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09:56 Uhr, 12.08.2024

Scholz fordert bei Netanjahu Wafenruhe in Gaza

DJ POLITIK-BLOG/Scholz fordert bei Netanjahu Wafenruhe in Gaza

Die Übersicht in Kurzmeldungen zu Entwicklungen, Ergebnissen und Einschätzungen rund um die bundesdeutsche Politik:

Scholz fordert bei Netanjahu Wafenruhe in Gaza 

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in einem Anruf bei Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu eine Waffenruhe in Gaza gefordert. Der Bundeskanzler habe bei dem Gespräch am Sonntag seine große Sorge über die Gefahr eines regionalen Flächenbrandes im Nahen Osten zum Ausdruck gebracht, teilte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner mit. Mehr denn je komme es jetzt darauf an, die destruktive Spirale von Vergeltungsgewalt zu durchbrechen, Spannungen abzubauen und sich konstruktiv für Deeskalation einzusetzen. In diesem Zusammenhang habe Scholz unterstrichen, "dass nun der Zeitpunkt gekommen sei, das Abkommen zur Freilassung der Geiseln und eines Waffenstillstands zu finalisieren".

Viele militärische Ziele im Kampf gegen die Hamas seien erreicht, zivile Opferzahlen und menschliches Leid im Gazastreifen gewaltig. Der transatlantische Sprecher der Unionsfraktion, Thomas Silberhorn (CSU), sagte in der Sendung Frühstart von RTL/ntv: "Der Bundeskanzler muss bei uns nicht anfragen. Aber wir unterstützen es selbstverständlich, wenn es direkte Regierungskontakte zu Israel gibt." Es sei notwendig, "dass die Europäer möglichst gemeinsam und geschlossen auftreten".

SPD-Fraktionsvize rechnet mit baldigem Ampel-Kompromiss 

Spitzenvertreter der Ampelkoalition setzen auf ein baldiges Ende des Haushaltsstreits. "Ich gehe davon aus, dass die Bundesregierung in dieser Woche die noch offenen Fragen zum Haushaltsentwurf klärt und ihren gemeinsamen Entwurf anschließend dem Parlament übergibt", sagte SPD-Fraktionsvize und Haushälter Achim Post der Rheinischen Post. Die noch offene Lücke in Höhe von 4 bis 5 Milliarden Euro zu schließen, "ist eine anspruchsvolle - aber mit dem guten Willen aller Koalitionspartner - machbare Aufgabe". Der Bundestag werde den Haushalt dann planmäßig Ende November verabschieden. Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch nannte die vergangene Debatte zum Haushalt "überflüssig". Es dürfe nun nicht länger darum gehen, was nicht geht. "Die Rechtslage gibt alle Möglichkeiten. Zeit, dass sich der Finanzminister auf Lösungen konzentriert, die für Deutschland funktionieren." Das Land brauche einen Haushalt, der den sozialen Zusammenhalt sichere sowie Investitionen in die Bahn, in die Infrastruktur und die Zukunft der Unternehmen stärke.

FDP will Bürgergeld für alle Empfänger "schnellstmöglich" senken 

Die FDP-Bundestagsfraktion strebt eine Senkung des Bürgergelds für alle Empfänger an. Fraktionschef Christian Dürr begründet dies mit der Inflationsentwicklung. "Aufgrund der soliden Haushaltpolitik des Finanzministers ist die Inflation stärker zurückgegangen als ursprünglich gedacht. Dadurch fällt das Bürgergeld aktuell 14 bis 20 Euro im Monat zu hoch aus", sagte er der Bild-Zeitung. "Mein Vorschlag wäre eine Anpassung nach unten, weil bei der letzten Berechnung die Inflation höher eingeschätzt wurde als sie sich tatsächlich entwickelt hat. Das würde sowohl die Steuerzahler um bis zu 850 Millionen Euro entlasten als auch die Arbeitsanreize erhöhen," sagte der Fraktionsvorsitzende. Die FDP unterstütze die "notwendigen gesetzlichen Änderungen", so Dürr. "Das ganze sollten wir schnellstmöglich auf den Weg bringen."

Klingbeil fordert schnelle Einigung zum Haushalt 

Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hat den erneuten Streit in der Ampelkoalition über den Haushalt 2025 scharf kritisiert und eine schnelle Einigung verlangt. "Diese ganze Aufführung, die wir in der letzten Woche erlebt haben, war völlig unnötig, sie war überflüssig, sie hat das Land noch mal zusätzlich verunsichert", sagte Klingbeil im ARD-Sommerinterview laut dem Sender. Er forderte die Regierung dazu auf, den Streit schnell zu lösen. Es sei der Job einer Bundesregierung, dem Parlament einen Haushalt zu übergeben, sagte er. "Das muss jetzt in der nächsten Woche auch passieren." Die offenen Fragen halte er für lösbar. Er gehe davon aus, dass "alle verstanden haben, worum es geht". Klingbeil kritisierte vor allem den öffentlichen Streit um einzelne Verhandlungspunkte. Für ihn gebe es beispielsweise "keinen Haushalt, wo Rentenkürzungen drin sind", und darüber müsse man auch verhandeln. Es gehe "aber eben auch um den Stil und die Kommunikation, und das war in der letzten Woche nicht gut". Er halte es für richtig, "dass man anders Politik macht, als es gerade in der Regierung getan wird".

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