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17:06 Uhr, 04.08.2016

Bank of England lockert Geldpolitik deutlich - Siemens hebt Gewinnprognose an

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • US-Erstanträge steigen leicht
  • Bank of England lockert Geldpolitik deutlich
  • ifo-Index für den Euroraum signalisiert Schwäche
  • ProSiebenSat.1  übertrifft die Analystenschätzungen
  • Beiersdorf leicht über den Erwartungen
  • Siemens hebt Gewinnprognose an
  • Merck KGaA erhöht Jahresziele
  • Hannover Rück verfehlt die Analystenerwartungen
  • Tesla Motors unter den Erwartungen

DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt präsentiert sich freundlich. Nach dem Zinsentscheid der britischen Notenbank reduziert der DAX jedoch seine Kursgewinne und notiert zuletzt rund 0,35 Prozent im Plus bei 10.200 Punkten. Die Bank of England hat ihre Geldpolitik stärker gelockert als erwartet. Neben einer Leitzinssenkung wurde unerwartet auch eine Ausweitung der Staatsanleihenkäufe und die Einführung eines neuen Kaufprogramms für Unternehmensanleihen beschlossen.

Konjunktur/Geldpolitik

  • Der Auftragseingang der US-Industrie ist im Juni um 1,5 Prozent zurückgegangen. Erwartet wurden -1,8 Prozent nach -1,0 Prozent im Vormonat. Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter hat sich im Juni um 3,9 Prozent (final) verringert. Erwartet wurden -4,0 Prozent nach vorläufig -4,0 Prozent.
  • In den USA liegen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe bei 269.000. Erwartet wurden 265.000 nach 266.000 in der Vorwoche.
  • Sechs Wochen nach dem Brexit-Referendum hat die Bank of England ihre Geldpolitik beim Zinsentscheid am Donnerstag deutlich gelockert. Der Leitzins sinkt wie erwartet von 0,50 Prozent auf ein neues Rekordtief von 0,25 Prozent. Außerdem wird das Gesamtvolumen des Kaufprogramms für Staatsanleihen von 375 Milliarden Pfund auf 435 Milliarden Pfund erhöht. Das alte Gesamtvolumen war bereits seit Jahren voll ausgeschöpft, mit der heutigen Entscheidung kauft die Bank of England nun wieder Staatsanleihen auf. Zusätzlich kündigte die Bank of England ein neues Kaufprogramm für Unternehmensanleihen an. In den kommenden 18 Monaten sollen Unternehmensanleihen im Gesamtvolumen von 10 Milliarden Pfund erworben werden. Bei einer ersten Zinssitzung Mitte Juli hatte die Bank of England von neuen geldpolitischen Maßnahmen abgesehen, gleichzeitig aber eine Lockerung der Geldpolitik im August angedeutet.
  • ifo-Index: Die Stimmung der Wirtschaft im Euroraum hat sich dritten Quartal 2016 verschlechtert, wenn auch nur geringfügig. Der vom Münchner Ifo Institut erhobene Index ging von 112,7 auf 111,6 Punkte zurück. Damit blieb er aber weiterhin über seinem langfristigen Durchschnitt. Zur Verschlechterung des Wirtschaftsklimas trugen ausschließlich die weniger positiven Erwartungen bei. Die aktuelle Lage hingegen verbesserte sich.
  • Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den chinesischen Dienstleistungssektor ist im Juli um einen Punkt auf 51,7 Zähler gesunken. Der vom Nachrichtenmagazin „Caixin“ in Zusammenarbeit mit dem marktforschungsunternehmen Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für den chinesischen Dienstleistungssektor signalisiert mit einem Wert über 50 Punkten jedoch nach wie vor eine wirtschaftliche Expansion. Da der bereits am Montag veröffentlichte Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe unerwartet positiv ausgefallen war, ist der Gesamtindikator, der Industrie und Dienstleistungen zusammenfasst, nach Zahlen vom Mittwoch um 1,6 auf 51,9 Zähler gestiegen und hat damit auf den höchsten Stand seit September 2014 erreicht.

Unternehmensnachrichten

  • Wie Fox Business aus Management-Kreisen bei Goldman Sachs erfahren haben will, steht die Bank vor einer weiteren großen Entlassungswelle.
  • ProSiebenSat.1  übertrifft im zweiten Quartal mit einem EBITDA von 258 Millionen Euro (VJ: 226 Millionen Euro) und einem Nettogewinn nach Anteilen Dritter von 136 Millionen Euro (VJ: 118 Millionen Euro) die Analystenschätzungen von 247 Millionen Euro bzw. 122 Millionen Euro. Der Umsatz liegt mit 886 Millionen Euro (+15 %) über den Erwartungen von 877 Millionen Euro. Das Medienunternehmen erwartet 2016 weiterhin ein Umsatzwachstum von mehr als 10 Prozent. Das bereinigte EBITDA und der bereinigte Nettogewinn sollen über dem Vorjahresniveau liegen.
  • Beiersdorf hat den Umsatz im ersten Halbjahr organisch um 2,8 Prozent auf 3,36 Milliarden Euro gesteigert. Das bereinigte EBIT verbesserte sich auf 513 Millionen Euro (VJ: 508 Millionen Euro). Die Erwartungen der Analysten wurden leicht übertroffen, die Ziele für 2016 bestätigt.
  • Rheinmetall übertrifft im ersten Halbjahr mit einem EBIT von 103 Millionen Euro (VJ: 79 Millionen Euro) die Analystenschätzungen von 99 Millionen Euro. Der Umsatz bewegt sich mit 2,60 Milliarden Euro (VJ: 2,39 Milliarden Euro) über den Erwartungen von 2,48 Milliarden Euro. Der Rüstungskonzern erwartet 2016 ein Umsatzwachstum von mehr als 5 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro und weitere Ergebnisverbesserungen.
  • Siemens übertrifft im dritten Quartal mit einem Nettogewinn von 1,33 Milliarden Euro (VJ: 1,38 Milliarden Euro) die Analystenschätzungen von 1,14 Milliarden Euro. Der Umsatz liegt mit 19,8 Milliarden Euro (VJ: 18,8 Milliarden Euro) im Rahmen der Erwartungen. comDer Industriekonzern Siemens hat zum zweiten Mal im laufenden Geschäftsjahr seine Ergebnisprognose angehoben. Das Ergebnis je Aktie sieht Siemens jetzt in einer Bandbreite von 6,50 bis 6,70 Euro, wie der Konzern am Donnerstag bei Vorlage seines Drittquartalsberichts meldete. Die Prognose-Anhebung erfolgt nach einem starken dritten Quartal. Der Auftragseingang, der eine Indikation für künftige Umsätze ist, legte im Juni-Quartal um 6 Prozent auf 21,06 Milliarden Euro zu. Insgesamt hat Siemens jetzt Aufträge im Gesamtwert von 116 Milliarden Euro in den Büchern stehen, ein neuer Rekordwert. Stützend beim Auftragseingang wirkten aber auch Großaufträge, vor allem in den Bereichen Power and Gas sowie Wind Power and Renewables.
  • Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck hat im zweiten Quartal Umsatz und operativen Gewinn kräftig gesteigert, nicht zuletzt aufgrund der im vergangenen Jahr getätigten Milliardenübernahme. Im Vorjahr hatten die Darmstädter den US-Laborausrüster Sigma-Aldrich für 17 Milliarden US-Dollar gekauft. In den Monaten von Anfang April bis Ende Juni sprangen die Umsatzerlöse um gut 18 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Organisch ist Merck um 5 Prozent gewachsen. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) machte einen Sprung um knapp 29 Prozent auf knapp 1,16 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis fiel um 9 Prozent auf 312 Millionen Euro. Im Gesamtjahr erwartet der Konzern jetzt Umsatzerlöse zwischen 14,9 bis 15,1 Milliarden Euro. Bislang waren Erlöse von 14,8 bis 15 Milliarden Euro in Aussicht gestellt worden.
  • Hannover Rück verfehlt im zweiten Quartal mit einem EBIT von 338,5 Millionen Euro (VJ: 360 Millionen Euro) und einem Nettogewinn nach Anteilen Dritter von 214,9 Millionen Euro (VJ: 252 Millionen Euro) die Analystenschätzungen von 377 Millionen Euro bzw 251 Millionen Euro. Die Bruttoprämien liegen mit 4,02 Milliarden Euro (VJ: 4,19 Milliarden Euro) unter den Erwartungen von 4,2 Milliarden Euro. Hannover Rück erwartet 2016 weiterhin eine Kapitalanlagerendite von 2,9 Prozent und einen Nettogewinn von mindestens 950 Millionen Euro.
  • Tesla Motors verfehlt im zweiten Quartal mit einem Ergebnis je Aktie von -1,06 US-Dollar die Analystenschätzungen von -0,65 US-Dollar. Der Umsatz liegt mit 1,56 Milliarden US-Dollar unter den Erwartungen von 1,65 Milliarden US-Dollar. Insgesamt hat der Elektroautohersteller im zweiten Quartal 14.402 Fahrzeuge (9.764 Model S & 4.638 Model X) ausgeliefert. Tesla Motors sieht sich auf gutem Weg das Ziel von 50.000 Auslieferungen im zweiten Halbjahr zu erreichen. Die Produktivität erhöht sich nach Unternehmensangaben rapide, zum Ende des dritten Quartals sollen pro Woche 2.200 Autos gefertigt werden (Q4: 2.400). Wie weiterhin bekannt wurde, hat Tesla Motors die Finanzierungsmöglichkeiten mit seiner Bank ausgeschöpft und sucht nach neuen Partnern, um das zukünftige Wachstum zu stemmen.

Dividendenabschläge

  • Unilever N.V. (0,3101 Euro je Aktie)
Termine des Tages: 10:00 Uhr - EWU: EZB-Wirtschaftsbericht
13:00 Uhr - GB: BoE-Zinsentscheid
13:30 Uhr - US: Challenger Stellenstreichungen Juli
14:30 Uhr - US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
16:00 Uhr - US: Auftragseingang Industrie Juni

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