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09:20 Uhr, 28.02.2012

Südkorea weist erstmals seit 23 Monaten Leistungsbilanzdefizit aus

Seoul (BoerseGo.de) – Die Leistungsbilanz Südkoreas ist im Januar 2012 in den negativen Bereich gerutscht. Das Leistungsbilanzdefizit wurde mit 0,77 Milliarden Dollar ausgewiesen, wie die Bank of Korea am heutigen Dienstag in Seoul mitteilt. Es ist das erste Mal seit 23 Monaten, dass Südkorea ein Leistungsbilanzdefizit in die Bücher schreiben muss.

Trotzdem konnten die Prognosen der Ökonomen geschlagen werden, die mit einem weit stärkeren Defizit von 2,5 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Im Vormonat Dezember wurde noch ein Leistungsbilanzüberschuss von 3,959 Milliarden Dollar notiert. Im November 2011 lag der Überschuss bei 5,046 Milliarden Dollar und im Oktober bei 4,23 Milliarden Dollar.

Die Güterbilanz wurde von fallenden Exporten belastet und sank im Januar bis 1,42 Milliarden Dollar ins Defizit. Der Rückgang wurde von der Bank of Korea auch mit der Tendenz erklärt, dass Unternehmen ihre Exporte für Januar bereits im Dezember buchen. Außerdem drückten die Feiertage des asiatischen Neujahrfestes auf die Ausfuhren.

Das Dienstleistungsbilanzdefizit verringerte sich auf 0,13 Milliarden Dollar, nach 0,21 Milliarden Dollar im Vormonat Dezember. Hier wirkte sich der Anstieg der Transport- und Geschäftsdienstleistungen positiv aus. Das Defizit der Reiseverkehrsbilanz weitete sich jedoch aus, so die Bank of Korea weiter.

Der Überschuss der Erwerbs- und Vermögenseinkommen (Primäreinkommen) erhöhte sich von 0,49 Milliarden Dollar im Dezember auf 1,19 Milliarden Dollar. Das Defizit beim Sekundäreinkommen stieg aber gleichzeitig von 0,18 Milliarden Dollar im Vormonat auf 0,41 Milliarden Dollar.

Bei den laufenden Übertragungen (Financial account) notierte die Notenbank einen Netto-Zufluss von 1,22 Milliarden Dollar, nach einem Netto-Abfluss von 3,50 Milliarden Dollar. Bei den Direktinvestitionen wurde ein Netto-Abfluss von 2,01 Milliarden Dollar gemessen, nach einem Netto-Abfluss von 0,84 Milliarden Dollar im Dezember.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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