Nachricht
16:51 Uhr, 17.11.2010

Schroders sieht Probleme Irlands als erdrückend an

München (BoerseGo.de) - Die Sorgen um die hohe Verschuldung des Eurolandes Irland machen sich am Finanzmarkt immer mehr bemerkbar. Die Experten von Schroders nehmen die Entwicklung in ihrer jüngsten Marktanalyse näher unter die Lupe. Zunächst mag die Entwicklung in Irland vielen Marktbeobachtern als übertrieben erscheinen, so die Experten. Schließlich scheine das EU-Stabilitätsprogramm nach Plan zu verlaufen. Das Land ist bis Mitte 2011 vollständig finanziert. Doch die Kursentwicklung irischer Anleihen ähnele immer mehr dem bereits bekannten Verlauf Griechenlands. Die Probleme Irlands sind einfach zu groß, so die Analsyten. Das irische Staatsdefizit kletterte von 25 Prozent des Bruttoinlandsproduktes im Jahr 2007 auf mittlerweile knapp 95 Prozent an.

Die irische Regierung wird nach Ansicht der Schroders-Analysten bald nicht mehr in der Lage sein, sich zu akzeptablen Konditionen an den Kapitalmärkten zu finanzieren. Auch die irischen Banken werden sich die hohen Zinsen immer weniger leisten können, so die Experten weiter. Wenn man eine Umschuldung als letzten Ausweg ansehen würde, ergäben sich zwei realistische Alternativen: Zum einen könnte die EZB ihr Anleihenkaufprogramm drastisch ausdehnen. Die andere Möglichkeit wären Beihilfen aus dem EU-Stabilitätsfonds.

Die Schroders-Experten befürchten indes weiterhin ein derart erdrückendes Ausmaß der Probleme, dass die Regierung nicht dagegen ankommt. Folglich haben sie ihre irischen Positionen schon lange verkauft und gehen nicht davon aus, in absehbarer Zeit an den Markt für irische Staatsanleihen zurückzukehren. Auch wenn dort zurzeit hohe Renditen zu erzielen seien und eine baldige Marktkorrektur wahrscheinlich erscheine.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

Mehr Experten