Scholz: EU muss endlich bei Freihandelsabkommen mit Indien vorankommen
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat nach Gesprächen mit dem indischen Premierminister Narendra Modi in Neu-Delhi Fortschritte für ein umfassendes Freihandelsabkommen mit Indien gefordert. "Für die Unternehmerinnen und Unternehmer hatten wir beide heute eine klare Botschaft: Es gibt jede Menge Potenzial, Handel und Investitionen zwischen unseren Volkswirtschaften weiter auszubauen", sagte Scholz mit Blick auf die Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft, an der beide Politiker zuvor teilgenommen hatten. "Als Bundeskanzler setze ich mich insbesondere für ein ehrgeiziges Freihandelsabkommen zwischen Indien und der Europäischen Union ein. Davon würden alle Seiten wirklich profitieren und es sollte unser Ehrgeiz sein, hier endlich voranzukommen."
Scholz betonte die vor 25 Jahren begründete strategische Partnerschaft zwischen Deutschland und Indien. "Unsere Zusammenarbeit wird seither immer vertrauensvoller, tragfähiger und substanzieller", sagte er. Indien und Deutschland profitierten gleichermaßen davon. "Das bezieht sich insbesondere auf unsere Wirtschaftsbeziehungen. Deutschland ist Indiens wichtigster Handelspartner in der Europäischen Union und ich bin entschlossen, diese Verbindung weiter zu stärken und auszubauen", sagte Scholz. Inzwischen lebten fast eine Viertelmillion Inderinnen und Inder in Deutschland. "Unser Ziel ist es, noch mehr Fachkräfte aus ihrem Land für Deutschland zu begeistern." Dafür habe Deutschland eine eigene länderspezifische Agenda für Indien entwickelt.
Auch bei Themen wie umweltfreundliche und nachhaltige Technologien, Digitalisierung, Software- und Halbleiterproduktion wollten beide Länder enger zusammenarbeiten. "Dafür verstärken wir unsere Innovations- und Technologiepartnerschaft", sagte Scholz. "Im Energiebereich, allen voran bei Windkraft und Sonnenenergie, sowie bei Wasserstoff, wollen wir auch noch enger kooperieren." Indien sei auf dem besten Weg, ein globaler Hub für grünen Wasserstoff zu werden. "Die Bundesregierung und die deutschen Unternehmen werden gerne Teil dieser Erfolgsgeschichte sein", betonte der Kanzler. Vor der Pressekonferenz waren im Zuge der deutsch-indischen Regierungskonsultationen mehrere Kooperationsabkommen zwischen beiden Seiten abgeschlossen worden. mehrere Minister, die Scholz begleiteten, hatten diese mit ihren indischen Amtskollegen unterzeichnet.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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