Kommentar
14:30 Uhr, 29.04.2009

Sichern Sie sich doch in jedem Fall einen Kupon

Erwähnte Instrumente

  • Zins DUO Zertifikat auf DAX
    Aktueller Kursstand:  
  • Zins DUO Zertifikat auf Siem
    Aktueller Kursstand:  

Kupontragende Zertifikate-Strukturen entwickeln sich gerade in Zeiten niedriger Zinsen immer mehr zu den Rennern am Anlagemarkt. Aber sie machen nicht nur „optisch“ mehr her, sondern lassen das Renditeziel darüber hinaus viel leichter erkennen, benötigt man dazu weder Taschenrechner noch Rechenschieber. Kein Wunder, dass Aktien- bzw. Indexanleihen immer beliebter werden, zumal auch deren bisheriger steuerlicher Malus, die uneingeschränkte Steuerpflicht, im neuen Zeitalter der Abgeltungssteuer keinen Nachteil mehr darstellt, da es jetzt bekanntlich alle Anlage-Produkte trifft.

Der Investor hat bei diesem Zertifikatetyp mittlerweile die Wahl zwischen klassischen Papieren, sowie Aktienanleihen Protect bzw. Plus mit einer zusätzlichen Kursschwelle, die entweder, die ganze Laufzeit über gilt oder in Form der sogenannten „Pro“-Variante nur bei Fälligkeit im Sinne einer „europäischen“ Ausübung aktiviert wird. Gerade letztere Version bringt den großen Vorteil mit sich, dass „Schlechtwetterperioden“ an der Börse während der Laufzeit des Produkts keine Rolle spielen, solange die Barriere am Ende ihren Zweck erfüllt.

Zu dieser Spezies sind auch die seit kurzem von der Landesbank Baden-Württemberg angebotenen Zins-Duo-Zertifikate zu zählen. Allerdings handelt es sich dabei um eine Sonderform, bei der die Höhe des Kupons zugunsten einer bei moderaten 50 Prozent (indikativ) des Ausgangsniveaus fixierten Barriere nicht von vornherein festgelegt ist, sondern in Abhängigkeit vom Kurs des Basiswertes in einen Mindest- und Maximal-Zinssatz aufgespalten wird. Sollte sich das jeweilige Underlying bei den bislang mit einer zweijährigen Laufzeit aufgelegten Papieren am jährlichen Bewertungstag im Kurs nicht mehr als halbiert haben, bekommt der Anleger neben dem Basis- auch den Maximal-Kupon erstattet. Gelingt das nicht, erfolgt nur die Mindestzahlung. Die gleiche Hürde wird auch zum Schlüssel für die tatsächliche Rückzahlungshöhe am zweiten Stichtag bei Fälligkeit, denn sollte der Basiswert dann die 50-Prozentmarke verfehlen, wäre ein der tatsächlichen Wertentwicklung seit Emission entsprechender Verlust vom Investor zu tragen. Kein wirklich wünschenswertes Szenario.

Bei den drei gerade neu emittierten Produkten besteht die Wahl zwischen je einem Papier auf den DAX, sowie den Aktien von Bayer und Siemens mit einer Laufzeit bis zum 6. Mai 2011. Wer beispielsweise auf des deutschen Anlegers liebstes Kind setzen möchte, besitzt hier eine jährliche Rendite-Chance von drei (Minimum) bzw. sechs Prozent (Maximum). Zwar liegt die Mindestrendite bei den beiden Aktien-Papieren ebenfalls nur bei drei Prozent, dafür locken Bayer und Siemens auf der Oberseite mit einem sieben- bzw. zehnprozentigem Kupon, wenn die Titel am Stichtag nicht mehr als 50 Prozent niedriger notieren als zu Beginn. Sollte der Puffer am Laufzeitende dennoch nicht halten, würde beim Index-Produkt ein Barausgleich, bei den Einzelwerten die Andienung eines entsprechend des Nennbetrags zu Emission festgelegten Aktienpakets erfolgen. Der Verlust wäre dabei aber der gleiche.

Der BörseGo Tipp: Die neuen „Zins-Duos“ eignen sich für eher sicherheitsorientierte Anleger, die auf Kosten einer (von vornherein) höheren Rendite einen hohen Teilschutz anstreben. Allerdings besteht auch hier am Laufzeitende immer noch die Gefahr eines Schwellenbruchs.

3%/3% DAX Zins-Duo
Emittent/WKN: LBBW / LBW246
Laufzeit: 06.05.2011
Preis: (in Zeichnung: 30.03.09-30.04.09) Ausgabepreis: 100 % (kein Agio)
3%/10% Siemens Zins-Duo
Emittent/WKN: LBBW / LBW248
Laufzeit: 06.05.2011
Preis: (in Zeichnung: 30.03.09-30.04.09) Ausgabepreis: 100 % (kein Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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