Die beiden DAX®-Konzerne Deutsche Telekom und Bayer haben in den USA heikle Gerichtsprozesse zu überstehen. Es geht dabei um richtungsweisende Entscheidungen, auch wenn die Stoßrichtung jeweils eine andere ist. Bayer muss sich allerdings noch gedulden.
Das Wichtigste zu Bayer und Deutsche Telekom vorab:
Bayer bekommt mehr Zeit und will CO2-neutral werden
Für die Deutsche Telekom-Tochter T-Mobile US beginnt der Prozess über die Fusion mit Sprint
Bei der Deutschen Telekom steht die Entscheidung über die Fusion der Tochter T-Mobil US mit dem Wettbewerber Sprint im Fokus. Der Deal ist zwar untereinander ausgehandelt, aber nun muss ein Gericht in New York über die Klagen gegen eine solche Fusion entscheiden, die von mehreren US-Bundesstaaten angestrebt wurden. Größter Kritikpunkt sind die Nachteile von Beschäftigten und Kunden. Dennoch hatten das US-Justizministerium und die Branchenaufsicht FCC unter Auflagen dem Deal zugestimmt.
Sie hatten die Bedingungen für eine Fusion streng gestaltet und zugestimmt, weil der Satellitenbetreiber Dish große Geschäftsbereiche und Mobilfunkfrequenzen von T-Mobile US übernehmen wird. Nun entscheidet aber das Gericht, ob die Vereinbarungen ausreichen. Durch den Zusammenschluss mit Sprint will T-Mobile US seinen Marktanteil steigern und näher an die beiden größten Mobilfunkanbietern AT&T und Verizon heranrücken. Der Prozess kann allerdings einige Wochen dauern.
Einen ersten Schritt für eine bessere Marktposition hat das Unternehmen bereits unternommen und bietet in den USA den neuen Mobilfunkstandard 5G an. Laut eigener Aussage betreibt man derzeit das größte 5G-Netz in den USA, welches 200 Millionen Kunden nutzen können. Ein weiterer Ausbau ist geplant, wenn die Fusion mit Sprint endgültig gelingt.
Glyphosat-Prozess verschoben
Dagegen werden Bayer die Rechtsstreitigkeiten um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat noch einige Zeit beschäftigen. Zwei wichtige Prozesse sind verschoben worden, einer gar auf unbestimmte Zeit, um den Parteien mehr Zeit für die Prozessvorbereitung zu geben. Bayer hat in diesem Jahr bereits drei Verfahren verloren und muss Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe bezahlen. Insgesamt drohen aus den Rechtsrisiken nach der Monsanto-Übernahme Milliardenstrafen, denn mehr als 40.000 Klagen sind aufgrund möglicher Krebsgefahren durch Glyphosat anhängig.
Bayer will sich noch weiter verändern und bis zum Jahr 2030 ein CO2-neutrales Unternehmen werden, wie Bayer-Chef Werner Baumann in einem Zeitungsinterview bekannt gegeben hat. Die Emissionen von rund vier Millionen Tonnen Kohlendioxid sollen bis dahin durch eine bessere Energieeffizienz und mehr grünen Strom eingespart werden.
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