S&P: Zypern-Bankenrettung hat keine direkte Auswirkung auf Bonität europäischer Banken
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
London (BoerseGo.de) – Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat am heutigen Donnerstag Entwarnung gegeben. Die Bankenrettung in Zypern wird keine unmittelbare Auswirkung auf die Bonitätsnoten der europäischen Banken haben, so die Bonitätswächter. Der Rückgriff auf Bankkunden könnte jedoch zum Präzedenzfall werden, warnte S&P. „Der Rückgriff auf Großanleger, Gläubiger und Aktieninhaber ist verglichen mit vorherigen Fällen ein klarer Richtungswechsel“, so die Kreditspezialisten.
Der Konkurrenzagentur Moody‘s zufolge könnte die Zypern-Rettung negativ auf die Bonität in der gesamten Eurozone ausstrahlen. Das Krisenmanagement der Regierungen der Euro-Zone bei der Zypern-Rettung sei stümperhaft gewesen, konstatierte Moody's-Experte Bart Oosterveld am Vortag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters.
Die kleinere Rating-Agentur Fitch hatte ebenfalls auf die Zypern-Krise geantwortet und dem Land mit einer baldigen erneuten Herabstufung der Kreditwürdigkeit gedroht. Das bisherige Rating „B“ werde wegen des angeschlagenen Bankensektors unter verschärfte Beobachtung gestellt, teilte Fitch bereits am Dienstag mit. Die Agentur bewertet Zypern aber weiter weniger negativ als S&P mit „CCC“ und Moody's mit „Caa3“.
Für Unruhe sorgte bei der Zypern-Rettung zunächst die geplante Belastung von Kleinsparern. Nach massiver Kritik wurde das Vorhaben aber schließlich nicht umgesetzt. Jedoch lösten in Folge Äußerungen von Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem Irritationen aus. Dijsselbloem sagte am Montag, dass die Beteiligung von Kontoinhabern an der Bankenrettung Zyperns als Modell für zukünftige Hilfsprogramme gelten könne. Der Eurogruppen-Chef ruderte später zurück. Er versuchte die Wogen zu glätten und sagte er sei falsch zitiert worden. „Der Rettungsplan für Zypern ist keine "Blaupause" für andere Länder“, unterstrich er.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.