Kommentar
11:11 Uhr, 26.10.2018

Tesla verspricht, Hyundai lieferts?

Dass Elon Musk große Versprechen macht, wissen wir alle. Auch dass er eine interessante Auslegung davon hat, wann diese Versprechungen erfüllt sein sollen, ist inzwischen auch weit bekannt.

2016 stellte Musk mit einer großen Show das Model 3, DAS Elektroauto für die Massen vor. Versprochener Einstiegspreis? 35.000 USD. Doch bis heute ist davon nichts zu sehen. Es ist verständlich, dass Tesla versucht mit allen Mitteln zuerst profitabel zu werden, ob diese Variante aufgeht wird man in naher Zukunft sehen. Die letzten Quartalszahlen waren überraschend positiv, angeblich soll nun das günstigste Model 3 im Jahr 2019 nun für 35.000 USD erscheinen. Man sollte aber davon ausgehen, dass es einfach eine extrem abgespeckte Variante des 45.000 USD Model 3 sein wird, was auch unter Umständen die Reichweite betrifft. Auch ein Elektroauto für 25.000 USD sei in Planung äußerte Elon Musk im August dieses Jahres in einem Video Interview mit dem Youtuber Marques Brownlee. Doch dieses Modell soll erst in frühestens 3 Jahren erscheinen, sofern Tesla bis dahin Geldgeber überzeugen kann.

Dass sich in diesem relativ neuen Automobilsegment die bisherigen Marktführer neu sortieren müssen, speziell wenn man die Elektromobilität verschlafen hat, weiß nun wirklich jeder. Neue Teilnehmer drängen auf den Markt mit NIO, Byton und BYD.

Nissan, Renault und Tesla heißen die derzeitigen Platzhirsche im Bereich Elektromobilität, doch einzig Tesla und Jaguar konnte bisher die Reichweitenangst der Elektroautos von den Kunden nehmen.

Renault Zoe: bis zu 316km elektrisch, Preis ~30.000 EUR

Nissan Leaf: bis zu 378km elektrisch, Preis ~ 31.950 EUR

Jaguar I-PACE: bis zu 470km elektrisch, Preis ~77.850 EUR

Tesla Model S: bis zu 542km elektrisch, Preis ~ 153.000 EUR

Hyundai Kona Elektro: bis zu 482 km, Preis 39.000 EUR

Hyundai? Das war doch der koreanische Konzern der 5 Jahre Garantie auch noch auf seine Autos liefert? Heimlich still und leise hat man ein Elektroauto präsentiert, einen Mini-SUV. Und in der Grundausstattung muss man nicht einmal auf Annehmlichkeiten verzichten, denn der Kona Elektro kommt mit ordentlicher Ausstattung im Grundpreis. So bietet der 1,8t schwere SUV bereits Rückfahrkamera, Sitzheizung, 8“ Navigationssystem mit DAB Radio, beheizbares Lederlenkrad, Tempomat, Notbremsassistent und vieles mehr. Wenn man nun auch noch eine Umweltprämie in Betracht zieht ist man bereits bei 35.000 EUR. 482km Reichweite, nicht in 2 Jahren, sondern bereits jetzt zu den von Tesla versprochenen Preisen lieferbar.

Was wenn nicht Tesla das Rennen macht, sondern andere Hersteller? In diesem Preissegment müssen das die deutschen Hersteller erst einmal hinbekommen, nicht erst 2020 oder später, denn dann könnte der Zug bereits abgefahren sein.

Ein Blick über den Tellerrand zeigt, der Tisch der Kandidaten, welche die Zukunft erkannt haben ist größer als gedacht. Es gibt nicht nur Tesla, welche elektrische Autos in oftmals kritisierter Qualität ausliefern, sondern auch noch etliche andere Hersteller. Falls Elektro und nicht die Brennstoffzelle das Rennen um die Zukunft macht, sollte man sich durchaus auf dem Markt genauer umschauen, denn das könnte zu schweren Zeiten für die deutschen Autohersteller und deren Tochterfirmen wie auch für die deutsche Zulieferbranche werden. Und auch neue Firmen wie NIO, Byton oder BYD auf deutsche Straßen befördern.

Artikel erstellt durch unseren Praktikanten Matthias Willibald

2 Kommentare

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  • Hardcoreler
    Hardcoreler

    @hochdietassen Dankeschön! :)

    11:23 Uhr, 26.10. 2018
  • hochdietassen
    hochdietassen

    Gut geschrieben - den Praktikanten könnt ihr direkt übernehmen !

    11:16 Uhr, 26.10. 2018

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