Spanien: Staatsverschuldung in diesem Jahr mit Rekordniveau gesehen
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Madrid (BoerseGo.de) – Die spanische Staatsverschuldung dürfte in diesem Jahr einen neuen Rekordstand erreichen. Madrid will in diesem Jahr Anleihen im Volumen von fast 37 Milliarden Euro ausgeben, um damit das Haushaltsdefizit zu finanzieren. Das Haushaltsdefizit war im Vorjahr 2011 mehr als doppelt so hoch, wie Brüssel eigentlich gestattet. Es ist bereits das fünfte Jahr in Folge, dass Madrid die EU-Defizitregeln nicht einhalten kann.
Die spanische Regierung erwartet für das laufende Jahr 2012 eine Staatsverschuldung gemessen am Bruttoinlandsprodukt von 79,8 Prozent. Das wäre der höchste Verschuldungsstand seit der Rückkehr Spaniens zur Demokratie im Jahr 1978. Im Vorjahr 2011 wurde eine Staatsverschuldung von 68,5 Prozent des BIPs ausgewiesen. Die Regierung erwartet in diesem Jahr Zinszahlungen für die Staatsverschuldung in Höhe von 2,75 Prozent des BIPs.
Juristen haben bereits mit der Begutachtung des Haushaltsplans von Ministerpräsident Mariano Rajoy für 2012 begonnen, der die tiefsten Einschnitte seit mehr als 30 Jahren enthält. Der Haushaltsplan könnte sein Ziel zur Senkung des Budgetdefizits um mehr als ein Drittel möglicherweise nicht erreichen, da die Ausgabesenkungen und Steuererhöhungen im Volumen von 27 Milliarden Euro die zweite spanische Rezession seit 2009 verstärken werden, wie Ökonomen prognostizieren.
„Die Erreichung des für 2012 angestrebten Defizitziels von 5,3 Prozent des BIPs bleibt sehr ambitioniert", so Garcia Pascual, Chefvolkswirt für Südeuropa bei Barclays, am Vortag in einer Mitteilung.
Die Renditen von spanischen Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren stiegen heute um 6 Basispunkte auf 5,41 Prozent. Seit dem 2. März 2012, als Rajoy sein Defizitziel unter Berufung auf die sich verschärfende Rezession und die hinterlassenen Probleme der sozialistischen Vorgängerregierung erhöhte, stiegen die Renditen bereits um 50 Basispunkte. Rajoy plant die EU-Defizitgrenze von drei Prozent im nächsten Jahr zu erreichen.
DieBudgetplanung sieht Einschnitte bei den Ausgaben der Ministerien um 17 Prozent vor Die Körperschaftssteuereinnahmen sollen um 17,8 Prozent steigen, während die Einkommenssteuereinnahmen aufgrund der Erhöhungen im Dezember um 4,7 Prozent steigen dürften.
Die spanische Wirtschaft wirdin diesem Jahr voraussichtlich um 1,7 Prozent schrumpfen, nach einem Anstieg um 0,7 Prozent im Vorjahr 2011 und einem Rückgang von 0,1 Prozent im Jahr 2010.
„Wir sehen weiterhin ein Haushaltsdefizit von 6,6 Prozent für das Jahr 2012“, so Citigroup Global Markets Senior Volkswirt Guillaume Menuet. "Die Umsetzungen der notwendigen Maßnahmen zur Förderung des Wirtschaftswachstum wird kurzfristig wahrscheinlich negative Nebeneffekte auf die Wirtschaftsaktivität haben“, so Menuet.
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