Technologischer Fortschritt entscheidet über den Erfolg von Chinas neuem Fünfjahresplan
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Chinas technologischer Fortschritt wird für das Wachstum entscheidend sein. Aber während die Investitionen in Bildung und F&E beachtlich waren, liegt für NN Investment Partners (NN IP) das Hauptrisiko in Chinas Beziehungen zu anderen Ländern, aus denen das Land immer noch Wissen, Investitionsgüter und hochwertige Komponenten importieren muss. Inwieweit Chinas Geschäftsklima das erforderliche Maß an privatwirtschaftlichen Investitionen generieren kann, ist ebenfalls fraglich. Denn die Zentralregierung ist nicht bereit, genügend Wettbewerbskontrolle im Unternehmenssektor aufzugeben, um Innovationen auf ein höheres Niveau zu heben.
NN IP ist der Ansicht, dass Konsumwachstum dasjenige der drei Ziele Chinas ist, das am ehesten Aussicht auf Erfolg hat. Die Verbesserungen, die China seit den 1990er Jahren bei der sozialen Sicherheit und der öffentlichen Dienstleistungen erzielt hat, haben einen Großteil der Grundlage dafür geschaffen, dass die Haushalte weniger sparen und mehr ausgeben. Gleichzeitig dürften eine aktivere Einkommenspolitik und die allmähliche Lockerung der Beschränkungen für die Binnenmigration dazu beitragen, die Gruppe der Menschen mit mittlerem Einkommen zu vergrößern und die Urbanisierung voranzutreiben.
Laut NN IP könnten Investoren von einer Konzentration auf konsum- und dienstleistungsgetriebene Aktien in den „New Economy“-Sektoren Basiskonsumgüter, zyklische Konsumgüter, Medien & Unterhaltung und Gesundheitswesen profitieren. Darüber hinaus sollten sich Investoren auf IT-Unternehmen fokussieren – vor allem auf die, die digitale und Telekommunikationsinfrastruktur aufbauen, und die, die in der breiten Umstellung von offline auf online aktiv sind. Sektoren, die man meiden sollte, dürften Energie-, Rohstoff- und Industriewerte sein.
Viele der Unternehmen der New Economy sind am A-Aktienmarkt notiert, der immer zugänglicher wird: China öffnet seine Aktien- und Anleihemärkte für ausländische Investoren, um die Abhängigkeit von der inländischen Bankenfinanzierung zu verringern und die Kapitalallokation effizienter zu gestalten. Gleichzeitig wird auch die internationale Verwendung des Renminbi gefördert.
Maarten-Jan Bakkum, Senior Emerging Markets Strategist bei NN Investment Partners, sagt: „Die Ambition der chinesischen Führung, ihre Wirtschaftskraft in den kommenden 15 Jahren zu verdoppeln, sollte ernst genommen werden. Die Erfahrung zeigt, dass China seine Wachstumsziele tendenziell erreicht. Doch während Chinas rasante Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten vor allem von Exporten, öffentlichen Investitionen in die Infrastruktur und einem starken Anstieg der Verschuldung getrieben wurde, muss das Wachstum in nächster Zeit vor allem von Innovationen und dem Privatsektor getragen werden.“
„Diese Strategie ist angesichts der hohen Verschuldung Chinas, des schwierigeren globalen Umfelds und der deutlich ungünstigeren demografischen Entwicklung sinnvoll. Aber wenn der Privatsektor zur entscheidenden Kraft wird und die Kapitalallokation zunehmend marktgetrieben erfolgt, dann werden die staatlichen Stellen nicht mehr so stark am Ruder sein wie bisher. Dies sollte Chinas zukünftigen Wachstumskurs weniger vorhersehbar und volatiler machen.“
„Investoren, die sich China strategisch zuwenden, sollten eine gezielte Allokation in A-Aktien ins Auge fassen. Die Gewichtung Chinas in den Emerging Markets ist in den letzten Jahren stark gestiegen und liegt derzeit bei 39 Prozent. Die Dominanz Chinas ist inzwischen so groß, dass mehr Investoren beginnen dürften, China und Emerging Markets ohne China separat zu allokieren. China dürfte im Vergleich zu den übrigen Schwellenländern weiter wachsen. Da dies vor allem durch das höhere Wachstum und die bessere Zugänglichkeit des Marktes für A-Aktien getrieben sein dürfte, ist eine Positionierung mit einer strategischen Übergewichtung in A-Aktien neben einer neutralen Allokation in chinesischen Aktien insgesamt empfehlenswert.“
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