Kommentar
10:23 Uhr, 20.06.2008

Strategie und persönliche Voraussetzungen passen nicht zusammen, was nun?

In Ihren Beiträgen verweisen Sie zu Recht immer wieder auf ein striktes Moneymanagement. Wenn man jedoch z. b. bei einem CFD auf den DAX nur 1% Prozent pro Trade bei einen Vermögen von 5000€ riskieren will sind das gerade 50€. Pro Basispunkt des DAX sind ( zumindest bei ABN Marketindex) 1€ Gewinn oder Verlust drin. Das heißt für mich konkret. Ich kaufe eine Einheit und kann den Stopp/Loss auf keinen Fall weiter als 50 Punkte entfernt setzen. (bei 2 Einheiten nur 25 Punkte). Das Problem: Bei hoher Volatilität fällt oder steigt der Index schnell mal 25 - 50 Punkte bevor er die "richtige" Richtung nimmt. Ich werde also trotz richtiger Prognose ausgestoppt. Die Frage wie optimiert man Einstiegspunkte, um dieser Gefahr zu begegnen. Oder ist es besser wie geplant einzusteigen, sich ausstoppen zu lassen, und falls sich die Lage nicht geändert hat wieder einzusteigen? Bevor wir uns an mögliche Lösungen des Problems machen, möchte ich Ihnen sagen, was Sie nicht tun sollten: Vergrößern Sie nicht Ihr Risiko.

Im Allgemeinen wird empfohlen, zwischen 1 und 3 Prozent seines Kapitals pro Trade zu riskieren. Je niedriger Sie Ihren Risikobetrag pro Geschäft wählen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit eines Totalverlusts, der bereits bei Verlusten in Größenordnungen ab 30 Prozent beginnt. Bei einem solchen Verlust benötigen Sie bereits eine Rendite von 42,85 Prozent, nur um wieder auf Ihr ursprüngliches Kapital zu kommen - und in eine solche Situation geraten Sie bereits, wenn Sie 10 Verluste in Folge haben. Ganz anders sieht diese Rechnung bei einem Risiko von 1 Prozent pro Geschäft aus. Hier müssten Sie mehr als 30 mal in Folge verlieren - ein sehr unwahrscheinliches Ereignis.

Oder drücken wir diese Rechnung einmal positiv aus. Je weniger Sie riskieren, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie „am Ende“ Ihrer Tradingkarriere einen Gewinn auf dem Konto haben werden.

Nun zur eigentlichen Frage, die im Kern lautet: Was kann ich tun, wenn meine Strategie nicht zu meinem Risk- und Moneymanagement bzw. zu meinen Voraussetzungen passt?

1. Ändern Sie Ihre Voraussetzungen

Es ist vielleicht nicht das, was Sie hören wollten, aber wenn Sie einen Handelsansatz haben, der funktioniert und mit dem Sie sich „wohl“ fühlen, dann sollten Sie diesen nicht ändern. Es ist wesentlich einfacher die Voraussetzungen zu verbessern und dann das Trading gut ausgestattet aufzunehmen, als am Handelsansatz umherzufeilen.

2. Traden Sie nur die Geschäfte, die Ihre Managementregeln erfüllen

Die Regel ist selbsterklärend. Sie nehmen nur die Trades wahr, bei der Sie ihren Stopploss auf 50 Punkte oder weniger begrenzen können.
Es empfiehlt sich dann jedoch, den Handelsansatz neu zu überprüfen, da Sie in Ihre ursprüngliche Idee eingreifen und damit nicht die gleichen Ergebnisse erwarten können, wie vorher. Diese können natürlich besser, aber auch schlechter ausfallen, als Sie es bisher von Ihrer Strategie kennen, denn schließlich lassen Sie einige Trades aus.

3. Ändern des Einstiegstimings

Eine relativ einfache Lösung (potenzielle) liegt darin, ihr eigentliches Kaufsignal abzuwarten, dieses aber nicht direkt zu handeln. Platzieren Sie stattdessen eine Limitorder auf dem Preis, der mit Ihrem Risiko konform geht. Hierzu ein kleines Beispiel:
Angenommen Sie würden jetzt bei einem Daxstand von 6.182 Punkten kaufen wollen, weil Ihre Einstiegsbedingungen erfüllt sind. Ihr Stopploss liegt jedoch bei 6.110 Punkten und ist damit für ein Risiko von 50,00 Euro (= 50 Punkte im Dax) zu groß. Der maximale Preis, zu dem Sie den Dax kaufen könnten, wären 6.160 Punkte. Platzieren Sie hier also einen Limitauftrag.
Auch in diesem Fall greifen Sie aktiv in Ihre bisherige Strategie ein und müssen deshalb mit einem anderen Tradingergebnis als bisher rechnen, so dass sich ein vorheriger Test empfiehlt oder Sie auf Ihre Erfahrung zurückgreifen und die vergangenen Trades unter den neuen Aspekten prüfen.
Allgemein lassen sich natürlich sehr viele Timinganpassungen vornehmen, die jedoch von der bis dato existierenden Handelsidee abhängig sind (die ich in diesem Fall leider nicht konkret kenne). So wäre bspw. der Wechsel auf kleinere Zeiteinheiten mit entsprechend kleineren Stopps ein Möglichkeit. Oder das Nutzen von Stoppordern auch beim Einstieg anstelle von Limitordern, um zunächst eine Bewegung in die erwartete Richtung abzuwarten und somit das Stopploss vielleicht enger ansetzen zu können, da mit erhöhtem Momentum gerechnet wird. Oder wenn Sie bereits eine Stopporder auch für den Einstieg nutzen, dann eine Limitorder wie im Beispiel beschrieben einzusetzen, kann das ursprüngliche Problem lösen. Die Lösung gibt es insofern nicht, denn Optimierungen sind immer vom bisher erreichten Status Quo abhängig.

4. Führen eines Tradingtagebuchs

Wenn Sie Ihr Trading verbessern wollen (unabhängig vom konkreten Hintergrund), ist ein Tradingtagebuch genau das Richtige. Einige sehr interessante Aspekte dieser können Sie hier:

Artikel 1

und hier

Artikel 2

nachlesen. Wie ich finde zwei sehr interessante und hilfreiche Artikel aus unserem allgemeinen Wissensbereich.

Viel Erfolg
Rene Berteit

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Über 25 Jahre professioneller Trader und Tradingmentor! Tausende von real durchgeführten Trades in Aktien, Indizes und Währungen! Fast 20 Jahre Mentorin und tausende von zufriedenen Ausbildungsteilnehmern! Diplom Betriebswirt mit Fokus Börse! Das ist unser Trader(mentor) René Berteit, der Ende der 90er die Börse für sich entdeckt hat. Börse, Trading und die Trader-Ausbildung sind für Ihn keine Berufe, sondern seine Berufung und Leidenschaft.

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