Deutschlands Software-Konzerne sind bisher kaum von der weltweiten Konjunkturschwäche betroffen. Nachdem Primus SAP bereits positiv überraschte, legte die Software AG mit starken Zahlen nach. Börsenneuling TeamViewer läuft langsamer an.
Das Wichtigste zur Teamviewer und Software AG vorab
Teamviewer: Für Permira ein gutes Geschäft, für die Aktionäre ein teurer Börsendebütant
Starkes Quartal mit Schönheitsfehlern bei der Software AG
Im September sorgte Teamviewer mit dem größten IPO diesen Jahres in Europa und dem größten Börsengang eines deutschen Technologiekonzerns seit dem Jahr 2000 im Vorfeld für reichlich Schlagzeilen. Inzwischen ist Ernüchterung eingekehrt. Der Kurs notierte seit dem ersten Handelstag fast durchweg unter dem Ausgabepreis. Dabei trumpften die Stuttgarter zunächst mit guten Argumenten auf: Weltweit läuft die Fernwartungssoftware auf mehr als zwei Milliarden Geräten, rund 360.000 zahlende Abonnenten zählt der Konzern. Das Anwendungsspektrum reicht von der Unterstützung eines Kollegen in einem weit entfernten Büro, über die Fernsteuerung von Geräten für das Internet der Dinge (IoT) bis hin zur Wartung von Servern und IT-Infrastruktur. Zuletzt hat der britische Finanzinvestor Permira die Firma auf Profitabilität getrimmt: 2018 legte der Umsatz um ein Viertel auf 230 Mio. Euro zu, in diesem Jahr sollen die Erlöse um mehr als die Hälfte auf rund 400 Mio. Euro steigen. Mit einer operativen Marge von 50 Prozent ist Teamviewer hochprofitabel.
Allerdings gibt es auch Tatsachen, die nachdenklich stimmen. So sind die Schwaben mit 754 Mio. Euro hochverschuldet. Ein wesentlicher Teil der künftigen Mittelzuflüsse landet als Zinsen bei den Altaktionären und steht nicht für Wachstumsstrategien zur Verfügung. Auch die Bewertung zeigt, dass im Kurs bereits viel eingepreist ist: So entspricht der Börsenwert von 4,7 Mrd. Euro ungefähr dem 12-Fachen des Umsatzes für 2019. Aus dem Börsengang sind dem Unternehmen zudem keine Mittel zugeflossen, finanziell profitierte nur Permira. Die Konkurrenz schläft ebenfalls nicht: Anydesk kommt ebenfalls aus Schwaben und wurde von ehemaligen Teamviewer-Mitarbeitern gegründet.
Software AG besser als erwartet
Punkten kann hingegen die Software AG. Deutschlands zweitgrößtes Softwareunternehmen lieferte für das dritte Quartal bessere, als von Analysten (Reuters) erwartete, Zahlen ab. Vor allem die starke Umsatzentwicklung überzeugte. Die auf Wachstum ausgerichtete Strategie trägt erste Früchte, allerdings wartet auf das Management noch viel Arbeit.
Auch beim Darmstädter Unternehmen lohnt sich ein tieferer Blick. So profitierte die Firma im abgelaufenen Quartal vor allem von einigen frühzeitigen Abschlüssen. Anleger sollten daher nicht zu hohe Erwartungen an das Schlussquartal haben. Unternehmens-Chef Sanjay Brahmawar will das Erlösmodell zudem auf Abonnements umstellen, damit die Umsätze planbarer werden. Große Einmalzahlungen für Lizenzen könnten somit ausbleiben, dies drückt die Profitabilität. Fraglich ist auch, ob wie erhofft das Digitalgeschäft und der Geschäftsbereich Internet of Things (IoT) künftig die Führungsrolle übernehmen.
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Bereits in der Schulzeit entdeckte Julius Weiß seine Leidenschaft für die Welt der Kapitalmärkte. Direkt nach seinem 18. Geburtstag durfte er erste Trading-Erfahrungen mit Standard-Optionsscheinen auf Indizes und Währungspaare sammeln.
Nach seinem Abitur begann er ein duales Studium bei der HSBC und konnte durch Praxiseinsätze in insgesamt zwölf Abteilungen der Bank seine Kenntnisse über finanzwirtschaftliche Thematiken vertiefen. Während dieser Zeit fokussierte er sich mehr und mehr auf Kapitalmarktprodukte. Nun vermittelt er sein Börsen- und Tradingwissen regelmäßig in Webinaren sowie über Vorträge auf Anlegermessen. Zudem beantwortet er sowohl für institutionelle als auch für private Marktteilnehmer alle Fragen rund um das Produktangebot von HSBC.