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14:43 Uhr, 28.11.2012

Spanien: Brüssel gibt grünes Licht für Umstrukturierung von Banken

Brüssel/Madrid (BoerseGo.de) - Die Europäische Kommission hat am heutigen Mittwoch die Umstrukturierungspläne für mehrere spanische Banken genehmigt. Im Detail gab die Europäische Kommission grünes Licht für die vier verstaatlichten spanischen Banken Bankia, NCG Banco, Catalunya Banc und Banco de Valencia. Damit machte Brüssel den Weg für Finanzhilfen aus der Eurozone frei.

Banco de Valencia wird damit aufhören zu existieren, während die anderen drei Banken ihre Bilanzen bis zum Jahr 2017 im Vergleich zum Jahr 2010 um mehr als 60 Prozent reduzieren müssen. Die CaixaBank hatte die Banco de Valencia am Vortag für einen Euro erworben.

Die Genehmigung der Umstrukturierungspläne ist ein Meilenstein in der Umsetzung des Memorandum of Understanding zwischen den Euro-Ländern und Spanien, teilte EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia mit.

Spaniens Zentralbank genehmigte bereits am Vortag die Pläne zur Umstrukturierung der Banken, an denen der spanische Rettungsfonds FROB (Fonds für eine geordnete Umstrukturierung von Banken) eine Mehrheitsbeteiligung hält.

Die heutige Genehmigung der EU ermöglicht es den spanischen Banken Beihilfen aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) zur Rekapitalisierung des Bankensektors zu erhalten. Bereits zuvor hatte Spanien Hilfszusagen im Volumen von bis zu 100 Milliarden aus dem permanenten Rettungsfonds erhalten.

Die betroffenen Banken werden insgesamt Beihilfen von rund 37 Milliarden Euro erhalten. Die tatsächliche Auszahlung des Kapitals wird voraussichtlich in der ersten Hälfte des kommenden Monats Dezember stattfinden.

Während der Umstrukturierungsphase können die Banken keine Dividenden an ihre Aktionäre ausschütten. Auch die Übernahme von anderen Unternehmen ist in der Umstrukturierungszeit nicht gestattet.

Dem vorgeschlagenen Plan zufolge, werden die Banken ihr Geschäftsmodell aufs Retailgeschäft und Klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) konzentrieren. Außerdem werden sie sich von der Kreditvergabe im Immobiliensektor zurückziehen und ihre Präsenz im Wholesale-Geschäft begrenzen.

Darüber hinaus müssen Aktionäre der Banken Verluste hinnehmen um die Restrukturierungskosten zu finanzieren. Dadurch verringern sich die staatlichen Beihilfen bei der Restrukturierung.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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