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08:07 Uhr, 06.11.2024

Studie: Fachkräftelücke in MINT-Berufen bleibt in Deutschland auf hohem Niveau

Von Andrea Thomas

DOW JONES--Die Fachkräftelücke in Berufen der Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) bleibt laut einer Umfrage trotz der starken konjunkturellen Abkühlung auf hohem Niveau und droht in den kommenden Jahren zu steigen. Demnach fehlten im September 209.200 Fachkräfte in diesen Berufen, die eine zentrale Bedeutung für die Transformation sowie die Innovationsfähigkeit und das Wachstum der deutschen Wirtschaft haben, wie die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) erklärte. Bereits aktuell verlören deutsche Unternehmen im globalen Innovationswettbewerb an Boden.

"Es bedarf daher dringender Maßnahmen, um den Herausforderungen erfolgreich zu begegnen", forderte der BDA.

Mit rund 109.100 Personen bilden demnach die MINT-Facharbeiterberufe im September 2024 die größte Engpassgruppe, gefolgt von rund 77.700 Personen im Segment der so genannten MINT-Expertenberufe (Akademiker) sowie rund 22.300 im Bereich der Spezialisten- beziehungsweise Meister- und Technikerberufe.

Bei einer Differenzierung der Arbeitskräftelücke nach Bereichen zeigten sich die größten Engpässe in den Energie-/Elektroberufen mit rund 68.600, in den Berufen der Maschinen- und Fahrzeugtechnik mit rund 41.500, in den Bauberufen mit rund 30.800, in den Berufen der Metallverarbeitung mit rund 30.300 und in den IT-Berufen mit rund 18.700 Personen.

"Deutschlands Innovationskraft droht in den kommenden Jahren durch einen Mangel an MINT-Fachkräften deutlich zu sinken", sagte Axel Plünnecke, Leiter der Studie und des Themenclusters Bildung, Innovation und Migration am Institut der deutschen Wirtschaft Köln.

Das künftige Angebot an MINT-Fachkräften werde durch die demografische Entwicklung und zugleich durch sinkende MINT-Kompetenzen der in den Arbeitsmarkt nachrückenden Jahrgänge belastet. Andere Länder wie Japan oder Korea wiesen deutlich bessere und stabilere MINT-Kompetenzen auf oder haben wie die USA, Frankreich, Dänemark und Schweden eine deutlich günstigere demografische Ausgangslage, so der Bericht.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/sha

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