Stahlproduktion steigt im Juni deutlich - Strompreise bleiben Problem
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Stahlerzeugung in Deutschland ist im Juni um 8,9 Prozent auf 3,2 Millionen Tonnen gestiegen. Das starke Wachstum ist vor allem der Produktion von Elektrostahl aus Stahlschrott geschuldet, wie aktuellen Daten der Wirtschaftsvereinigung Stahl zu entnehmen ist. Hier wuchs angesichts gesunkener Strompreise die Menge um 20,8 Prozent, während das Plus bei Oxygenstahl bei 4,1 Prozent lag.
Im ersten Halbjahr zeigte die deutsche Stahlproduktion mit 4,5 Prozent Wachstum auf 19,4 Millionen Tonnen eine leichte Erholung. 2023 war sie auf ein historisch niedriges Niveau gefallen. "Die Rohstahlproduktion scheint das tiefste Tal durchschritten zu haben", erklärte WV-Stahl-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Maria Rippel. Fraglich sei jedoch, wie nachhaltig diese Entwicklung sei. Nach wie vor fehlten der Stahlindustrie "dringend benötigte Nachfrageimpulse der wichtigen stahlverarbeitenden Branchen".
Grund zur Entwarnung bestehe auch "aufgrund der im internationalen Vergleich nach wie vor zu hohen Energiekosten" nicht. Die Strompreise seien noch doppelt so hoch wie vor der Krise und lägen "weit über dem Niveau anderer Länder", darunter die USA, China, Frankreich und auch Spanien. Die seit Anfang des Jahres "explosionsartig gestiegenen Netzentgelte" seine eine erhebliche Belastung für die Branche, sagte Rippel. Hier brauche es "dringend eine nachhaltige politische Lösung".
Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com
DJG/rio/sha
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