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10:00 Uhr, 01.10.2024

Spohr: Lufthansa-Airline muss 2026 wieder Aushängeschild sein

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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Lufthansa will die Probleme bei ihrer namensgebenden Marke spätestens bis zum hundertjährigen Firmenjubiläum in zwei Jahren gelöst haben. "Wir müssen die Lufthansa-Airline wieder in den Griff bekommen", sagte Konzernchef Carsten Spohr am Montagabend bei einer Veranstaltung in Frankfurt. "Klares Ziel ist, dass die Lufthansa-Airline zum hundertsten Geburtstag 2026 wieder unser Aushängeschild ist und nicht unser Problemkind."

Die Zahlen für das dritte Quartal, die Spohr gemeinsam mit dem neuen Finanzvorstand Till Streichert Ende Oktober präsentieren wird, werden die Zweiteilung im Unternehmen verdeutlichen, so der CEO weiter. Mit Ausnahme der Lufthansa Airlines entwickle sich der Konzern positiv. Insgesamt werde man erfreuliche Zahlen zur Verkehrsentwicklung bekannt geben können.

Lufthansa Airlines hatte nach einem Verlust im ersten Halbjahr ein Turnaround-Programm auf den Weg gebracht, um die Effizienz zu erhöhen, Komplexitäten zu reduzieren und die Qualität zu verbessern. Zur Höhe der geplanten Einsparungen machte der Konzern bislang noch keine Angaben. Lufthansa-Airlines trägt über 40 Prozent zum Konzernumsatz bei.

Spohr setzt bei Lufthansa Airlines voll auf Premium. Nur damit habe man am Standort Deutschland eine Chance. Er verwies unter anderem auf neue Lounges, neue Flugzeuge und Digitalisierung.

Die Lufthansa hat wie die gesamte Branche unter anderem mit verzögerten Flugzeuglieferungen zu kämpfen. "Wir leiden alle unter den Verspätungen von Airbus, aber in unserem speziellen Falle noch mehr unter denen von Boeing", sagte Spohr. "Wir warten auf 43 Flugzeuge von Boeing, die wir eigentlich schon hätten fliegen wollen". Lufthansa Airlines habe derzeit weniger als 43 Boeing-Maschinen. "Wir vermissen mehr Flugzeuge von Boeing in der Lufthansa-Airline als wir derzeit von Boeing haben." Die Gesellschaft fliege zudem derzeit 21 Maschinen, die eigentlich schon hätten ausgemustert werden sollen.

Auf Dauer die größten Sorgen bereitet Spohr aber nach seiner Aussage die überbordende Regulatorik in Europa und speziell in Deutschland. Er beklagte, dass es keine fairen Bedingungen im Wettbewerb mit außereuropäischen Airlines gebe. Er setze nun auf die neue EU-Kommission.

Insbesondere das Deutschland-Geschäft sei schwierig, nicht nur wegen der Regulatorik. Das habe auch mit der Demographie und einem veränderten Reiseverhalten sowie dem dauerhaften Wegbrechen von Geschäftsreisenden zu tun, so Spohr.

Die Konsequenz sei, dass die Lufthansa internationaler werden müsse. Mit der Übernahme der ehemaligen Staats-Airline ITA investiere der Konzern nicht nur ein Unternehmen, das sich profitabel entwickeln dürfte, sondern habe sich auch Zugang zu Italien gekauft. "Italien ist für uns nach den USA der wichtigste Auslandsmarkt", sagte Spohr. Der Flughafen Rom Fiumicino werde das Drehkreuz dort sein.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/mgo/cbr

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