Südkorea: Notenbank senkt Leitzins auf 2,75%
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Seoul (BoerseGo.de) – Die südkoreanische Notenbank Bank of Korea (BoK) hat am heutigen Donnerstag ihren Leitzins gesenkt. Der Schlüsselzinssatz wurde um 25 Basispunkte von 3,00 Prozent auf 2,75 Prozent reduziert. Die Zentralbank hatte die Analysten zuletzt vor drei Monaten mit einer Zinssenkung von 25 Basispunkten überrascht, nach 12 Notenbanksitzungen in Folge ohne eine Veränderung.
Die meisten Volkswirte hatten im Vorfeld bereits mit einer Senkung des Zinssatzes gerechnet, trotzdem die annualisierte Inflation im September auf 2,0 Prozent angestiegen war. Im Vormonat August wurde lag die annualisierte Inflation mit 1,2 Prozent noch auf einem 12-Jahrestief. Die Inflation notiert im September außerdem wieder in der von der Notenbank vorgegebenen Zielspanne von 2 bis 4 Prozent.
„Das Wachstum in den Schwellenländern hat sich weiterhin abgekühlt, hauptsächlich begründet durch den Einfluss des Wirtschaftsrückgangs in den Industrienationen“, wie die Bank in einem Kommentar mitteilte. „ Der geldpolitische Rat rechnet mit einer nur schwachen weltweiten Konjunkturerholung und sieht das Abwärtsrisiko deutlich zunehmen“, wie es von der BoK weiter hieß.
Im Monatsvergleich legte die Inflation um 0,7 Prozent zu, nach einem Plus von 0,4 Prozent im Vormonat August. Die Kerninflation, bereinigt um volatile Lebensmittel- und Energiepreise, erhöhte sich im September um 1,4 Prozent im Jahresvergleich und um 0,1 Prozent im Monatsvergleich. Im Vormonat August wurde hier ein Anstieg um 1,3 Prozent im Jahresvergleich und um 0,2 Prozent im Monatsvergleich notiert.
Die Erzeugerpreise legten in Südkorea im September im Monatsvergleich um 0,7 Prozent zu, unverändert zum Vormonat August. Im Jahresvergleich erhöhten sich die Erzeugerpreise um 1,0 Prozent im September, nach einem Plus von 0,3 Prozent im Vormonat. „Der geldpolitische Rat rechnet damit, dass die Inflation in naher Zukunft unterhalb von 3,0 Prozent, dem Mittelpunkt der vorgegebenen Zielspanne, notieren wird“, so die BoK im Ausblick.
Die jüngste Zinssenkung wurde auch von den Exportdaten unterstützt. Im August musste Südkorea einen kräftigen Exporteinbruch verkraften. Damit vermehren sich die Anzeichen, dass die südkoreanische Wirtschaft an Dynamik verliert, da die europäische Staatsschuldenkrise die externe Nachfrage belastet. Die Aktienmärkte entwickelten sich aber positiv. „Die Aktienkurse konnten jüngst zulegen und der Koreanische Won gegenüber dem US-Dollar aufwerten“, so die Notenbank. Sie begründet die Entwicklung unter anderem mit den geldpolitischen Lockerungsprogrammen in den USA (QE3) und Europa.
Der geldpolitische Rat der Bank hat außerdem sein Inflationsziel für 2013 auf die Spanne von 2,5 bis 3,5 Prozent festgelegt, basierend auf der Veränderung im Verbraucherpreisindex. In Zukunft wird die Notenbank zweimal im Jahr einen zusammenfassenden Bericht über die Inflationslage, Preisentwicklungen, die zukünftigen Prognosen und Konditionen, sowie Angaben zum Standpunkt des geldpolitischen Rates publizieren.
„Für die Zukunft wird die Notenbank die weitere Entwicklung ganz genau beobachten und die externen Risiken, wie auch die wirtschaftliche Lage im Inland wie im Ausland, unter die Lupe nehmen. Die Geldpolitik wird so ausgerichtet werden, dass die Verbraucherpreise sich stabilisieren, die Inflationserwartungen sinken und das Wirtschaftswachstum nicht abgewürgt wird“, wie die Notenbank weiter mitteilte.
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