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12:25 Uhr, 21.05.2012

Taiwan: Exportaufträge sinken im April unerwartet

Taipeh (BoerseGo.de) – In Taiwan sind die Exportaufträge im April unerwartet gesunken. Die Exportaufträge fielen um 3,52 Prozent im Jahresvergleich, wie das Ministry of Economic Affairs am heutigen Montag mitteilte. Es ist bereits der zweite Monat in Folge mit einem Rückgang. Begründet wurde die Entwicklung unter anderem mit der schwachen Nachfrage aus China.

Volkswirte zeigten sich von den neuen Daten überrascht, sie hatten zuvor mit einem Anstieg der Exportaufträge von 0,51 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich sanken die Exportaufträge um 5,95 Prozent, was weitgehend mit einem Rückgang der Nachfrage für Chemikalien, Textilien und elektronischen Produkten erklärt wurde. Belastend wirkte sich vor allem die schwache generelle Nachfrage aus China aus.

Die Aufträge aus China sanken im April um 7,8 Prozent, und damit viel stärker als noch im Vormonat mit 2,5 Prozent. Die Aufträge aus den USA legten im April um 0,79 Prozent zu, nach einem Anstieg um 6,40 Prozent im März. Die Aufträge aus Europa sanken im April noch um 0,78 Prozent, nach einem deutlichen Rückgang um 9,26 Prozent im Vormonat März.

„Die Exportaufträge aus China waren enttäuschend und deuten auf die sich dort abkühlende Konjunktur hin“, so Raymond Yeung, Senior Economist bei ANZ in Hongkong. „Im Ausblick auf das zweite Quartal rechnen wir mit starkem Gegenwind aus Europa, der die Exportaufträge weiter belasten wird“, ergänzte er.

„Die Daten zu den Exportaufträgen waren wirklich schwach“, so Icy Hsu, Volkswirtin bei Sinopac Financial in Taipeh. „Ich hatte erwartet, dass die Wirtschaft in Taiwan im ersten oder zweiten Quartal einen Boden findet. Die Daten weisen aber darauf hin, dass der Boden wohl erst im zweiten Quartal gefunden wird. Für das dritte Quartal sehen wir einen leichten Aufschwung bei den Exportaufträgen“, ergänzte sie.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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