an der Differenz zwischen den 2- und 10-jährigen Anleiherenditen, sondern an der Differenz zwischen dem Fed-Leitzins und der 10-jährigen Anleiherendite fest.

Wie der folgende Chart eindrucksvoll zeigt, wurden die Hochs der vergangenen beiden Bullenmärkte 2000 und 2007 ziemlich genau zu dem Zeitpunkt erreicht, an dem die Differenz zwischen der 10-jährigen Anleiherendite und dem Fed-Leitzins in den negativen Bereich sank. Diese Differenz hat sich zwar auch zuletzt wieder verringert, woran man die Abflachung der Zinsstrukturkurve ablesen kann. Vom negativen Bereich ist sie aber gleichzeitig noch ein gutes Stück entfernt, so dass einiges dafür spricht, dass Minervini mit seiner Einschätzung Recht behalten könnte.

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Mark Minervini gilt als einer der erfolgreichsten Trader, seit er 1997 die U.S. Investing Championship gewann und in Jack Schwagers "Market Wizards" vorgestellt wurde. Minervini hat in den vergangenen Jahren auch eigene Trading-Bücher verfasst, die große Beachtung fanden.


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7 Kommentare

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  • G3ckOoo
    G3ckOoo

    Genau das ist ja der entscheidende Unterschied. Durch den schnelleren Zinsanstieg gab es eine Reaktion erst im negativen Bereich. Durch den viel langsameren Zinsanstieg hat man den Bullenmarkt zwar gestreckt, aber ich denke nicht das es bis in den negativen Bereich hinragt bis etwas passiert.

    Es ist doch eine sehr vorsichtige Herangehensweise. Als wolle man das System möglichst lange am Leben halten. Ganz anders zu den Situationen davor wo man nach einem tief auch Mal wieder auf ein Hoch hoffen konnte.

    Das Finanzsystem ist am Ende. Japan und EU in Schockstarre. Die Rückkehr zur Zinsnormalität kommt bestimmt NICHT. Wie auch? Wir sind bei 0 angekommen. In den negativen Zinsbereich kann man nicht gehen, da die Menschen wie in der Schweiz ihr Konto plündern würden.

    Auch ein weiter Punkt wird nicht berücksichtigt. China und die USA befinden sich im Krieg um die Vormachtstellung. Hier wird es keine Entspannung geben. Und natürlich hat man den Feldzug im Hoch gestartet. Die Arbeitslosigkeit ist so niedrig wie zuletzt vor 30 Jahren. Die Welt verabschiedet sich gerade von der Vorherschaft des USD. Es kommt aktuellalles zusammen und es wird sicher ruppig ausgehen.

    16:11 Uhr, 06.10.2018
  • G3ckOoo
    G3ckOoo

    Ganz offensichtlich kann man die aktuelle Situation nicht mehr mit 2000 und 2008 vergleichen. Die Kurve fällt doch deutlich flacher ab.

    Und die DotComBlass platzte Q1 2000. In dieser Grafik also genau beim Eintritt in den negativen Bereich. Viel Platz dürfte also nicht mehr ein.

    07:45 Uhr, 06.10.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Market Impact
    Market Impact

    Ich würde mir als Firmen Inhaber auch die günstigen Zinsen sichern.

    12:30 Uhr, 05.10.2018
  • Kaputtnick
    Kaputtnick

    Unternehmen in Deutschland haben einer KfW-Studie zufolge verstärkt Kredite nachgefragt. Das Neugeschäft sei im zweiten Quartal um 8,3 Prozent und dürfte im Sommer um weitere 10 Prozent gestiegen sein, wie die staatliche Förderbank mitteilte. Grund sei aber nicht ein bevorstehender Investitionsboom. Vielmehr hätten die schwächeren Geschäftsaussichten die Firmen bewogen, „sich finanzielle Reserven zu den unverändert hervorragenden Finanzierungsbedingungen zu sichern“, sagte KfW-Chefökonom Jörg Zeuner.

    Das ist die Art von kleinen Randnotizen die mich stutzen lassen...

    12:10 Uhr, 05.10.2018
  • Kaputtnick
    Kaputtnick

    huhuz Glaub ich nicht... meiner meinung nach werden wir noch nen satten dowmove sehen bevors wieder nach oben geht. Es tut nicht weh mal die Füsse sprich Mausfinger ruhig zu halten.

    Aber die Börse lebt ja von unterschiedlichen Meinungen.

    Allen ein glückliches Händchen

    11:57 Uhr, 05.10.2018
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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