Kommentar
11:36 Uhr, 01.12.2017

Taugen China, Opec und Powell als neue Risiken für die Aktienmärkte?

Die Regierung in Peking kühlt die überhitzten chinesischen Kreditmärkte deutlich ab. Muss man sich also um China, damit um die Weltkonjunktur und nicht zuletzt um die Weltaktienmärkte Sorgen machen? Stellen die verlängerten Ölförderkürzungen der Opec ein rohstoffseitiges Inflationsrisiko und damit ein Argument für eine zukünftig restriktivere Notenbankpolitik dar? Apropos Geldpolitik, bislang gilt der neue Fed-Chef Jerome Powell hier als ziemlich unbedarft. Drohen in seiner Amtszeit zinspolitische Risiken für die Aktienmärkte?

Die an schärferer Schuldnerbonität orientierten Kreditrestriktionen der chinesischen Aufsichtsbehörden zeigen negative Wirkung auf den Kreditimpuls. Der Anteil der Neuverschuldung an der volkswirtschaftlichen Wertschöpfung Chinas ist seit Anfang 2016 deutlich zurückgegangen. Dennoch entwickelt sich die Konjunkturstimmung gemäß Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in China im Trend robust.

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Tatsächlich ist das Land der Mitte weit davon entfernt, seinen Wirtschaftseinbruch von 2015 und 2016 fortzusetzen. Zum einen sorgt die verbesserte Weltwirtschaft für stabilere Erträge bei Unternehmen, die insofern weniger auf Kreditfinanzierung angewiesen sind.


GRAFIK DER WOCHE

Globales Gewinnwachstum

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Zum anderen sorgt die chinesische Zentralbank mit Notenbankzinsen auf Rekordtief und einer Geldversorgung auf Rekordhoch weiter für ein großzügiges Finanzierungsumfeld, so dass bonitätsstarke Schuldner nicht in Darlehensnot geraten. Diese neue Finanz- bzw. Geldpolitik ist Ausdruck des geläuterten Wachstumsverständnisses der KP in Peking, die das ungebremste, überhitzte quantitative Wirtschaftswachstum aus der Schwellenlandepoche zukünftig in das zwar schwächere, aber stabilere Qualitätswachstum eines Industrielandes überführen will.

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Die Liquiditätsausweitung stützt im Übrigen den chinesischen Aktienmarkt, der als Stimmungsaufheller seine psychologische Wirkung auf die aktienafinen chinesischen Konsumenten nicht verfehlt. Darüber hinaus will China seine zunehmende Kapitalmarktliberalisierung und Öffnung für ausländische Investoren mit vielversprechenden Aktienperspektiven positiv begleiten.

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Während in China Christoph Kolumbus navigiert, hat woanders Käpt'n Iglo das Kommando

China geht einen gleichermaßen besonnenen, aber auch konsequenten Weg, um eine noch stärkere Welt(wirtschafts)macht zu werden. Die Chancen der Digitalisierung, die so manche klassische Industrienation mit teilweise unerträglich großem Moralismus links liegen lässt, nimmt China gerne auf. Dem Ziel, ein wettbewerbsfähiger Global Player zu werden, dienen auch die zahlreichen Aufkäufe von High Tech-Unternehmen, mit deren Know How ehemals konkurrenzunfähigen Staatskonzernen Frischblut zugeführt werden soll. Statt mit diesen wirtschaftspolitischen Herausforderungen umzugehen, beschäftigt man sich bei uns lieber mit parteipolitischen Scharmützeln über ein Pflanzenschutzmittel und der medienwirksamen Neugeburt einer GroKo mit drei angeschlagenen Parteichefs.

Auch die politische Kakophonie und die Dissonanzen innerhalb der EU nutzt China für seine geopolitischen Interessen aus. Seine finanzielle Unterstützung und verstärkten Investitionen in osteuropäischen Ländern - z.B. die Übernahme des Hafens im griechischen Piräus und der Bau der Eisenbahn zwischen Belgrad und Budapest - verstärkten dort pro-chinesische Abhängigkeiten und ein tendenziöses Wohlwollen gegenüber Pekings Interessen, selbst wenn diese einer gemeinsamen EU-Position widersprechen.

Gleichzeitig profitiert China vom aktuellen Strukturbruch in der globalen Weltordnung. Während sich die USA unter Präsident Donald Trump weltpolitisch zurücknehmen, stößt China in dieses Vakuum vor, um seine Weltmachtambitionen zu beschleunigen. Mittlerweile verteidigt nicht mehr Amerika, sondern China den globalen Freihandel. Mit dem Aufbau eines interkontinentalen Infrastruktur-Netzes zwischen China, Asien, Europa und Afrika versucht man Amerika als Mutterland des globalen Kapitalismus abzulösen.

Seine „Infrastruktur-Diplomatie“ in wichtigen Rohstoffregionen treibt China mit indirekter politischer Einflussnahme wie zuletzt in Simbabwe ohnehin weiter voran.

Für deutsche und europäische Ohren sind das ziemliche Misstöne. Aber Chinas Stärke stützt auch die Weltkonjunktur und exportsensitive Aktienmärkte.

Fracking kills the Opec-Stars

Die Opec und Russland haben auf ihrer Sitzung in Wien eine Verlängerung der Produktionsdrosselung um neun Monate von März auf Dezember 2018 beschlossen. So will man einem neuerlichen Preisverfall entgegenwirken. Denn für die große Mehrheit der Opec-Produzenten und selbst Saudi-Arabien reicht der gegenwärtige Ölpreis nicht zum Ausgleich der defizitären Staatshaushalte aus. Zur politischen Ruhigstellung setzt man seit Jahren auf soziale Befriedung über üppigste Transferleistungen.

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Russland sieht die Fristverlängerung bis Ende 2018 sehr kritisch und hält sich alle Optionen offen, bei der nächsten Sitzung im Juni 2018 die Lage neu zu bewerten. Denn jede Förderkürzung bei konventionellem Opec-Öl, die zunächst zu einem Preisanstieg führt, wird von der immer effizienteren US-Fracking-Industrie im Sinne einer margenträchtigen Ausweitung ihrer alternativen Ölproduktion gnadenlos ausgenutzt. Dies lässt nicht nur den Ölpreis anschließend wieder fallen, sondern führt auch noch zu Marktanteilsverlusten russischer an US-Produzenten.


Die verhaltenen Ölpreise nehmen den Notenbanken viel restriktive „Drecksarbeit“ ab

Wegen Fracking scheitert ein wirklicher Inflationsschub und verleiht den internationalen Notenbanken Alibis, die geldpolitische Trendwende zu verlangsamen bzw. im Vergleich sehr klein ausfallen zu lassen. Die EZB hat angesichts der deutlich unter ihrem Zielwert liegenden Inflationsrate von 1,5 Prozent im November tatsächlich keine zinspolitische Eile. Ungemach oder gar ein Zinsschock drohen den Aktienmärkten insofern nicht.

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Der neue Fed-Chef Jerome Powell - Alter Wein in neuen Schläuchen

Bei seiner Befragung vor dem US-Senat hat Jerome Powell ein klares Bekenntnis zur bislang behutsamen Zinswende der Fed signalisiert. Wie Yellen stellte ebenso Powell sehr klar, dass er „auf mögliche Krisen entschlossen mit angemessener Durchschlagskraft reagieren wird“. Man ist als Notenbanker nicht gezwungen, sich dieser martialischen Geld-Sprache zu bedienen. Aber wenn, dann zeigt die Fed klar, wohin ihre geldpolitische Reise geht. In dieses Bild passt auch Trumps aktuellste Nominierung von Wirtschaftsprofessor Marvin Goodfriend zum Fed-Gouverneur. Er scheint auf den ersten Blick ein ausgesprochener Gegner von Liquiditätsprogrammen zu sein. Gleichzeitig ist er aber auch ein expliziter Befürworter von Negativzinsen und damit weitaus taubenhafter als die große Mehrzahl der Fed-Mitglieder.

Marktstimmung - Es gibt Risiken, man muss sie aber auch nicht krampfhaft herbeireden

Insgesamt sind weder China, Öl noch Powell geeignet, die Aktienmärkte in Bedrängnis zu bringen. Auch in puncto Nordkorea hat sich wohl ein gewisser Gewöhnungseffekt eingestellt. Möge China seiner Rolle als Kim Jong-un-Bändiger gerecht werden.

Auch die Euro-Stärke kann deutschen, exportsensitiven Aktien nichts anhaben. Dieses Anleger-Klischee entspricht nicht mehr der Realität. Die weltweiten Aktivitäten der deutschen Industrie wirken Aufwertungen entgegen. Die kürzliche Aufwertung des Euros als Handelswährung wurde sogar von steigenden Exporterwartungen begleitet.

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Charttechnik DAX - Hausse oder Konsolidierungsmodus?

Charttechnisch verlaufen beim DAX auf dem Weg nach oben die ersten Widerstände bei 13.098 und 13.145 Punkten. Darüber nimmt der Index Kurs auf die Barrieren bei 13.187, 13.229 und 13.342. Werden auch diese Widerstände überschritten, folgen weitere bei 13.431 und 13.489. Dagegen verlaufen im Falle von neuerlichen Kursrücksetzern erste Unterstützungen bei 13.033 und 12.969. Bei Unterschreitung ist mit Kursverlusten bis zur Unterstützung bei 12.951 und schließlich 12.921, 12.909 und 12.829 Punkten zu rechnen.


Der Wochenausblick für die KW 49 - Die deutsche Wirtschaft brummt

In China setzen die Im- und Exportzahlen ihren volatilen Seitwärtstrend fort. Der vom Finanznachrichtendienst Caixin veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor vermittelt ein insgesamt robustes Wirtschaftsbild.

In den USA ist die Konjunkturstimmung gemäß ISM Index für den Dienstleistungssektor zwar robust. Wieder schwächere Auftragseingänge in der Industrie zeigen der US-Konjunkturerholung jedoch auch Grenzen auf. Während Daten zum US-Stellenaufbau einen quantitativen Erholungstrend zeigen, zieht das blutleere Wachstum der Durchschnittslöhne dessen Qualität in Zweifel. Das von der University of Michigan veröffentlichte Konsumentenvertrauen fällt dagegen stabil aus.

In der Eurozone sendet das vom Finanzdatenanbieter Sentix ermittelte Investorenvertrauen erneut zuversichtliche Aktien-Signale. In Deutschland unterstreicht die Stabilisierung des Dreiklangs aus Industrieaufträgen, -produktion und Exporten die robuste Konjunktursituation.


HALVERS KOLUMNE

Krypto-Währungen - Technisch genial oder Blasen fatal?

Bitcoin ist der bekannteste Vertreter unter den Krypto-Währungen, auch Krypto- oder Cyber-Geld oder kurz Kryptos genannt. Derzeit sind sie in aller Munde. Was ist von ihnen zu halten?


Die „Blockchain-Technologie“

Hinter einer Krypto-Währung stehen miteinander verkettete Blöcke, die sogenannte Blockchain. Sie ist eine Art dezentrale Datenbank, zu der jeder, der mit seinem Computer an die Krypto-Währung angebunden ist, Zugang hat. Über jede ausgeführte Zahlungstransaktion weiß also jeder Bescheid. Das, was in der Wirtschaftswissenschaft für unsere Finanzwelt als theoretische Annahme gilt, praktisch aber eine Illusion blieb, ist bei Blockchain Realität geworden. Es herrscht vollständige Transparenz.

Ein weiterer Vorteil von Blockchain ist, dass zwei Vertragspartner ohne Zwischenschaltung einer dritten Instanz Verträge schließen und Zahlungsverkehr betreiben können. Obwohl die Notenbanken sie flüssig halten, sind Banken überflüssig. Mit dieser Technologie kann übrigens auch die Einhaltung eines geschlossenen Vertrags überwacht werden. Ist z.B. bei einer Autofinanzierung der Käufer säumig, könnte Blockchain über eine hinterlegte Verschlüsselung dafür sorgen, dass sich das betreffende Fahrzeug nicht mehr starten lässt. Im Einzelhandel käme es zu einer wahren Transparenz-Revolution. Über Blockchain ließe sich problemlos nachverfolgen, von welchem Hühnerhof das Ei kommt oder ob bei einer gekauften Makrele die Kühlkette eingehalten wurde.

Nicht zuletzt könnten beispielsweise im darbenden Krankenversicherungssystem die Kosten gedrückt werden. Es gibt keine manipulierten Abrechnungen mehr, da die Daten von jedem Rezept vom Onkel Doktor hinterlegt und damit kontrollierbar sind.

Auch gesamtwirtschaftlich wären mit dieser Transparenz willkürlichen Preisschüben Riegel vorgeschoben. Und da die teilnehmenden Geschäftspartner anonym sind, ist sogar der Datenschutz gewährleistet. Verbraucherverbände kämen aus dem „Hurra-Schreien“ gar nicht mehr heraus. Klingt alles fast zu schön, um wahr zu sein, oder?


Aber wo liegen die Fallstricke von Kryptos?

Doch kennt man die Geschäftspartner nicht persönlich, ist kriminellen Handlungen Tür und Tor geöffnet. Ich kommentiere es nicht, dass China, Russland und Nordkorea bedeutende Nutzer von Kryptowährungen sind. Mit welcher Berechtigung werden Steuerhinterziehung, Schwarzgeld oder Drogenkriminalität durchleuchtet, wenn man alternativ dunkle Krypto-Ecken erlaubt?

Da mittlerweile viele Menschen Kryptos nutzen, können Zahlungstransaktionen mitunter mehr als 10 Minuten dauern. Bei Mastercard, Visa, American Express oder Pay Pal geht das Ruck Zuck. Wer will denn so lange auf „Voice of Germany“ oder „Deutschland sucht den Superstar“ verzichten? Überhaupt, hieß es nicht, dass die zügige Zahlungsabwicklung der große Vorteil von Cyber-Geld sei?

Und wer sich schon über die Wiedereinführung oder Erhöhung von Überweisungs- oder Kontoführungsgebühren bei Girokonten aufregt, sollte vor Transaktionen mit Kryptowährungen die Familienpackung Valium zu sich nehmen. Die kosten richtig Geld.

Ein Handicap für den Zahlungsverkehr ist, dass die Schöpfung von Krypto-Geld durch Rechenkapazitäten der Computer eingeschränkt ist. Kryptisches Geld ist daher nicht beliebig vermehrbar mit der Konsequenz, dass sein Kurs allein durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Welches produzierende bzw. Dienstleistungen verkaufende Unternehmen will aber wirklich eine Währung akzeptieren, die bei Kursverlusten die Gewinnmarge zerschlägt?

Ohnehin gibt es viele Krypto-Währungen, nicht nur Bitcoin, selbst wenn diese zurzeit synonym wie Tempo bei Papiertaschentüchern oder Hilti für Bohrmaschinen verwendet werden. Doch wer sagt, dass das so bleibt? Es herrscht ein Kampf um die „richtige“ Digitalwährung. Hier gibt es noch viel zu viel Streuverluste. Die Spreu hat sich noch lange nicht vom Weizen getrennt.

Insgesamt sind Krypto-Währungen für den Otto Normalo nicht zum Bezahlen geeignet.


Krypto-Währungen sind der Erzfeind der Politik

Und es gibt noch das ganz große Killerargument gegen Kryptos als allgemeines Zahlungsmittel. Mit ihrer durch Rechenkapazitäten beschränkten Verfügbarkeit hätten diese Währungen zwar einen starken Stabilitätscharakter. Denn die unsolide ungebremste Geldvermehrung über die Druckerpresse der Geldpolitik wäre beendet.

Doch mit nicht mehr beliebig vermehrbarem Krypto-Geld wären leider auch die üppigen staatlichen Sozialleistungen nicht mehr zu finanzieren. Genau diese über üppige Neuschulden gestemmten populistischen Wahlgeschenke sind aber offensichtlich erforderlich, um die öffentliche Ruhe zu sichern bzw. Europa-feindliche Wahlergebnisse abzuwenden. Und wie will man sich erst von zukünftigen (Euro-)Krisen „freikaufen“?

Überhaupt, wie sollen in einer global brutal wettbewerbsintensiven Welt Standortverbesserungen, Steuersenkungen und digitale Infrastruktur sowie Militärausgaben bezahlt werden? Hatte Ronald Reagan nicht die damalige Sowjetunion mit unendlich viel Geld totgerüstet? Wurde wegen dieser „hehren Ziele“ nicht sogar die Gold-Deckung von Krediten Anfang der 70er-Jahre ersatzlos gestrichen? Auch Gold hat den „Nachteil“, nicht beliebig vermehrbar zu sein.

Also, warum sollte sich ein Politiker für den umfangreichen Einsatz von Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Ripple, Litecoin, Dash, usw. einsetzen? Sollen sie auf hohes Wirtschaftswachstum, das von den Notenbanken mit ihrer Währung „Geld“ hemmungslos gedüngt wird, verzichten? Welcher Politiker will denn das real existierende Märchen Rumpelstilzchen beenden, das erlaubt, aus Stroh, also aus Nichts, Geld zu machen? Politiker lassen nicht die Finger vom Geldausgeben. Das ist eine Berufskrankheit. Wer verzichtet schon freiwillig auf die Chancen einer Wiederwahl? Kämen Frösche auf die Idee, ihre eigenen Tümpel trockenzulegen?

Bevor sich Kryptowährungen auch nur ansatzweise in Richtung konkurrenzfähiges Massenzahlungsmittel entwickeln, werden sie von der Politik auf die Guillotine gelegt.


Wird die nächste „Sau“ über das Börsenparkett gejagt?

Für Anleger, die Risiko aushalten können, sind Kryptos allerdings paradiesische Spekulationsobjekte. Und wenn eine Anlageform wie Bitcoin seit Jahresbeginn etwa 1000 Prozent gewonnen hat, kann man getrost von einer Blase sprechen. Allerdings hat es auch schon Abstürze von 30 Prozent gegeben.

Aus heutiger Sicht ist zu erwarten, dass der Kurs von Bitcoin & Co. noch weiter ansteigt. Die Finanzindustrie hat Kryptowährungen längst als Anlageobjekt entdeckt und smarte Produkte darauf gestrickt. Kryptowährung kann man online auf einem Bitcoin-Marktplatz kaufen. Bitcoin-Börsen wie CEX.IO, Kraken, Bitstamp und Paymium sind Alternativen. Indexzertifikate von Banken gibt es auch schon. In den USA ist sogar die Einführung eines Bitcoin-Futures geplant, wodurch Kryptos für institutionelle Anleger die höheren, professionellen Weihen erhalten. Selbst in den Boulevard-Blättern liest man mittlerweile davon. Das Thema ist im Volks-Kapitalismus angekommen.


Lieber ein Bit als ein Bitcoin?

Kommt Ihnen diese Blase bekannt vor? Es gab bereits Blasen bei Tulpen, bei Eisenbahnen, Immobilien oder dem Neuen Markt. Und tatsächlich, legt man den Kurs von Bitcoins zeitversetzt mit der Entwicklung des Neuen Markts übereinander, sind Ähnlichkeiten nicht nur rein zufällig. Das Ende vom Lied kennt jeder.

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Der Auslöser eines Platzens der Krypto-Blase könnten weltweit scharfe Regulierungen aus Angst vor einer die Politiker einschränkenden Währungs-Konkurrenz sein. Alternativ könnte eine neue weltweite digitale Währung der Großbanken, die sich an unserem klassischen Geldsystem orientiert, den Kryptos den Garaus bereiten.


Was bleibt nach dem Hype übrig?

Wie lange sich die Krypto-Blase noch aufbläht bzw. wann sie platzt, kann niemand prophezeien. Eins ist aber klar: So wie die Eisenbahnen die Eisenbahn- und das Internet die Dotcom-Blase überlebt haben, wird die Blockchain-Technologie die Krypto-Blase überleben.

Das Bersten der Krypto-Blase hätte sich dann am Ende doch noch bezahlt gemacht.


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Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse der Baader Bank AG

Rechtliche Hinweise/Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenskonflikten der Baader Bank AG:

http://www.baaderbank.de/disclaimer-und-umgang-mit-interessenskonflikten/

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