Scholz: Zugang zu Kapital entscheidende Ressource für künftiges Wachstum
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Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Europäische Union (EU) zu einer zügigen Vollendung der Banken- und Kapitalmarktunion gedrängt, um so das in Europa vorhandene private Kapital besser für wachsende Unternehmen und das heimische Wirtschaftswachstum nutzen zu können.
"Wir müssen dafür sorgen, dass angesichts des vielen Geldes, das in Europa vorhanden ist in unserem großen Wirtschaftsraum, wir unsere eigenen Fähigkeiten entfalten. Das ist im Wesentlichen gehindert durch das Fehlen einer hocheffizienten Kapitalmarkt- und Bankenunion", sagte der Kanzler nach dem EU-Gipfel in Brüssel. Solch eine Kapitalmarkt- und Bankenunion "ist in Wahrheit die entscheidende Ressource für künftiges Wachstum", so Scholz zum Abschluss des Treffens der Staats- und Regierungschefs.
Er wies darauf hin, dass es in den USA große Unternehmen gebe, die nicht vom Staat über viele Jahre hinweg unterstützt worden seien, sondern vom Kapitalmarkt. In Europa sei dies aber viel seltener der Fall, obwohl das Geld vorhanden sei. Manches Geld aus Europa fließe zudem in die USA, um dann von dortigen "Kapitalsammelstellen", wie Scholz sie nannte, wieder zurück nach Europa in die Finanzierung von Startups oder Expansionen von Unternehmen zu fließen.
Dies müsse Europa eine Mahnung sein, so Scholz. Notwendig seien daher große Reformen. Dies würden die Staats- und Regierungschef bei ihrem nächsten Treffen im April weiter diskutieren. Pragmatische Kompromisse seien nötig und Deutschland wolle dies tun.
"Das muss schon ein neuer Wille, ein neuer Geist sein, der uns in die Lage versetzt, hier wirklich was zu wollen", so Scholz. Es gehe um eine moderne Angebotspolitik, um so die Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Wachstum zu verbessern.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
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