Analyse
14:10 Uhr, 31.08.2022

SNAP - Wie ist die Aktie nach dem Kurssturz einzuschätzen?

Die SnapChat-Muttergesellschaft Snap hat gestern Entlassungen angekündigt. Eher weniger freiwillig musste man jedoch zwei Topmanager zu Netflix ziehen lassen.

Erwähnte Instrumente

  • Snap Inc. - WKN: A2DLMS - ISIN: US83304A1060 - Kurs: 9,250 € (XETRA)

Die Aktie reagierte auf diese News außerbörslich mit deutlichen Kursverlusten. Auf Basis des gestrigen Schlusskurses von 10,01 US-Dollar lag der Börsenwert noch bei 16,5 Milliarden US-Dollar. Außerbörslich sind es gut -7 % weniger, also "nur" noch 15,35 Milliarden US-Dollar. Aber egal. Wichtiger ist sich anzusehen, was man dafür als Anleger bekommt.

Der Jahresumsatz von Snap liegt bei knapp 4,12 Milliarden US-Dollar. Das Umsatzwachstum war jedoch noch nie ein Problem. So steigerte Snap seinen Jahresumsatz mit oder ohne Pandemie. 2018 lag dieser noch bei "nur" gut 1,18 Milliarden US-Dollar, 2019 dann schon bei knapp 1,72 Milliarden US-Dollar und 2020 bei knapp 2,51 Milliarden US-Dollar.

Das Problem des Unternehmens liegt unter dem Strich, nämlich beim Gewinn. Zwar entwickelte sich auch das Nettoergebnis grundsätzlich in die richtige Richtung. Aber mit einem Nettoverlust von knapp -488 Millionen US-Dollar war man auch 2021 noch weit von der Profitabilität entfernt. Solange aber der Jahresumsatz stieg und der Nettoverlust zugleich beständig reduziert werden konnte, war alles gut. Genau das scheint nun aber nicht mehr der Fall zu sein.

Snap Inc.
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Zwar steigt der Jahresumsatz weiter, aber eben längst nicht mehr so dynamisch. Zugleich aber steigen, zumindest im laufenden Geschäftsjahr 2022, die Verluste. Was natürlich kritisch ist. Denn damit wird der bisherige Pfad zur Profitabilität in Frage gestellt.

Zumal das Unternehmen zwar noch über liquide Mittel von fast fünf Milliarden US-Dollar verfügt. Zugleich jedoch auch einen Schuldenberg in Höhe von gut 4,2 Milliarden US-Dollar vor sich hinschiebt.

Sowohl der operative als auch der freie Cash Flow sind allerdings schon länger positiv. Der Cash Burn hielt und hält sich somit noch in Grenzen.

Fazit: Snap ist derzeit 16,5 Milliarden US-Dollar respektive außerbörslich 15,35 Milliarden US-Dollar "wert".

Dafür bekommt man in 2022 wohl einen Jahresumsatz von rund 4,5 Milliarden US-Dollar, der nächstes Jahr auf etwas über fünf Milliarden US-Dollar steigen könnte. Profitabel ist das Unternehmen bisher nicht, der Cash Burn sieht aber so dramatisch nicht aus. Dank einer starken Cashposition sind daher auch die Schulden tragfähig. Eine Pleitegefahr kann ich hier somit auch nicht erkennen. Die fundamentale Bewertung der Aktie ist durch den starken Kursverfall inzwischen zwar nicht auf Schnäppchen-Niveau, aber doch einigermaßen okay.

Hätten wir ein anderes, positiveres, Marktumfeld, würde ich die Aktie tatsächlich als einen Long-Kandidaten in Betracht ziehen. Im derzeitigen Marktumfeld ist sie mir aber noch zu spekulativ. Die Höchstkurse, die diese Aktie mal gesehen hat, erscheinen völlig absurd. Diese werden wir so schnell nicht wiedersehen, eventuell sehen wir sie auch nie wieder. Aber unter 10,00 US-Dollar ist die Aktie fundamental nicht mehr absurd überbewertet. Man sollte sich den Titel daher durchaus auf die Watchlist packen. Mehr aber aktuell noch nicht.

Wer mit mir an der Entwicklung dran bleiben will, sollte meinen Trading-Service "TAK" testen! Tech-Aktien und Kryptowährungen sind mein Spezialgebiet.

Sascha Huber

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Sascha Huber
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Experte für Kryptowährungen

Sascha Huber, Jahrgang 1978 und wohnhaft in Trier, gilt als profunder Kenner der Hightechbranche. Als solcher erkannte er als einer der Ersten das große Potenzial von Aktien wie Amazon.com, Apple sowie zuletzt Facebook oder Tesla Motors. Zwischen 2010 und 2014 arbeitete er als Chefredakteur eines Börsenbriefs, der im Oktober 2014 übernommen wurde. Huber gilt als profunder Kenner von Kryptowährungen wie dem Bitcoin, Ether und Ripple. Auf stock3 betreut er sehr erfolgreich den "Technologie-Aktien & Krypto Trading-Service".

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