Kommentar
08:15 Uhr, 12.09.2022

SENTIX - Es ist weiterhin ein Vertrauensproblem vorhanden

Die Meldung des Wochenendes ist sicherlich der starke Vormarsch der Ukrainer und die teilweise Flucht der russischen Truppen aus zuvor lange besetzten Gebieten.

Bei der sentix Umfrage in dieser Woche dürften die Erfolge der Ukrainer hingegen kaum eine Rolle gespielt haben. Die großen Erfolge wurden weitestgehend am Wochenende kommuniziert. Die meisten Anleger dürften da ihre Stimmen bei sentix schon längst abgegeben haben. Knackpunkt bleibt laut sentix weiterhin das Grundvertrauen in die Märkte. Die Anleger wollen noch nicht strategisch investieren und halten den Aktienmarkt für weiter zu risikoreich.

Sentix betont erneut die Parallelen zu den Jahren 2001 und 2008

Erneut weist sentix darauf hin, dass in den Krisenjahren 2001 und 2008 ein ähnliches Bild, sowohl im Chart als auch bei den Umfragewerten zu verzeichnen war. Wir befinden uns daher noch nicht an einem markanten konträren Kaufpunkt, so die Experten.

Die Zahl der Anleger, die bullisch gestimmt sind, sei sehr niedrig. Dies sei kurzfristig durchaus ein Pluspunkt bei den US-Aktien. Die Put-Call-Ratios würden dieses Bild aber wieder trüben, denn diese seien noch nicht sonderlich negativ. Das Grundvertrauen in die Märkte zeige eine gefährliche Diskrepanz angesichts steigender Zinsen. Auch in China hält sentix weitere Kursverluste für wahrscheinlich.

Bei den deutschen Aktien hat sich zum Wochenende hin die Stimmung wieder etwas aufgehellt. Auch hier wird dies aber nicht vom strategischen Sentiment mitgetragen und dürfte daher ein Strohfeuer sein. Diese Situation sollte vorschnelle Bullen-Träume rasch wieder ausbremsen.

Einen Silberstreif am Horizont gibt es aber auch. Für Silber sind die Experten enorm bullisch gestimmt. Das strategische Grundvertrauen sei hoch und es gab ein starkes antizyklisches Kaufsignal. Gleichzeitig seien Anleger so niedrig wie zuletzt 2019 in Silber investiert. Der Euro könnte sich erstmal wieder ein Stück erholen. Nach einem Stimmungstief zeigen sich zarte Aufhellungssignale. Für Öl bleibt sentix ausgesprochen bärisch gestimmt. Das strategische Sentiment ist extrem schwach und sinkt weiter ab. Insbesondere eine Rezession würde die Preisentwicklung weiter negativ beeinflussen.

Fazit: Weiterhin gibt es keine Hoffnung für den Aktienmarkt aus dem Sentiment heraus. Ereignisse wie das Vorrücken der ukrainischen Truppen könnten für Russland bald eine Verhandlungslösung attraktiver machen. Ob und wie die Erfolge sich auch positiv auf die Börsenlage auswirken, bleibt abzuwarten.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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