Scholz und Rutte besorgt über humanitäre Lage im Gazastreifen
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Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte haben sich hinter Israels Recht auf Selbstverteidigung gestellt, sich gleichzeitig aber besorgt über die humanitäre Lage im Gazastreifen gezeigt.
"Israel handelt, und muss dabei im Rahmen des humanitären Völkerrechts handeln. Uns bedrückt auch das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung in Gaza. Die humanitäre Versorgung der Zivilisten muss besser werden", sagte Scholz auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Rutte.
Rutte mahnte eine Beachtung des humanitären Kriegsrechts an. Er habe "große Sorge über die humanitäre Situation in Gaza und die große Anzahl von Opfern", so Rutte. Israel solle beim militärischen Einsatz zurückhaltend sein. Militärische Pausen seien wichtig, damit Wasser, Nahrung, Kraftstoff und medizinische Hilfen an die Menschen im Gazastreifen geliefert werden könnten.
Scholz und Rutte machten sich zudem für eine Zweistaatenlösung stark, damit Israel und die Palästinenser dauerhaft in Frieden nebeneinander leben könnten.
Der Krieg zwischen Israel und der Hamas war am 7. Oktober durch den Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel ausgelöst worden. An dem Tag waren hunderte Kämpfer der von den USA und der Europäischen Union als Terrororganisation eingestuften Palästinenserorganisation vom Gazastreifen aus nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1.200 Menschen getötet und rund 240 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Nach dem Hamas-Überfall begann Israel mit massiven Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen, zudem startete die Armee Ende Oktober eine Bodenoffensive. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dort seitdem fast 18.000 Menschen getötet, die meisten von ihnen Frauen und Kinder.
(Mit Material von AFP)
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
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