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10:57 Uhr, 03.01.2013

S&P: US-Haushaltskompromiss ändert Ausblick für Bonität nicht

Washington (BoerseGo.de) – Die US-Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat nach dem Kompromiss im US-Haushaltsstreit vor zu hoher Euphorie gewarnt. Die Finanzlage der USA sei immer noch sehr unbefriedigend. „Der politische Prozess ist nach wie vor durch eine geringere Stabilität, Effektivität und Vorhersehbarkeit gekennzeichnet“, teilte die Agentur am Vorabend mit. „Wir glauben, dass diese Beschreibung immer noch zutrifft.“

Wie die Ratingagentur weiter mitteilte, wirkt sich der Kompromiss im US-Haushaltsstreit nicht auf den Ausblick der Bonitätsbewertung aus. Derzeit wird die Kreditwürdigkeit der USA von S&P mit "AA+" bei einem negativen Ausblick eingestuft. Damit droht den USA weiter eine Abstufung der Bonität.

Jedoch unterstrich die Ratingagentur, dass das Risiko einer Rezession infolge des jüngsten Kompromisses gesunken ist. S&P geht für das laufende Jahr 2013 von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der USA von 2,2 Prozent und für das kommende Jahr 2014 von 2,7 Prozent aus.

Gefahren sieht S&P weiterhin auf der Ausgabenseite. Dabei verweist die Ratingagentur auf die anstehenden Verhandlungen über Ausgabenkürzungen, die zeitlich mit der erforderlichen Erhöhung der Schuldenobergrenze zusammenfallen.

Das Schuldenlimit von 16,4 Billionen Dollar wurde bereits zum Jahreswechsel erreicht. Mit außerordentlichen Maßnahmen konnte das Schuldenlimit um rund 200 Milliarden Dollar erhöht werden, was einen zeitlichen Spielraum von ca. zwei Monaten ergibt.

Die Republikaner wollen einer Erhöhung des Schuldenlimits allerdings nur zustimmen, wenn die demokratische Regierung unter US-Präsident Barack Obama auch Ausgabenkürzungen vornimmt. „Letztlich liegt noch viel Arbeit vor den Abgeordneten", unterstrich S&P.

Die Ratingagentur Moody's fordert von den USA unterdessen ebenfalls weitere Maßnahmen zum Abbau des Defizits. Nur wenn weitere Schritte eingeleitet werden, könne der negative Ausblick für die Bonität wieder auf "stabil" angehoben werden, so die Ratingagentur. Moody's bewertet die Bonität der Vereinigten Staaten derzeit mit der Bestnote „Aaa“.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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