Solarmarkt Italien: Run auf den Süden
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Der Solarmarkt Italien boomt. Die Apenninenhalbinsel zählt zu den attraktivsten Märkten – sowohl für Photovoltaik-Aufdachanlagen wie auch für Freiflächenanlagen. Mit Solarfonds können Anleger an Solarprojekten partizipieren.
Italien ist 2009 mit 720 MW neuer Leistung zum zweitgrößten PV-Markt Europas aufgestiegen. Zum Jahresende 2010 werden 1,35 GW neu installiert sein. Hintergrund der enormen Zuwächse sind die günstigen Rahmenbedingungen in Italien: Zum einen liegen durch das staatliche Förderprogramm „Conto Energia 3“ die Einspeisevergütungen für Solarstrom 2011 deutlich über den Vergütungssätzen für Photovoltaik-Strom in Deutschland – und sind damit äußerst attraktiv. Zum anderen ist Italien dank der hohen solaren Einstrahlung, die bis zu 80 Prozent über der in Deutschland liegt, für Betreiber bzw. Investoren von Photovoltaik-Anlagen außerordentlich reizvoll.
So hat die aleo solar AG (WKN: A0JM63 / ISIN: DE000A0JM634) vor wenigen Tagen mitgeteilt, rund 24.000 Module in der Provinz Marken installiert zu haben. Die Firma bezeichnet die Lieferung als eines der größten Freiflächenprojekte der Unternehmensgeschichte. Dieser von aleo solar ausgestattete fünftgrößte Solarpark Italiens erzeugt mit einer Leistung von 5,5 Megawatt rund 7,2 Millionen Kilowattstunden Solarstrom jährlich. Genug, um den Bedarf von 2.400 Vier-Personen-Haushalten zu decken.
Auch die Phoenix Solar AG (WKN: A0BVU9 / ISIN: DE000A0BVU93), ein im TecDAX notiertes, international führendes Photovoltaik-Systemhaus, hat jüngst angekündigt in Italien zwei Solarkraftwerke mit insgesamt 8,9 Megawatt Spitzenleistung zu errichten. Auftraggeber sind zwei Projektgesellschaften des Energiekonzerns E.ON.
Zwei noch größere Solarkraftwerke hat Anfang Dezember 2010 der französische Stromversorger EDF Energies Nouvelles (WKN: A0LEEK / ISIN: FR0010400143) in Betrieb genommen: Der Solarpark Loreo mit 12,6 Megawatt liegt in Venetien und besteht aus 173.200 Dünnschichtmodulen des Herstellers First Solar. Das PV-Kraftwerk Priolo (13,5 MW) befindet sich auf Sizilien in der Provinz Syrakus, dort wurden 179.600 Dünnschichtmodule installiert, die ebenfalls von First Solar bezogen wurden. Zusammen kommen die Anlagen auf 26,1 Megawatt.
Für 2011 sind zahlreiche weitere Großprojekte vorgesehen – bedingt durch die hohe Sonneneinstrahlung und die attraktiven Solar-Erträge. Gerade wegen der Großprojekte ist Italien damit besonders interessant für private und institutionelle Anleger. So wird im sonnenreichen Italien Solarenergie mit rund 43 Cent pro Kilowattstunde gefördert. Diese Konditionen sind für 25 Jahre garantiert und durch eine zusätzliche Koppelung an einen Inflationsindex gegen Wertverlust geschützt: Ein indirekter Inflationsschutz sorgt dafür, dass ein Teil der Vergütungen mit allgemein steigendem Strompreis zunimmt. In Deutschland wird die Kilowattstunde auf Freilandflächen im Zeitraum von 20 Jahren mit rund 22 Cent gefördert – ohne Inflationsschutz. Deutsche Anleger, die in Italien investieren, profitieren zudem vom Doppelbesteuerungsabkommen.
Die Fondsbranche bedient den Run zur Sonne: So plant das Emissionshaus für internationale Anlagen Voigt & Collegen für 2011 den Fonds SolES 23, der neben Italien auch in Spanien und Frankreich investieren wird. „Man sollte dort investieren, wo es am sinnvollsten ist. Das heißt für Solarfonds dort, wo die Sonne am meisten scheint“, argumentiert Hermann Klughardt, Geschäftsführer von Voigt & Collegen.
Auch das neu gegründete Hamburger Emissionshaus Enrexa Capital Investors will in italienische Solaranlagen investieren. Die Prospektunterlagen wurden vor wenigen Wochen bei der Bafin eingereicht. Die Gesellschafter von Enrexa haben angekündigt, in ihren Fonds Azzuro Uno selbst eine Viertelmillion Euro anzulegen. Investiert werden soll in Photovoltaik-Parks in Italien, deren Projektierungsphase abgeschlossen ist. Das Fondsvolumen soll 54 Millionen Euro und das von Anlegern einzuwerbende Eigenkapital rund 16 Millionen Euro betragen. Eine Beteiligung soll ab 10.000 Euro zuzüglich drei Prozent Agio möglich sein.
Wer noch in diesem Jahr Anteile zeichnen möchte, kann zum Beispiel auf einen Fonds der Hamburgischen Energiehandlung GmbH zurückgreifen. Das Emissionshaus wirbt mit einer Beteiligung an fünf Solarparks im süditalienischen Apulien: „300 Sonnentage im Jahr und eine im Vergleich zu Deutschland höhere Einspeisevergütung um rund 10 Cent/kWh machen den Fonds ,Sonnenstrom alpha‘ zu einem äußerst attraktiven Anlageobjekt“, heißt es im Verkaufsprospekt. Eine stabile Auszahlung, beginnend mit 8 Prozent p.a., werde unter anderem durch innovative Technologie erzielt: Die Solarmodule folgen im Tagesverlauf dem Sonnenlicht und erzielen so eine bis zu 35 Prozent höhere Energiegewinnung als übliche fest installierte Anlagen. Die Mindestbeteiligung liegt bei 10.000 Euro, zuzüglich drei Prozent Agio.
Wegen der staatlich garantierten Einspeisevergütungen haben Solarfonds bislang als Selbstläufer gegolten. Die große Nachfrage sorgt allerdings bereits für Nebenwirkungen: Weil mittlerweile viele Anbieter im Markt sind, steigen die Preise für Solar-Projekte. Wenn ein Fonds zu teuer einkauft, sinken die Renditechancen. Deshalb sollten Investoren die Fondsprospekte genau studieren!
Diesen Beitrag lesen Sie in unserer Publikation "Nachhaltigkeit & Investment", die am 15. Dezember erscheint. Sie können die Publikation hier kostenlos abonnieren.
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