Soros: Yen-Verkäufen könnten zur Lawine werden, USDJPY = 500?
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Erwähnte Instrumente
- USD/JPY - WKN: 965991 - ISIN: XC0009659910 - Kurs: 113,9350 ¥ (FOREX)
Er ist der Grandseigneur der Börsenspekulation. Der ehemalige Kollege von Jim Rogers verdiente in jungen Jahren bereits Hunderte Millionen - zu richtigem Durchbruch verhalf ihm aber seine Spekulation gegen das britische Pfund. Nun hat er wieder Witterung aufgenommen: Die von der japanischen Notenbank ergriffenen geldpolitischen Schritte hält er für "ziemlich gefährlich" - wohlgemerkt sagte er das Anfang April, als die jetzigen Maßnahmen noch gar nicht bekannt waren. Damals sagte er gegenüber dem amerikanischen Finanzsender CNBC:
"Was die Japaner tun ist ziemlich gefährlich, weil ihnen das nach 25 Jahren einfällt, in denen sie einfach ihre Schulden immer weiter aufgetürmt haben, ohne die Wirtschaft wieder in Fahrt zu bringen. Also wenn das, was sie tun, etwas in Gang setzt, dann kann es sein dass sie es nicht mehr aufhalten können. Wenn der Yen beginnt zu fallen, was er bereits tat, und wenn die Menschen in Japan zu der Überzeugung gelangen, dass es denkbar ist, dass dieser Rückgang anhalten wird, dann werden sie ihr Geld ins Ausland bringen wollen, und das kann sich zu einer Lawine entwickeln."
Er ergänzt, dass die geldpolitischen Maßnahmen, die Japan verabschiedet habe, der Größe vergleichbarer Maßnahmen der US-Notenbank entsprechen würden, nur mit dem Unterschied, dass die japanische Volkswirtschaft nur ein Drittel so groß sei wie die amerikanische. Wohlgemerkt stammen diese Zitate aus einem Interview von Anfang April, als die abermalige Ausweitung der Ankaufprogramm noch gar nicht bekannt war. Die Situation hat sich also noch einmal verschärft.
Marc Faber sagte im Interview mit GodmodeTrader, dass das Drucken von Geld keinen Wohlstand schaffen könne. "Wenn das funktionieren würde, dann würde das doch jeder machen", sagt der Autor des "Gloom, Boom, Doom Report" im Interview, das Sie in voller Länge hier abrufen können.
Wenn es nicht funktionieren wird, was der japanische Premier mit der Strategie der drei Pfeile (Wirtschaftsreformen, Lockerung der Geldpolitik, Konjunkturprogramme) beabsicht, dann ist es im Umkehrschluss wahrscheinlich, dass das alles ein sehr böses Ende nehmen wird. Das glaubt auch Soros ehemalige Arbeitskollege bei dem legendären Quantum-Hedgefonds, Jim Rogers: "Der Yen-Rutsch ist sehr, sehr gefährlich", sagte der auf ein Vermögen von 200 Millionen USD geschätzte Rogers schon im Mai im Interview mit Yahoo Finance. "Ich weiß, dass die Regierungen berichten, dass der Rückgang des Yen eine gute Sache ist, aber ich habe kein Vertrauen in Regierungen. Ich traue weder unserer, noch deren Regierung oder irgendjemandem anderen. Die Lügen der Regierungen sind genauso wie alle anderen Lügen." Letztendlich nütze der Rutsch des Yen den normalen Leuten auf der Straße nicht, sie müssten nur viel mehr Geld für Importprodukte bezahlen. Wer profitiere seien die Währungs- und Aktienhändler.
Tatsächlich sieht der Yen gegenüber anderen Weltwährungen schwach aus. Ich habe den Yen am 16. Juli dieses Jahres als Long-Trading-Idee gegenüber dem USD vorgestellt. Mit dem aufgenommenen Hebelzertifikat haben einige meiner Leser bis heute ihren usprünglichen Einsatz um den Faktor 11,7 vergrößert - ein Ten-Bagger! Mit dem neuerlichen Schub im USD/JPY liegt das Potenzial bei 125 JPY, bis zum diesem Zeitpunkt wird das 22,8 fache des Einsatzes verdient sein, also 2180 %:
Es gibt weitaus extremere Kursziele als meine. Der durch seine erfolgreiche Spekulation gegen den amerikanischen Immobiliensektor bekannt gewordene Hedgefondsmanager Kyle Bass bezeichnet die Bewegungen, die bislang im Yen gelaufen seien, als vernachlässigbar. "Nein, das ist erst der Anfang. Das ist nicht die richtige Bewegung. Die richtig große Bewegung kommt wenn es sich verselbständigt und die Behörden die Kontrolle verlieren", sagt Bass im Interview in dem amerikanischen Buch "The New House of Money". Er kann sich vorstellen, dass USD/JPY in einem solchen Szenario auf 500 steigen wird, schon wenn USD/JPY auf 350 steigen würde hätte sich die japanische Regierung ihrer Schulden vollständig entledigt, sagt Bass. Bass sammelte bereits Hunderte Millionen USD für ein Hedgefonds-Produkt von wohlhabenden Kunden ein, um diese Idee im Erfolgsfalle mit einem maximalen Hebel gewinnbringend für seine Kunden umzusetzen. Der geschätzte Gewinn: Viele Milliarden USD. Bass rechnet mit einem Zinssatz in Japan von 20 % und einem entsprechenden Einbruch des japanischen JGB-Staatsanleihenmarktes.
Lesen Sie mehr zu diesem Interview auf meinem Desktop auf Guidants. Dort ist das gesamte Interview verlinkt.