Schwache Charts laden zum Shorten ein
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Erwähnte Instrumente
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- Vonovia SE - WKN: A1ML7J - ISIN: DE000A1ML7J1 - Kurs: 54,140 € (XETRA)
- Beiersdorf AG - WKN: 520000 - ISIN: DE0005200000 - Kurs: 85,940 € (XETRA)
- Bechtle AG - WKN: 515870 - ISIN: DE0005158703 - Kurs: 169,900 € (XETRA)
- RWE AG - WKN: 703712 - ISIN: DE0007037129 - Kurs: 32,920 € (XETRA)
- E.ON SE - WKN: ENAG99 - ISIN: DE000ENAG999 - Kurs: 8,774 € (XETRA)
- Nemetschek SE - WKN: 645290 - ISIN: DE0006452907 - Kurs: 55,900 € (XETRA)
Nachdem in den vergangenen Wochen der Fokus auf Grund der starken Märkte ausschließlich auf Longkandidaten lag wollen wir in dieser Ausgabe einen Blick auf potenzielle Shortkandidaten werfen. Nun könnte man annehmen, dass so gut wie jede Aktie sich zum Shorten (auf fallende Kurse wetten) anbietet, die zuletzt stark gestiegen war. Doch ist diese Vorgehensweise mit deutlich mehr Risiko behaftet. Zum einen kann man immer falsch liegen mit der Annahme, dass der Markt jetzt nach unten kippen sollte. Durch dieses Denkmuster haben sehr viele Trader seit dem Corona-Crash und der anschließenden, dynamischen Erholung viel Geld verloren, da der Markt einfach nicht fallen wollte. Zum anderen birgt das Shorten sehr starker Aktien als antizyklische Aktion die Gefahr, dass diese Werte auch weiterhin relative Stärke zeigen könnten und z.B. nur seitwärts tendieren, während der Gesamtmarkt fällt. Darum versuche ich möglichst prozyklisch vorzugehen und Aktien zu finden, die bereits seit Wochen oder Monaten Schwäche zeigen und damit anfälliger sind für fallende Notierungen als die Outperformer.
In meiner wöchentlich erscheinenden Kolumne stelle ich attraktive charttechnische Setups vor, um kurzfristige Bewegungen bei ausgesuchten Einzelwerten zu handeln. Prinzipiell sind viele Tradingideen der letzten Rainman-Trading-Kolumnen intakt und können weiter verfolgt werden. |
Interessante Short-Kandidaten
Die angegebenen Preise für Ausbrüche oder Stops beziehen sich jeweils auf den Schlusskurs in der abgebildeten Frequenz (Tageschart = Ausbruch oder Stop Loss auf Tagesschlusskursbasis). Die Stops werden erst nach Aktivierung der Tradingsetups gültig. Im diversifizierten Depot sollte das Risiko stets auf Long- und Shorttrades verteilt werden, um möglichst von Marktbewegungen in beide Richtungen zu profitieren.
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Vonovia
Kategorie: Prozyklisch einen Ausbruch handeln
Setup: Seit dem Allzeithoch im September befindet sich die Immobilien-Aktie in einem Abwärtstrend. Dabei rutscht sie heute unter die Tiefs seit Ende November zurück und generiert damit ein Verkaufssignal. Damit könnte die Aktie direkt oder bei Rückläufen an das Ausbruchslevel bei 54,40 - 54,60 EUR interessant werden für Shortpositionierungen. Eine weitere Abwärtswelle könnte folgen.
Tradingziel: 52,30 - 52,50 und 51,35 und 48,90 - 49,10 EUR
Absicherungsmöglichkeiten: 55,50 EUR
Beiersdorf
Kategorie: Prozyklisch einen Ausbruch handeln / Antizyklisch einen Pullback fischen
Setup: Mit den heutigen Zahlen bricht die Aktie massiv ein. Die bärischen Muster der letzten Wochen (zuletzt ein fallendes Dreieck) werden regelkonform nach unten hin aufgelöst. Hier könnten sich zwei Varianten zum Shorteinstieg ergeben: Die eine wäre ein direkter Einstieg in Spekulation auf weitere, unmittelbare Schwäche mit engem Stop knapp oberhalb des heutigen Tageshochs. Die andere Variante wäre das antizyklische Fischen einer Erholung mit einem Rücklauf an das Ausbruchslevel bei 90,40 - 90,60 EUR.
Tradingziel: 77,62 und 75,00 EUR
Absicherungsmöglichkeiten: 87,80 bzw. 91,70 EUR
Bechtle
Kategorie: Prozyklisch einen Ausbruch handeln
Setup: Die Bechtle-Aktie ist ein übergeordnet sehr starker Wert, befindet sich seit dem Allzeithoch von Ende November in einer Konsolidierung. Dabei zeigen sich schwache Kursmuster, das Papier notiert an den Tiefs der vergangenen Monate bzw. an der leicht fallenden Unterstützungslinie (schwarz). Kommt es hier zu einem Ausbruch nach unten per Stunden- und Tagesschlusskurs, werden Shortpositionierungen attraktiv. Dann wäre das Papier anfällig für eine weitere Abwärtskorrektur.
Tradingziel: 160 und 154,20 und 150,40 und 143,60 EUR
Absicherungsmöglichkeiten: 172,60 oder 175 EUR
RWE
Kategorie: Prozyklisch einen Ausbruch handeln / Antizyklisch einen Pullback fischen
Setup: Seit dem Jahreshoch im Januar herrscht Verkaufsdruck, in dieser Woche rutscht die Aktie unter die obere Aufwärtstrendlinie zurück. Damit ist ein erstens, kleines Verkaufssignal aktiv. Ein weiteres würde beim Bruch des EMA200 und der längerfristigen, unteren Aufwärtstrendlinie erzeugt werden. Die Aktie wäre ab jetzt und insbesondere bei bärischen Rückläufen bis 33,60 - 33,75 EUR oder höher attraktiv für Shortpositionierungen in Erwartung des bärischen Verlaufsszenarios.
Tradingziel: 30,00 - 30,10 und 27,40 bzw. 26,50 EUR
Absicherungsmöglichkeiten: 34,80 EUR
E.ON
Kategorie: Prozyklisch einen Ausbruch handeln
Setup: Auch die Aktie des anderen großen, deutschen Energieversorgers E.ON befindet sich in schwachem Zustand und bereits seit Juli in einem hartnäckigen Abwärtstrend. Dabei bildet sich ein fallendes Dreieck auf tiefem Niveau aus, welches eine bärische Fortsetzungsformation darstellen könnte. Ein Shorteinstieg innerhalbd es Dreiecks wäre spekulativ, aber möglich. Spätestens ein Rückfall auf neue Jahrestiefs würde dann prozyklisch mit der Auflösung des Dreiecks nach unten Shortchancen bieten.
Tradingziel: 8,32 und 7,60 EUR
Absicherungsmöglichkeiten: 8,95 EUR
Nemetschek
Kategorie: Prozyklisch einen Ausbruch handeln
Setup: Die Nemetschek-Aktie ist seit Monaten ein "ewiger Rohkrepierer", Rallyansätze werden schnell abgewürgt. Zwar zeigt die Aktie keinen starken Abwärtstrend sondern eher eine leicht fallende Konsolidierung, doch könnte sich eine Abwärtswelle bei schwachem Marktumfeld beschleunigen. Bärisch stimmen die jüngsten Erholungsansätze, die auf immer niedrigerem Niveau endeten und die beiden gleitenden Durchschnittslinien EMA50 und EMA200 nicht mehr nachhaltig überwinden konnten. Diese Aktie ist der spekulativste Kandidat dieser Liste, das Setup ist aber attraktiv.
Tradingziel: 52,70 und 49,70 und 46,80 EUR
Absicherungsmöglichkeiten: 57,80 EUR
Fazit:
Noch haben wir keine Verkaufssignale am Markt, die Leitindizes notieren nahe ihrer Jahreshochs bzw. Allzeithochs. Jedoch stimmt die fehlende Aufwärtsdynamik zunehmen kritisch. Das spricht noch nicht für aggressives Shorten, die starken Aktien mit bullischer Signallage können weiter laufengelassen werden. Doch könnten nach dem langen Long-Run Gewinnmitnahmen bzw. Depotabsicherungen durch Shortpositionierungen ab jetzt immer attraktiver werden.
Die hier vorgestellten Aktien könnten sich dazu eignen. Zumindest würde deren relative Schwäche zunächst gegen starke Aufwärtsbewegungen und damit Verluste sprechen, falls die Märkte doch nicht nach unten kippen sollten.
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nicht schlecht.... Sie haben bei allen short-Kandidaten ins schwarze getroffen :-)