Kommentar
11:50 Uhr, 21.03.2011

Swatch sieht sich Lieferengpässen & starkem Schweizer Franken ausgesetzt

Die Swatch Group mit Hauptsitz in der Schweiz ist die weltweit größte Uhrengruppe und beschäftigt mehr als 25.000 Mitarbeiter in über 50 Ländern. Zu den Tätigkeitsbereichen des Unternehmens zählen neben der Herstellung und dem Verkauf von Uhren auch die Bereiche Schmuck, Uhrwerke und Komponenten. Neben der gesamten Wertschöpfungskette fungiert Swatch ebenfalls sowohl bei Uhrwerken als auch bei Komponenten als Dritthersteller weltweit. 2010 konnte das Unternehmen einen Bruttoumsatz von 6,44 Mrd. CHF (Vorjahr: 5,421 Mrd. CHF) und einen Nettogewinn von 1,08 Mrd. CHF erwirtschaften (Vorjahr: 763 Mio. CHF).

Der Schweizer Uhrenhersteller sieht sich zunehmend Lieferengpässen ausgesetzt und strebt eine stärkere Bedienung eigener Marken an. Gründe hierfür sieht das Unternehmen vor allem in einer durch steigende Einkommen der Volksrepublik China getriebene wachsende Nachfrage. Vorstandschef Nick Hayek fordert in diesem Zusammenhang deutlichere Investitionen der Konkurrenz in die Produktion und nicht ausschließlich in Übernahmen wie bspw. die mit 3,7 Mrd. EUR schwere Übernahme von Bulgari durch LVMH. Darüber hinaus sieht sich Swatch jedoch auch durch die seitens der Schweizer Wettbewerbskommission auferlegte Verpflichtung, Fertigwaren und Komponenten an Dritte zu liefern, im Nachteil. Das Unternehmen wurde aufgrund seiner dominanten Marktposition hierzu verpflichtet. Auf der einen Seite trägt Swatch der gestiegenen Nachfrage Rechnung und will 2011 Investitionen von 200 bis 250 Mio. CHF in neue Produktionsstätten investieren. Auf der anderen Seite werden aber etwa 15-20 neue Omega-Shops in den USA eröffnet, welche logischerweise bei erfolgreicher Implementierung erneut zu steigender Nachfrage und Produktionsengpässen führen können.

Neben den wettbewerbsrechtlichen bedingten Lieferverpflichtungen belastet auch die aktuelle Frankenstärke neue Rekordziele. Das, laut Aussage des CEO Nick Hayek angestrebte und möglicherweise bereits in drei Jahren erreichbare Fernziel von 10 Mrd. CHF Bruttoumsatz pro Jahr, setzt eine jährliche Wachstumsrate ohne Berücksichtigung von Wechselkursverlusten in Höhe von 17% voraus. Ein Indiz für die negativen Auswirkungen eines starken Schweizer Franken belegen Zahlen für das Jahr 2010. Nach einem Vergleich der beiden ersten Monate diesen Jahres mit der Vorjahres Periode kostete das Unternehmen allein die Stärkung des Schweizer Franken etwa 100 Mi. CHF. Wohingegen es im gesamten Geschäftsjahr 2010 eine währungsbedingte Umsatzschmälerung von 164 Mio. CHF zu verkraften galt. Generell sollten Anleger darauf achten, dass weltweit agierende Unternehmen zum Teil erheblichen Risiken durch Währungswechselkursschwankungen ausgesetzt sein können.

Bei einem aktuellen Kurs von 373,70 CHF bewerten derzeit 17 Analysten bei Bloomberg die Swatch Group Aktie mit "KAUFEN" und 5 Analysten mit "HALTEN". 4 Analysten auf Bloomberg setzen Swatch Group auf "VERKAUFEN". Das 12-Monats-Kursziel auf Bloomberg liegt 462,26 CHF.

Discount-Zertifikat auf The Swatch Group AG
Discount-Zertifikat auf The Swatch Group AG
Basiswert The Swatch Group AG
WKN / ISIN VT065G / DE000VT065G3
Höchstbetrag 350,00 CHF
Ausgabetag 25.01.2011
Bewertungstag 15.06.2012
Max. Rendite / p.a. 10,03% / 8,13% (Stand: 21.03.2011)
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Basiswert The Swatch Group AG
WKN / ISIN VT02AG / DE000VT02AG4
Höchstbetrag 350,00 CHF
Ausgabetag 12.01.2011
Bewertungstag 16.03.2012
Max. Rendite / p.a. 8,09% / 8,20% (Stand: 21.03.2011)
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Über den Experten

Heiko Geiger
Heiko Geiger
Zertifikate-Experte Bank Vontobel Europe AG

Heiko Geiger verfügt über langjährige Börsenerfahrung und kennt sowohl Banken als auch Börsen von innen wie von außen. Schon über 15 Jahre beschäftigt er sich mit Anlagezertifikaten und Hebelprodukten. Seit 2008 ist er bei der Bank Vontobel Europe tätig und leitet dort das Public Distribution Geschäft für die europäischen Märkte.

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