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09:32 Uhr, 13.07.2012

Südkorea: Notenbank senkt Wachstumsausblick für 2012 und 2013

Seoul (BoerseGo.de) – Die Zentralbank in Südkorea hat am heutigen Freitag ihren Wirtschaftsausblick erneut gesenkt. Es ist bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass die Notenbank Bank of Korea (BoK) ihre Wachstumsprognose reduziert.

Erst am Vortag hatte die Bank of Korea ihren Zinssatz gesenkt um die heimische Wirtschaft besser vor der globalen Konjunkturabkühlung zu schützen. Die Bank of Korea hatte ihren Schlüsselzins um 25 Basispunkte von 3,25 auf 3,00 Prozent gesenkt. Zuvor hatte die BoK ihren Leitzins 12 Mal in Folge unverändert belassen.

Für das laufende Jahr 2012 geht die BoK nur noch von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3 Prozent aus. In einer früheren Prognose vom April sah die BoK noch einen BIP-Anstieg von 3,5 Prozent. Für das kommende Jahr 2013 sieht die Notenbank nun ein Wachstum von 3,8 Prozent, während zuvor noch ein höheres Plus von 4,2 Prozent erwartet wurde.

Der Wachstumsausblick sowohl für den privaten Konsum als auch für die Exporte wurde zurückgeschraubt. Begründet wurde die gesenkte Prognose mit den schwachen globalen Wachstumsaussichten, hauptsächlich in Folge der europäischen Staatsschuldenkrise. Dies führt zu einer geringeren Nachfrage nach koreanischen Gütern im Inland wie weltweit.

Der Privatkonsum wird nun mit einem Wachstum von 2,2 Prozent im Jahr 2012 gesehen und mit 3,5 Prozent im kommenden Jahr 2013. Die Exporte von Güter dürften im Jahr 2012 um 4,4 Prozent zulegen und im Jahr 2013 um 9 Prozent. Die Importe werden um 3,8 Prozent im laufenden Jahr und um 8,5 Prozent im kommenden Jahr höher erwartet, was ebenfalls unter der vorherigen Prognose liegt.

Wie die Notenbank weiter mitteilte, dürfte der Binnenbeitrag zum Gesamtwachstum einen größeren Anteil haben, als die Exporte. Gerade das Exportwachstum dürfte von den globalen Unsicherheiten belastet werden.

Der Inflationsausblick wurde für dieses Jahr ebenfalls gesenkt. Es ist bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass die Notenbank die Inflationsprognose reduziert. Begründet wird der gesenkte Ausblick mit den global zurückkommenden Rohstoffpreisen.

Die Verbraucherpreise werden nun für 2012 mit einem Plus um 2,7 Prozent gesehen, im Jahr 2013 geht die Notenbank von einem Anstieg von 2,9 Prozent aus. In der April-Prognose wurde die Inflation noch bei 3,2 Prozent für 2012 und 3,1 Prozent für 2013 erwartet. Die Kerninflation, exklusive der Nahrungsmittel- und Energiepreise, dürfte der Prognose zufolge im Jahr 2012 um 1,9 Prozent und im Jahr 2013 um 2,2 Prozent zulegen.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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