Analyse
17:24 Uhr, 20.10.2023

stock3 Multi-Timeframe-Analyse: DAX

Auch in dieser Woche lässt der Abgabedruck beim DAX nicht nach und der deutsche Leitindex bricht weit unter die 15.000-Punkte-Marke ein. Nachdem die letzte Multi-Timeframe-Analyse pünktlich zum neuen Allzeithoch erschien - kommt diese zum ersehnten Turnaround?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 14.846,05 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 14.846,05 Pkt (XETRA)

Die letzten Wochen waren für Anleger rund um den Globus, aber besonders auch hierzulande alles andere als einfach. Denn die Phase der Euphorie eines neuen Allzeithochs beim DAX ist längst der Katerstimmung gewichen. Auch charttechnisch hat der DAX nicht nur die Chance auf eine Fortsetzung der Rally vergeben, sondern sich mit der Abwärtsphase seit Ende Juli in eine gefährliche Situation gebracht. Doch der Reihe nach:

Diese Analyse erscheint jedem Freitag Nachmittag mit wöchentlich wechselnden Major-Basiswerten im Rahmen unseres Premiumangebots stock3 Plus, zu dem Du unter diesem Link weitere Informationen findest. Probiere einfach den kostenlosen Testmonat mit dem Code STARTPLUS aus. Mehr Multi-Timeframe-Analysen gibt es an dieser Stelle.

Korrektur im Wochenchart trifft auf Support

Der langfristige Aufwärtstrend des DAX wurde im Rahmen des Corona-Crash gestoppt und der Index bis an die früheren Hochs im Bereich um 8.000 Punkte gedrückt. Es folgte eine steile Erholung, die 2021 in der Spitze bis an das Kursziel bei 16.277 Punkte reichte.

Von der Zone prallte der DAX nach einem neuen Rekordhoch bei 16.290 Punkten nach unten ab und fiel fast an den zentralen Support bei 11.450 Punkten. Diese Marke ist auch langfristig weiterhin die Trennlinie zwischen einer Fortsetzung der Hausse und einem neuen mehrjährigen Bärenmarkt. Ihr Bruch würde mittelfristig Abgaben bis 9.500 und 8.136 Punkte nach sich ziehen.

Die Käufer konnten den Index im letzten Herbst aber ganz im Gegenteil dynamisch nach Norden antreiben und letztlich an das Kurszielgebiet um 16.500 Punkte führen.

Die dort von Mai bis August ausgebildete bärische Megafonformation machte allerdings den Ausbruch in Richtung der nächsten mittelfristigen Kursziele bei 16.828, 17.123 Punkte und 18.000 Punkte zunichte. Diese Zielmarken sind aber weiterhin aktiv und würden bei einem Sprung über das Allzeithoch bei 16.528 Punkten aktiviert.

Die Korrektur der letzten Monate hat den Anstieg seit Oktober im großen Bild noch nicht gestoppt. Dies wäre erst bei einem Bruch der zentralen Unterstützungszone von 13.650 bis 13.795 Punkten der Fall. Die dort verlaufende Aufwärtstrendlinie sollte möglichst auch nicht mehr unterschritten werden. Sonst käme es im bullischsten Fall zu einer Verkaufswelle bis 13.100 Punkte, ehe sich der Aufwärtstrend fortsetzen kann. Wesentlich realistischer wäre dagegen ein Abverkauf bis 11.862 und 11.450 Punkte.

Allerdings könnte auch im Wochenchart ein Bruch der Unterstützungszone um 14.709 bis 14.816 Punkte für weiteren Abgabedruck und einen Einbruch auf 13.795 Punkte sorgen.

DAX Chartanalyse Wochenchart
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Drei gleichlange Strecken im Tageschart?

Neben dem Megafon, das knapp unter 16.600 Punkten letztlich die Trendwende brachte, ist im Tageschart auch gut zu erkennen, dass sich der Index in einem Abwärtstrendkanal befindet. Dieser steuert mit großen Schritten auf das unterstützende Tief von Ende März bei 14.809 Punkten zu. Auch auf Basis der inneren Strukturen der Korrektur ist diese Marke ein wichtiges Entscheidungslevel:

Entweder startet hier eine mehrtägige Erholung, die idealerweise wieder bis 15.291 Punkte und darüber führt. Oder der DAX setzt den Abverkauf mit einer Beschleunigung fort und kracht auf die nächsttiefere Support- und Zielzone bei 14.500 bis 14.534 Punkte.

Dieses Kurszielgebiet leitet sich daraus ab, dass der Index seit dem Allzeithoch zunächst in zwei gleichlangen Abwärtsstrecken nach Süden fiel (violette Markierungen im Chart). Besitzt die aktuell seit 15.575 Punkten laufende Abwärtsstrecke auch eine Länge von ca. 1.040 bis 1.060 Punkten, wäre das nächste Abwärtsziel bei 14.514 bis 14.534 Punkten zu finden.

Zu den möglichen Strukturen des Abverkaufs habe ich gestern bei stock3 Trademate eine entsprechende Aufstellung verfasst. Dort kannst Du u.a. auch nachlesen, auf welchen Kursniveaus ich den laufenden DAX-Shorttrade in meinem Musterdepot heute mit zwei neuen Stops abgesichert habe. Zudem veröffentliche ich dort fast täglich Tradingsetups und Einschätzungen zur charttechnischen Lage des DAX.

Um 14.500 Punkte könnten die Bullen also das Ruder herumreißen und einen Einbruch bis 14.400 - 14.458 Punkte verhindern. Sollte das Tief aus dem März dagegen auch nachhaltig unterschritten werden, stünde bereits eine Ausdehnung des Abwärtsimpulses bis 14.275 und 14.100 Punkte an. Darunter käme das Ziel aus der Wochenchartanalyse bei 13.795 Punkten zum Tragen.

Für eine Stabilisierung müsste der DAX aktuell über das 61,8%-Retracement der laufenden Verkaufswelle seit 15.575 Punkten steigen. Diese kurzfristige Longtrigger-Marke liegt bei 15.289 Punkten und damit nicht nur zufällig auf dem Niveau des letzten Zwischenhochs (pinkes Retracement im unteren Chart). Ein Kaufsignal wäre allerdings erst bei einem Bruch der 15.575-Punkte-Marke aktiv. In diesem Fall wäre auch der Abwärtstrendkanal überwunden und der Weg für eine Erholung bis 15.850 und 16.060 Punkte frei. Darüber könnte sogar das Allzeithoch angesteuert werden.

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Auf der Kippe im Stundenchart

Im Stundenchart stellt sich der geradezu bedrohlich nahe Keysupport bei 14.809 Punkten etwas breiter dar, da bei 14.798 Punkten noch ein weiteres Abwärtsziel der Verkaufswelle seit 15.575 Punkten liegt. Diese besteht bislang aus einem initialen, langen Abwärtsimpuls bis 15.103 Punkten und zwei bisher gleichlangen, nachgelagerten Abwärtsstrecken (im Chart orange markiert).

Damit ergeben sich kurzfristig zwei Optionen:

  1. Die laufende Verkaufswelle bildet das Ende der Abwärtsstrecke seit 15.575 Punkten und der DAX kann in einer ersten Erholung bis 14.984 und später rund 15.100 Punkte steigen. Ein kurzfristiges Kaufsignal gäbe es dennoch erst bei Kursen über 15.271 - 15.286 Punkten.
  2. Die Verkaufswelle seit 15.271 oder 15.100 Punkten extensiert erst noch, d.h. sie geht preislich und zeitlich in die Verlängerung und sorgt nicht nur für einen Bruch der zentralen Unterstützung bei 15.816 Punkten. Nein, in diesem Fall ginge es in den nächsten Stunden und Tagen richtig zur Sache und der DAX dürfte auf 14.625 und das Zielgebiet bei 14.500 - 14.534 Punkten einbrechen.

Natürlich wäre eine Verteidigung der Unterstützungszone um 14.800 Punkte jetzt kurzfristig bullisch zu werten. Allerdings sind selbst nach einer Erholung bis 15.100 und 15.273 Punkte die tiefen Ziele um 14.500 Punkte in einer finalen Verkaufswelle immer noch erreichbar.

Charttechnisches Fazit: Gelingt den Bullen die Verteidigung der Zone um 14.800 Punkte, könnte eine Erholung starten, die allerdings erst mit Kursen über 15.267 Punkte aus der absoluten Gefahrenzone führen würde.

Bis dahin muss jederzeit mit Abgaben unter 14.800 und Verlusten bis 14.500 Punkte gerechnet werden. Im großen Bild könnte sich dieser Abverkauf sogar noch bis 14.100 und 13.795 Punkte ausdehnen.

Oberhalb von 15.286 Punkten stünde dagegen ein Angriff auf den zentralen Widerstand bei 15.575 Punkte an. Ein Sprung über diese Barriere würde die Korrekturphase beenden und sogar einen Anstieg an das Allzeithoch ermöglichen.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

Mehr über Thomas May
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