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10:02 Uhr, 31.01.2024

Tests zur Krebsfrüherkennung: Ein einfacher Bluttest hat das Potenzial, die Krebsdiagnose zu revolutionieren

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/ Schlagwort(e): Research Update

Tests zur Krebsfrüherkennung: Ein einfacher Bluttest hat das Potenzial, die Krebsdiagnose zu revolutionieren

31.01.2024 / 10:02 CET/CEST


  • Bluttests zur Krebsfrüherkennung (Multi-Cancer Early Detection, MCED) haben das Potenzial, die Früherkennung einiger Krebsarten zu verbessern und Überlebensraten zu erhöhen
  • MCED-Tests könnten die Behandlungskosten für Krebserkrankungen im Spätstadium senken; weitere praxisnahe Studien sind erforderlich, um ihre Wirksamkeit und Anwendbarkeit in der breiten Bevölkerung zu validieren
  • Bedenken bezüglich MCEDs bestehen im Hinblick auf ihre Eignung zur Erkennung von Frühstadien und spezifischen Entstehungsorten des Krebses
  • Im Bericht des Swiss Re Institute wird die Effizienz von acht MCED-Tests in verschiedenen Entwicklungsstadien untersucht, die sich hinsichtlich ihrer Eignung, bestimmte Krebsarten zu erkennen, erheblich voneinander unterscheiden

Zürich, 31. Januar 2024 – Bluttests zur Krebsfrüherkennung (Multi-Cancer Early Detection Blood Tests, MCEDs) versprechen zukünftig mittels eines einzigen Bluttests ein umfassendes Screening einer Reihe von Krebsarten liefern zu können. Diese Art von minimalinvasiven Tests wäre eine Revolution in der Krebsfrüherkennung und hat das Potenzial, die Überlebensraten zu erhöhen und die wirtschaftliche Belastung durch Behandlungen im Spätstadium zu verringern. MCEDs befinden sich jedoch noch im Anfangsstadium der Entwicklung. Im neuen Bericht des Swiss Re Institute «Multi-Cancer Early Detection: cancer screening beyond today's boundaries» werden die zukünftigen Risiken und Chancen für Patienten und Versicherer untersucht.

Natalie Kelly, Head of Global L&H Underwriting, Claims & R&D von Swiss Re, sagt: «MCEDs lassen uns hoffen, Krebserkrankungen schon in den frühesten Stadien erkennen zu können, die Überlebensraten zu erhöhen und die Kosten zu senken, indem komplizierte Behandlungen im Spätstadium vermieden werden. Angesichts des frühen Stadiums ihrer Entwicklung müssen wir jedoch ihr Potenzial, ihre Risiken und Auswirkungen auf Versicherer sorgfältig prüfen.»

Dank Früherkennung Leben retten und Behandlungskosten senken
MCED-Bluttests sind eine Art Flüssigbiopsie, mit der Krebs-Biomarker in einer einzigen Blutprobe nachgewiesen werden können. Mit diesen minimalinvasiven Bluttests können Krebserkrankungen in einem früheren Stadium erkannt werden, möglicherweise noch bevor Patientinnen und Patienten Symptome zeigen.

Forschungsergebnisse zeigen, dass eine frühzeitige Diagnose die 5-Jahres-Überlebensraten bei einigen Krebsarten um 15–25% verbessern kann, wenn diese vor ihrer Ausbreitung in andere Körperbereiche erkannt werden.[1]

Eine frühere Erkennung hat auch das Potenzial, die Kosten der Krebsbehandlung zu senken. Cancer Research UK kam zu dem Schluss, dass die Behandlung bestimmter Krebsarten in den Stadien 3 und 4 den National Health Service fast zweieinhalb Mal so viel kostet wie die Behandlung von Krebsarten in den Stadien 1 und 2.[2]

Bedenken aufgrund fehlender klinischer Daten und womöglich ungenauer Testergebnisse
Das Potenzial zur Erhöhung der Überlebensraten ist vielversprechend, aber das Swiss Re Institute warnt dennoch zur Vorsicht. Obwohl statistische Modelle auf deutliche theoretische Verbesserungen der Überlebensraten und Kosteneinsparungen hindeuten, gibt es in diesem frühen Entwicklungsstadium noch keine finalen Studien zum Nachweis dieses Potenzials unter Alltagsbedingungen. Darüber hinaus erfordern MCED-Tests derzeit eine klinische Validierung durch konventionelle Diagnosemethoden, bevor eine Behandlung eingeleitet werden kann. Es besteht auch das Risiko, dass Patientinnen und Patienten, die ungenaue Testergebnisse erhalten, emotional belastet werden.

Um diese Bedenken besser zu verstehen, hat das Swiss Re Institute in seinem Bericht die Effizienz von acht MCED-Tests in verschiedenen Entwicklungsstadien untersucht, von denen sich einige in klinischen Studien befinden. Swiss Re stellte fest, dass es bei der aktuellen Generation von MCED-Tests signifikante Unterschiede in der Genauigkeit gibt, bestimmte Krebsarten frühzeitig und spezifisch zu erkennen, wenn Behandlungsoptionen am wirksamsten sind. Angesichts der fortschreitenden medizinischen Innovation deutet alles darauf hin, dass MCED-Tests, womöglich als ergänzendes Instrument zu den bestehenden Früherkennungs- und Diagnoseverfahren, innerhalb des nächsten Jahrzehnts in grösserem Umfang eingesetzt werden können.

Für Versicherer untersucht der Bericht des Swiss Re Institute die Auswirkungen und die Folgen einer breiten Einführung von MCED-Tests für Versicherungsprodukte, insbesondere für Lebensversicherungen, Versicherungen schwerer Erkrankungen und Krankenversicherungen. Er zeigt auf, dass Versicherer mögliche Auswirkungen von MCED-Tests auf die Risikotarifierung, Preisgestaltung, Schadensregulierung, und auf die Produktgestaltung und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zu berücksichtigen haben.

So erhalten Sie diese Studie:

Sie können die Studie «Multi-Cancer Early Detection: cancer screening beyond today's boundaries» hier herunterladen.

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Die Swiss Re Gruppe ist einer der weltweit führenden Anbieter von Rückversicherung, Versicherung und anderen versicherungsbasierten Formen des Risikotransfers mit dem Ziel, die Welt widerstandsfähiger zu machen. Sie antizipiert und steuert Risiken – von Naturkatastrophen bis zum Klimawandel, von alternden Bevölkerungen bis zur Cyber-Kriminalität. Ziel der Swiss Re Gruppe ist es, der Gesellschaft zu helfen, erfolgreich zu sein und Fortschritte zu machen, indem sie für ihre Kunden neue Möglichkeiten und Lösungen entwickelt. Die Swiss Re Gruppe hat ihren Hauptsitz in Zürich, wo sie 1863 gegründet wurde, und ist über ein Netzwerk von rund 80 Geschäftsstellen weltweit tätig.

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[1] Projected Reductions in Absolute Cancer-Related Deaths from Diagnosing Cancers Before Metastasis, 2006-2015 - PubMed (nih.gov)

[2] Saving lives and averting costs? The case for earlier diagnosis just got stronger - Cancer Research UK - Cancer News

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