Telekom muss weitere 50 Mio. Euro an telegate zahlen

München (BoerseGo.de) - Die Deutsche Telekom AG muss dem Telefonauskunftsbetreiber telegate AG eine weitere Entschädigung in Höhe von 50 Millionen Euro zahlen. Dies entschied der Bundesgerichtshof (BGH), wie die Unternehmen am Freitag mitteilten. telegate hatte als Anbieter für regionale Werbung und Telefonauskunft nach eigener Darstellung über viele Jahre zu hohe Kosten für die Bereitstellung von Telefonbuchdaten an die Deutsche Telekom entrichten müssen.

Bereits im Juli 2012 hatte der BGH eine Entschädigung in Höhe von 47,2 Millionen an zwei telegate-Tochtergesellschaften verfügt. Damit muss die Deutsche Telekom AG innerhalb von drei Monaten insgesamt 97,2 Millionen Euro an telegate zahlen. Man fühle sich durch die BGH-Entscheidung in der Auffassung bestärkt, dass die Deutsche Telekom AG über Jahre kartellrechtswidrig gehandelt habe und dafür haftbar sei, erklärte die telegate AG.

Der telegate-Vorstand sieht in den jüngsten BGH-Entscheidungen eine positive Basis für zwei weitere Schadenersatzklagen gegen die Deutsche Telekom AG, in denen eine Schadenssumme in Höhe von 110 Millionen Euro inklusive Zinsen geltend gemacht wird.

Die telegate-Aktie verteuerte sich nach der Entscheidung bis zum Freitagnachmittag um rund fünf Prozent auf 6,30 Euro. Die Telekom-Aktie verbilligte sich um knapp 2,9 Prozent auf 8,63 Euro. Dafür machten Händler allerdings vor allem einen Bericht des "Handelsblatts" über eine mögliche Dividendensenkung der Telekom verantwortlich.

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