Kommentar
08:12 Uhr, 27.09.2011

Staatsentschuldung: Was nun, liebe Anleger?

„Was nun, Frau oder Herr …?“ ist eine Fernsehsendung, bei dem beispielsweise ein Politiker, bezogen auf ein bestimmtes Ereignis, zu seinen weiteren Handlungsabsichten befragt wird. Neulich wurde unser Bundesfinanzminister zur Staatsschuldenkrise in Euroland interviewt.

Apropos Schuldenkrise. Bis auf die Bäckerblume und die Apotheken-Umschau berichtet jede Postille darüber. Und auch im Fernsehen kann man diesem Thema nur dann entgehen, wenn die GEZ die Empfangsleitung gekappt hat. So weiß jetzt jeder: Deutschland hat zwei Billionen Euro Staatsverschuldung. Hinzu kommen gewaltige Risiken aus dem europäischen Rettungsschirm, der mit dem Begriff „Knirps“ nichts mehr gemein hat.

Staatsschulden sind etwas Böses, oder?

Staatsschulden sind für Deutsche etwas grundsätzlich Böses. Dennoch sind wir auch große Fans der Schildkröte Günter Schild, der Werbeikone deutscher Staatsanleihen. Wie erklärt es sich ansonsten, dass wir Lebensversicherungen und Pensionskassen lieben, die überwiegend in Staatsanleihen investieren? Nicht zuletzt wird doch schon jeder Zögling in Deutschland mit Bundesschatzbriefen & Co. groß, die ihr oder ihm von Oma und Opa, Tante und Onkel zum Schul- und Ausbildungsabschluss, zur Kommunion oder Konfirmation als wertstabiles Geschenk überreicht werden. Damit sind die bösen Staatsschulden einerseits die guten Vermögen der Anleger andererseits. Wenn das Eine steigt, steigt ebenso das Andere. An sich eine schöne Sache, oder?

Raus aus den Schulden

Wir wissen aber auch, dass die Schulden weltweit viel zu hoch, nicht mehr tragfähig sind. Das große Kapitalmarktthema der Zukunft wird insofern „Raus aus den Schulden“, d.h. Entschuldung, heißen (müssen). Leider können weder Wirtschaftswachstum noch Steuererhöhungen, noch Ausgabekürzungen dies bewirken. Das eine ist nicht hoch genug und das andere darf nicht übertrieben werden, um der Wirtschaft nicht jene Erträge zu nehmen, die die Bedienung von Staatsschulden erst ermöglichen. Schuldenbremse ist ein Wort, das ich sehr wohl höre, allein mir fehlt der Glaube.

Die Entschuldung wird auch über Inflation erfolgen. Von Amerika lernen, heißt hier siegen lernen. Selbst die Rendite 30-jähriger deutscher Staatsanleihen gleicht heute die Preissteigerung nicht mehr aus. Ohnehin wird mit jedem neuen Tag ein Schuldenschnitt in Griechenland politisch hoffähiger. Damit würde der Rettungsschirm dann den deutschen Steuerzahler begriffswidrig nass machen und die Rendite aus Bonitätssicht noch unattraktiver machen.

Das typisch deutsche Übergewicht bei Renten überdenken...

Also: Was nun, liebe Anleger? Ist es wirklich sinnvoll, jetzt noch das einseitige Investmentverhalten in punkto Staatsanleihen zu betreiben und das typisch deutsche Übergewicht bei Renten weiter auszubauen, das doch bei Flurbereinigung der Staatsschuldenkrise die Knute besonders stark zu spüren bekommt? Perspektivisch - gerade auch mit Blick auf die Altersvorsorge - macht es mehr Sinn, zumindest in einer 50 zu 50-Aufteilung auf Sachkapital, z.B. Substanzaktien, zu setzen, die die menschlichen Grundbedürfnisse abdecken. Essen, trinken, tanken, heizen, sich kleiden, wohnen, zum Arzt gehen und telefonieren muss der Mensch schließlich mit oder ohne Schuldenkrise.

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