So erkenne ich einen guten Fondsmanager...
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von Michael Thaler. Vorstand der Top Vermögen in Starnberg
Die Märkte sind keineswegs effizient – auch wenn dies dem ein oder anderen schrulligen Professor nicht gefallen mag – und sie werden durch den Einsatz von passiven Anlagestrategien gewiss eines nicht – nämlich effizienter. Dennoch sind ETF eine tolle Bereicherung der Investmentlandschaft, denn es ermöglicht Anlegern einen diversifizierten Einstieg zu günstigen Preisen in eine der lukrativsten Anlageformen, den Aktienmarkt. Damit fordern ETFs die etablierten Fondsmanager heraus. Und eine Bereinigung tut Not.
Eine Konstruktion sollten Anleger auf jeden Fall meiden: So genannte aktive Fonds, bei denen der Fondsmanager aber kaum von seiner Benchmark abweichen darf. Dies führt dazu, dass Anleger für einen Fondsmanager bezahlen, obwohl sie ein ähnliches Ergebnis auch mit einem kostengünstigen ETF erreichen können. Dennoch sind in solchen Fonds, gerne und häufig von Großbanken, Milliarden investiert. Dies kommt daher, dass solche Fondskonstruktionen häufig von vertriebsstarken Häusern, bekannten Banken und Versicherungen in die Anlagedepots der Deutschen beraten werden. Und wer seinem Fondsmanager sehr enge Grenzen setzt, muss von dieser Seite auch keine positiven, wie negativen Ausschläge befürchten. In der Fachsprache nennt sich dies Active Share.
So sind auch zu enge Begrenzungen, wie der Fokus auf einzelne Sektoren oder Regionen, kein Freiheitsgrad bei der Liquiditätsquote und vieles mehr problematisch. Eine gute Basis können dagegen Themenfonds darstellen, die einen so genannten Megatrend, welcher sich im Regelfall über mehrere Jahrzehnte streckt und viele Branchen beeinflusst, darstellen. Zum Beispiel im Bereich Sport, Demographie etc..
Punkt 1 daher:
Fondsmanager brauchen Freiheiten
Kann sich der Fondsmanager fokussieren? Ein guter Fondsmanager sollte jede freie Minute an seinem Portfolio verbringen und die Unternehmen eng verfolgen. Ein konzentriertes Portfolio hilft dabei. Negativ ist es, wenn der Fondsmanager eine Vielzahl an Fonds betreut, stark in Vertriebsaktivitäten eingebunden ist, aber auch wenn viele zittrige Investoren im Fonds investiert sind. Dies führt dazu, dass gerade in Korrekturphasen der Fonds Liquidität aufbauen muss, welche von Investoren zurückgefordert wird, statt die sich bietenden Chancen nutzen kann.
Positiv ist es, wenn der Fondsmanager substantiell eigenes Geld investiert hat (ja, das gibt es). Negativ dagegen, wenn die Fondsgesellschaft auch noch eine angeschlossene Investmentbank hat, die möglicherweise eine Aktienemission im Markt nicht zu den erwarteten Konditionen los wird. Bei einer renommierten Privatbank befinden sich solche Aktienemissionen häufig dann in den Fonds- und Kundendepots. Auch im ETF-Bereich darf man nicht vergessen, dass die Banken das Geschäft häufig eigentlich mit dem Verleihen von Aktien an Hedge-Fonds machen und nicht so sehr mit den ETF-Produkten als solches.
Punkt 2 daher:
Suchen Sie einen fokussierten Fondsmanager, der Ihre Interessen vertritt
Wie sagte es ein Kunde einmal treffend. Die Verwaltungskosten sind sicher, der Ertrag ist unsicher. Genauso ist es. Die Gebühren, die gerade bei Fonds aufgerufen wird, die im Anleihebereich investieren sind in der Regel nicht mehr marktgerecht. Wenn Sie für Unternehmensanleihen gerade noch ein bis zwei Prozent erzielen können, dürfen die Kosten nicht bei ein Prozent liegen. Bei vielen Mischfondskonstruktionen, gerade wieder vieler Geschäftsbanken, ist dem aber so. So haben sich in den vergangenen guten Jahren Anleger und Bank die Erträge nahezu hälftig geteilt. Hier gilt es ein Augenmerk daraufzulegen. Dennoch gibt es wirklich einige Fonds, die ihr Geld seit Jahren wert sind. Tolle Ergebnisse mit geringen Schwankungen. Und in der Vermögensverwaltung erhalten Anleger die Bestandsfolgeprovisionen auch wieder zurück auf ihr Konto, so dass der Gebührenunterschied zu ETF meist gering ist. Hier hat sich in Bezug auf Kostenbewusstsein in den letzten Jahren einiges getan.
Punkt 3 daher:
Ein Kostenvergleich lohnt – ist die Fondsgesellschaft zu teuer, kaufen Sie lieber einen ETF oder Aktien der Fondsgesellschaft, dann haben Sie mehr davon.
Fazit: Man kann von einem Privatanleger natürlich nicht erwarten, dass dieser sich mit Dutzenden von Fondsmanagern persönlich austauscht, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob dieser ein Höchstleistungssportler ist und die Mannschaft, sprich das Anlageportfolio, gut ergänzt. Manchmal sind auch tatsächlich ETFs eine gute Alternative. Oder natürlich die Direktanlage in Aktien, Anleihen und Co.
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Analyse auf den Punkt exakt - die "Big Seven" erfolgreicher Portfoliomanager. Ausnahme-Athleten unter den PMs zeichnen sich genau aus durch fokussierte Portfolien, hohe Freiheitsgrade, keine Konzernzwänge, Kosteneffizienz, Freistellung von anderen Aufgaben als eben dem Asset Management, Engagement mit eigenen finanziellen Mitteln und nur sehr überschaubarer Anzahl an Mandaten (PuFo/Spezialfonds)